TY - JOUR
T1 - Wirksamkeit einer intensivierten stationären rehabilitation bei muskuloskelettalen erkrankungen: systematischer review und meta-analyse
AU - Bethge, M.
AU - Müller-Fahrnow, W.
PY - 2008/8
Y1 - 2008/8
N2 - Hintergrund: Vorangegangene Übersichtsarbeiten zur stationären orthopädischen Rehabilitation in Deutschland fanden keine überzeugende Evidenz für ihre Wirksamkeit. Seit einigen Jahren haben sich jedoch mit der medizinisch-beruflich orientierten und der verhaltensmedizinisch-orthopädischen Rehabilitation Konzepte etabliert, die die herkömmliche Rehabilitation erweitern und intensivieren. Bisher gibt es allerdings keine Arbeit, die eine solche intensivierte und eine herkömmliche orthopädische Rehabilitation für Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen im Rahmen eines systematischen Reviews randomisierter kontrollierter Studien und einer Meta-Analyse miteinander vergleicht.Ziel: Erfassung der Wirksamkeit einer intensivierten stationären orthopädischen Rehabilitation bezüglich klinisch relevanter Ergebnisse bei Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen.Methoden: Durchsucht wurden die folgenden Datenbanken (26. November 2007): MEDLINE seit 1966, EMBASE seit 1989, PSYINDEX seit 1977, PsycINFO seit 1980. Eingeschlossen wurden randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), die Erwachsene mit muskuloskelettalen Erkrankungen untersuchten, die an einer intensivierten stationären orthopädischen Rehabilitation in Deutschland teilnahmen. Ergebnisparameter waren der subjektive Gesundheitszustand, Schmerzintensität, Funktionsfähigkeit und Arbeitsunfähigkeitstage. Berechnet wurden die standardisierte Mittelwertdifferenz und das assoziierte 95%-Konfidenzintervall. Die Heterogenität der Ergebnisse wurde mit Cochrans Q überprüft und die Inkonsistenz zwischen den Studien mittels I2.Ergebnisse: Fünf relevante Studien wurden in 15 Referenzen identifiziert. Vier dieser Studien wurden als RCTs mit hoher Qualität bewertet. Die identifizierten Studien berichten 18 randomisierte Vergleiche einer intensivierten orthopädischen Rehabilitation und einer konventionellen orthopädischen Rehabilitation. Es gibt starke Evidenz, dass eine intensivierte Rehabilitation im Vergleich zur herkömmlichen Rehabilitation mittel- und langfristig den subjektiven Gesundheitszustand verbessert. Es findet sich moderate Evidenz, dass eine intensivierte Rehabilitation, die eine psychologische Gruppenintervention umfasst, im Vergleich zur herkömmlichen Rehabilitation langfristig die Schmerzintensität reduziert. Es findet sich keine Evidenz für verringerte Arbeitsunfähigkeitszeiten und verbesserte Funktionsfähigkeit.Schlussfolgerung: Die berücksichtigten Studien liefern Evidenz, dass eine intensivierte Rehabilitation bei Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen den subjektiven Gesundheitszustand verbessert und die Schmerzintensität reduziert.
AB - Hintergrund: Vorangegangene Übersichtsarbeiten zur stationären orthopädischen Rehabilitation in Deutschland fanden keine überzeugende Evidenz für ihre Wirksamkeit. Seit einigen Jahren haben sich jedoch mit der medizinisch-beruflich orientierten und der verhaltensmedizinisch-orthopädischen Rehabilitation Konzepte etabliert, die die herkömmliche Rehabilitation erweitern und intensivieren. Bisher gibt es allerdings keine Arbeit, die eine solche intensivierte und eine herkömmliche orthopädische Rehabilitation für Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen im Rahmen eines systematischen Reviews randomisierter kontrollierter Studien und einer Meta-Analyse miteinander vergleicht.Ziel: Erfassung der Wirksamkeit einer intensivierten stationären orthopädischen Rehabilitation bezüglich klinisch relevanter Ergebnisse bei Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen.Methoden: Durchsucht wurden die folgenden Datenbanken (26. November 2007): MEDLINE seit 1966, EMBASE seit 1989, PSYINDEX seit 1977, PsycINFO seit 1980. Eingeschlossen wurden randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), die Erwachsene mit muskuloskelettalen Erkrankungen untersuchten, die an einer intensivierten stationären orthopädischen Rehabilitation in Deutschland teilnahmen. Ergebnisparameter waren der subjektive Gesundheitszustand, Schmerzintensität, Funktionsfähigkeit und Arbeitsunfähigkeitstage. Berechnet wurden die standardisierte Mittelwertdifferenz und das assoziierte 95%-Konfidenzintervall. Die Heterogenität der Ergebnisse wurde mit Cochrans Q überprüft und die Inkonsistenz zwischen den Studien mittels I2.Ergebnisse: Fünf relevante Studien wurden in 15 Referenzen identifiziert. Vier dieser Studien wurden als RCTs mit hoher Qualität bewertet. Die identifizierten Studien berichten 18 randomisierte Vergleiche einer intensivierten orthopädischen Rehabilitation und einer konventionellen orthopädischen Rehabilitation. Es gibt starke Evidenz, dass eine intensivierte Rehabilitation im Vergleich zur herkömmlichen Rehabilitation mittel- und langfristig den subjektiven Gesundheitszustand verbessert. Es findet sich moderate Evidenz, dass eine intensivierte Rehabilitation, die eine psychologische Gruppenintervention umfasst, im Vergleich zur herkömmlichen Rehabilitation langfristig die Schmerzintensität reduziert. Es findet sich keine Evidenz für verringerte Arbeitsunfähigkeitszeiten und verbesserte Funktionsfähigkeit.Schlussfolgerung: Die berücksichtigten Studien liefern Evidenz, dass eine intensivierte Rehabilitation bei Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen den subjektiven Gesundheitszustand verbessert und die Schmerzintensität reduziert.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=50349095612&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-2008-1077091
DO - 10.1055/s-2008-1077091
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 18704869
AN - SCOPUS:50349095612
SN - 0034-3536
VL - 47
SP - 200
EP - 209
JO - Rehabilitation
JF - Rehabilitation
IS - 4
ER -