TY - JOUR
T1 - Xenon missbrauch im sport – vermehrung von hypoxie induzierbaren faktoren und erythropoietin oder nur „heiße luft“?
AU - Jelkmann, W.
N1 - Publisher Copyright:
Copyright 2014,WWF Verlagsgesellschaft mbH.All rights reserved.
Copyright:
Copyright 2020 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2014
Y1 - 2014
N2 - Es gibt experimentelle Evidenz, dass Xenon (Xe) nicht völlig inert ist, sondern die Funktion von Proteinen beeinflussen kann, insbesondere die von Ionenkanälen und Enzymen. Kürzlich wurde berichtet, dass Xenon unter bestimmten Bedingungen die Hypoxie induzierbaren Transkriptionsfaktoren (HIF) aktiviert. In diesen Untersuchungen wurden verschiedene präklinische Modelle genutzt (Zellkulturen, Versuchstiere), aber die Ergebnisse waren uneinheitlich und das HIF-Verhalten anders als bei Hypoxie. Die Begasung mit Xenon (in der Regel 70 Volumenprozent) führte in einigen Studien zur Anreicherung von HIF-1α mRNA und HIF-1α Protein, während dies in anderen nicht der Fall war, wobei die intrazellulären Spiegel von HIF-2α mRNA und HIF-2α Protein zunahmen. Es gibt eine einzige Untersuchung, und zwar an Mäusen, in der mittels Westernblot in Nierenextrakten 24 h nach einer Xenon-Behandlung eine Zunahme der HIF-Zielproteine Erythropoietin (EPO) und vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor (VEGF) nachgewiesen wurde. Einflüsse von Xenon auf die Konzentration von EPO im Blut sind nicht beschrieben. Es gibt keine Daten zu Xenon-Effekten auf das HIF-System und die EPO-Produktion beim Menschen. Dennoch ist Xenon vorsorglich als HIFAktivator in die WADA-Verbotsliste 2014 aufgenommen worden. Nach Meinung des Autors stellt der potentielle Missbrauch von Xenon – im Vergleich zu dem der zahlreichen chemischen Substanzen, welche bekanntermaßen die HIF-abhängige EPO-Synthese aktivieren – im Sport ein kleineres Problem dar.
AB - Es gibt experimentelle Evidenz, dass Xenon (Xe) nicht völlig inert ist, sondern die Funktion von Proteinen beeinflussen kann, insbesondere die von Ionenkanälen und Enzymen. Kürzlich wurde berichtet, dass Xenon unter bestimmten Bedingungen die Hypoxie induzierbaren Transkriptionsfaktoren (HIF) aktiviert. In diesen Untersuchungen wurden verschiedene präklinische Modelle genutzt (Zellkulturen, Versuchstiere), aber die Ergebnisse waren uneinheitlich und das HIF-Verhalten anders als bei Hypoxie. Die Begasung mit Xenon (in der Regel 70 Volumenprozent) führte in einigen Studien zur Anreicherung von HIF-1α mRNA und HIF-1α Protein, während dies in anderen nicht der Fall war, wobei die intrazellulären Spiegel von HIF-2α mRNA und HIF-2α Protein zunahmen. Es gibt eine einzige Untersuchung, und zwar an Mäusen, in der mittels Westernblot in Nierenextrakten 24 h nach einer Xenon-Behandlung eine Zunahme der HIF-Zielproteine Erythropoietin (EPO) und vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor (VEGF) nachgewiesen wurde. Einflüsse von Xenon auf die Konzentration von EPO im Blut sind nicht beschrieben. Es gibt keine Daten zu Xenon-Effekten auf das HIF-System und die EPO-Produktion beim Menschen. Dennoch ist Xenon vorsorglich als HIFAktivator in die WADA-Verbotsliste 2014 aufgenommen worden. Nach Meinung des Autors stellt der potentielle Missbrauch von Xenon – im Vergleich zu dem der zahlreichen chemischen Substanzen, welche bekanntermaßen die HIF-abhängige EPO-Synthese aktivieren – im Sport ein kleineres Problem dar.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84922596315&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.5960/dzsm.2014.143
DO - 10.5960/dzsm.2014.143
M3 - Übersichtsarbeiten
AN - SCOPUS:84922596315
SN - 0344-5925
VL - 65
SP - 267
EP - 271
JO - Deutsche Zeitschrift fur Sportmedizin
JF - Deutsche Zeitschrift fur Sportmedizin
IS - 10
ER -