TY - JOUR
T1 - Wirkungsvergleich von Propofol in drei subhypnotischen Dosierungen im Rahmen der Tumor-Chemotherapie
AU - Uhlig, Th
AU - Hüppe, M.
AU - Pestel, G.
AU - Keck, S.
N1 - Copyright:
Copyright 2020 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 1997/11
Y1 - 1997/11
N2 - Ziel: Beim Einsatz als Hypnotikum und/oder Sedativum wird dem Propofol u.a. eine stimmungsaufhellende Wirkung zugeschrieben. Der Einsatz von Propofol in subhypnotischer Dosis, z.B. im Rahmen der Tumor-Chemotherapie, führte zu ähnlichen Ergebnissen und zur Hypothese, daß durch diese Effekte auf das Befinden auch eine anti-emetische Wirkung von Propofol zu erklären ist. Die vorliegende prospektive randomisierte Doppelblindstudie untersuchte Befindlichkeitseffekte unterschiedlicher subhypnotischer Dosierungen von Propofol unter besonderer Berücksichtigung anti-emetischer Effekte im Rahmen der Tumor-Chemotherapie. Methoden: Propofol wurde randomisiert und doppelblind nach folgendem Schema appliziert (jeweils N = 8): Bolus von 0,1 mg/kg Körpergewicht (KG) mit unmittelbar anschließender kontinuierlicher Applikation von 10 mg/kgKGxh (Gruppe 1), 1,5 mg/kgKGxh (Gruppe 2) oder 2,0 mg/kgKGxh (Gruppe 3). Abhängige Variablen waren Verhaltensmaße (z.B. Erbrechen), Veränderungen der Befindlichkeit sowie somatische Variablen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen unterschiedliche Effekte der applizierten subhypnotischen Propofoldosierungen. Für somatische Variablen werden bereits bekannte Befunde bestätigt, z.B. größte Blutdrucksenkung bei höchster Propofoldosis. Für den Bereich der Befindlichkeit finden sich keine Hinweise auf Verschlechterungen des Befindens während der Chemotherapie. Es deutet sich eher eine Reduktion von Angst, und insbesondere bei der Dosis 2,0 mg/kgKGxh zusätzlich eine Stimmungsverbesserung an. Trotz des Einsatzes von hoch-emetogenen Chemotherapeutika und dem Verzicht auf eine zusätzliche anti-emetische Medikation fand sich kein Fall von Erbrechen während der Chemotherapie. Schlußfolgerung: Die Bedeutung dieser Ergebnisse für den Einsatz von Propofol in subhypnotischer Dosierung als „Anti-Emetikum” in der Tumor-Chemotherapie kann sicherlich erst durch den Vergleich mit anderen Substanzen (z.B. Ondansetron) erfolgen, wobei aufgrund der Ergebnisse dieser Studie eine Propofoldosis von 1,0 mg/kgKGxh nach einem Bolus von 0,1 mg/kgKGxh als Referenzdosis am ehesten geeignet ist.
AB - Ziel: Beim Einsatz als Hypnotikum und/oder Sedativum wird dem Propofol u.a. eine stimmungsaufhellende Wirkung zugeschrieben. Der Einsatz von Propofol in subhypnotischer Dosis, z.B. im Rahmen der Tumor-Chemotherapie, führte zu ähnlichen Ergebnissen und zur Hypothese, daß durch diese Effekte auf das Befinden auch eine anti-emetische Wirkung von Propofol zu erklären ist. Die vorliegende prospektive randomisierte Doppelblindstudie untersuchte Befindlichkeitseffekte unterschiedlicher subhypnotischer Dosierungen von Propofol unter besonderer Berücksichtigung anti-emetischer Effekte im Rahmen der Tumor-Chemotherapie. Methoden: Propofol wurde randomisiert und doppelblind nach folgendem Schema appliziert (jeweils N = 8): Bolus von 0,1 mg/kg Körpergewicht (KG) mit unmittelbar anschließender kontinuierlicher Applikation von 10 mg/kgKGxh (Gruppe 1), 1,5 mg/kgKGxh (Gruppe 2) oder 2,0 mg/kgKGxh (Gruppe 3). Abhängige Variablen waren Verhaltensmaße (z.B. Erbrechen), Veränderungen der Befindlichkeit sowie somatische Variablen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen unterschiedliche Effekte der applizierten subhypnotischen Propofoldosierungen. Für somatische Variablen werden bereits bekannte Befunde bestätigt, z.B. größte Blutdrucksenkung bei höchster Propofoldosis. Für den Bereich der Befindlichkeit finden sich keine Hinweise auf Verschlechterungen des Befindens während der Chemotherapie. Es deutet sich eher eine Reduktion von Angst, und insbesondere bei der Dosis 2,0 mg/kgKGxh zusätzlich eine Stimmungsverbesserung an. Trotz des Einsatzes von hoch-emetogenen Chemotherapeutika und dem Verzicht auf eine zusätzliche anti-emetische Medikation fand sich kein Fall von Erbrechen während der Chemotherapie. Schlußfolgerung: Die Bedeutung dieser Ergebnisse für den Einsatz von Propofol in subhypnotischer Dosierung als „Anti-Emetikum” in der Tumor-Chemotherapie kann sicherlich erst durch den Vergleich mit anderen Substanzen (z.B. Ondansetron) erfolgen, wobei aufgrund der Ergebnisse dieser Studie eine Propofoldosis von 1,0 mg/kgKGxh nach einem Bolus von 0,1 mg/kgKGxh als Referenzdosis am ehesten geeignet ist.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0030772312&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-2007-995133
DO - 10.1055/s-2007-995133
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 9498886
AN - SCOPUS:0030772312
SN - 0939-2661
VL - 32
SP - 665
EP - 671
JO - Anasthesiologie Intensivmedizin Notfallmedizin Schmerztherapie
JF - Anasthesiologie Intensivmedizin Notfallmedizin Schmerztherapie
IS - 11
ER -