Wie stehen Bürgermeister und Hausärzte eines schwäbischen Landkreises zum Konzept einer Primärversorgerpraxis?

Translated title of the contribution: How do Mayors and Family Practitioners of a Swabian District

Simon Klausmann, Bettina Brandt, Jost Steinhäuser

Abstract

Hintergrund: Mit dem Konzept der Primärversorgerpraxis wurde 2009 ein Praxismodell vorgestellt, das die Erfüllung der Wünsche junger Hausärzte für ihre zukünftige Berufsausübung, wie z.B. Teilzeitbeschäftigung und Arbeiten in einem Team, ermöglicht. Da solche Praxen nicht flächendeckend existieren, war es Ziel dieser Studie, fördernde und hemmende Faktoren bezüglich der konkreten Umsetzung von Primärversorgungspraxen zu explorieren.

Methoden: Interviewstudie mit Bürgermeistern und Hausärzten aus Baden-Württemberg. Die Interviews wurden nach Transkription inhaltsanalytisch von zwei unabhängigen Forschern analysiert.

Ergebnisse: Neun Bürgermeister und sieben Hausärzte nahmen an den Interviews teil, davon eine Ärztin. Als Vorteile sehen insbesondere die Bürgermeister die längeren und konstanten Öffnungszeiten, Ärzte eher den Austausch unter Kollegen bei medizinischen oder das Praxismanagement betreffenden Fragen. Als Hauptbarrieren werden von den Bürgermeistern und Ärzten der hohe finanzielle Aufwand genannt sowie das Fehlen einer Methodik, die es mehreren Gemeinden ermöglichen würde, sich auf einen Standort zu einigen.

Schlussfolgerungen: Primärversorgerpraxen werden grundsätzlich als attraktives Zukunftsmodell für die wohnortnahe Grundversorgung gesehen. Allerdings müssen vor einer konkreten Umsetzung insbesondere die Fragen der Standortplanung und Finanzierung solcher Projekte geklärt werden.
Translated title of the contributionHow do Mayors and Family Practitioners of a Swabian District
Original languageGerman
JournalZeitschrift fur Allgemeinmedizin
Volume93
Issue number10
Pages (from-to)391-395
Number of pages5
ISSN0937-6801
DOIs
Publication statusPublished - 01.06.2017

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