TY - JOUR
T1 - "Work-Life-Balance" im Arztberuf - geschlechtsspezifische Unterschiede in den Erwartungen von Medizinstudierenden: Ergebnisse einer Online-Umfrage in Baden-Württemberg
AU - Miksch, A.
AU - Hermann, K.
AU - Joos, S.
AU - Kiolbassa, K.
AU - Loh, A.
AU - Götz, K.
PY - 2012/2/1
Y1 - 2012/2/1
N2 - HintergrundVor dem Hintergrund des (drohenden) Ärztemangels müssen insbesondere angesichts eines zukünftig steigenden Versorgungsbedarfs Konzepte entwickelt werden, die den Erwartungen der nachrückenden Ärztegeneration gerecht werden.MethodeIm Kompetenzzentrum Allgemeinmedizin in Baden-Württemberg wurde eine Online-Umfrage unter Studierenden aller medizinischen Fakultäten zur Berufswahl und zu den Erwartungen an die spätere Berufstätigkeit durchgeführt. Die vorliegende Analyse fokussiert auf Geschlechtsunterschiede innerhalb der Bereiche „Work-Life-Balance“ und „persönliche Werte“. Geschlechtsunterschiede wurden mit dem Mann-Whitney-U-Test untersucht. Zusätzlich wurde in einer linearen Regressionsanalyse für die Variablen Geschlecht, Alter und Semesterzahl kontrolliert.ErgebnisseInsgesamt haben 1299 Studierende teilgenommen. Flexible Arbeitszeiten finden 57,1% der Frauen und 50,4% der Männer wichtig. Die Vereinbarung von Familie und Beruf beurteilten 92,3% der Frauen und 86,7% der Männer als wichtig. Die Möglichkeit zur Teilzeit stuften 72,7% der Frauen aber nur 22,2% der Männer als wichtig ein. Neben dem Geschlecht haben auch das Alter und die Semesterzahl einen Einfluss auf die Beurteilung der „Work-Life-Balance“ und der „persönlichen Werte“.SchlussfolgerungenDie vorliegende Studie zeigt relevante Unterschiede in den Erwartungen männlicher und weiblicher Medizinstudierender an die „Work-Life-Balance“ insbesondere im Hinblick auf den Wunsch nach Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit. Für eine nachhaltige Sicherstellung der ärztlichen Versorgung ist es angesichts des steigenden Anteils von Ärztinnen unerlässlich, gendersensible Arbeits(zeit)modelle zu entwickeln, um eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.
AB - HintergrundVor dem Hintergrund des (drohenden) Ärztemangels müssen insbesondere angesichts eines zukünftig steigenden Versorgungsbedarfs Konzepte entwickelt werden, die den Erwartungen der nachrückenden Ärztegeneration gerecht werden.MethodeIm Kompetenzzentrum Allgemeinmedizin in Baden-Württemberg wurde eine Online-Umfrage unter Studierenden aller medizinischen Fakultäten zur Berufswahl und zu den Erwartungen an die spätere Berufstätigkeit durchgeführt. Die vorliegende Analyse fokussiert auf Geschlechtsunterschiede innerhalb der Bereiche „Work-Life-Balance“ und „persönliche Werte“. Geschlechtsunterschiede wurden mit dem Mann-Whitney-U-Test untersucht. Zusätzlich wurde in einer linearen Regressionsanalyse für die Variablen Geschlecht, Alter und Semesterzahl kontrolliert.ErgebnisseInsgesamt haben 1299 Studierende teilgenommen. Flexible Arbeitszeiten finden 57,1% der Frauen und 50,4% der Männer wichtig. Die Vereinbarung von Familie und Beruf beurteilten 92,3% der Frauen und 86,7% der Männer als wichtig. Die Möglichkeit zur Teilzeit stuften 72,7% der Frauen aber nur 22,2% der Männer als wichtig ein. Neben dem Geschlecht haben auch das Alter und die Semesterzahl einen Einfluss auf die Beurteilung der „Work-Life-Balance“ und der „persönlichen Werte“.SchlussfolgerungenDie vorliegende Studie zeigt relevante Unterschiede in den Erwartungen männlicher und weiblicher Medizinstudierender an die „Work-Life-Balance“ insbesondere im Hinblick auf den Wunsch nach Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit. Für eine nachhaltige Sicherstellung der ärztlichen Versorgung ist es angesichts des steigenden Anteils von Ärztinnen unerlässlich, gendersensible Arbeits(zeit)modelle zu entwickeln, um eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84856685898&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s11553-011-0314-1
DO - 10.1007/s11553-011-0314-1
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:84856685898
SN - 1861-6755
VL - 7
SP - 49
EP - 55
JO - Pravention und Gesundheitsforderung
JF - Pravention und Gesundheitsforderung
IS - 1
ER -