TY - JOUR
T1 - Wer bleibt nach einer Famulatur in Orthopädie und Unfallchirurgie dem Fachbereich treu? Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage
AU - Kasch, Richard
AU - Wirkner, J.
AU - Meder, A.
AU - Abert, E.
AU - Abert, M.
AU - Schulz, A. P.
AU - Walcher, F.
AU - Gümbel, D.
AU - Obertacke, U.
AU - Schwanitz, P.
AU - Merk, H.
AU - Froehlich, S.
PY - 2016/8/1
Y1 - 2016/8/1
N2 - Einleitung: Auch im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie (O & U) macht sich der Ärztemangel bemerkbar. Curriculare Praktika, wie die Famulatur, sind sensible Schnittstellen zwischen theoretischem Studium und praktischer Anwendung. In dieser Studie soll untersucht werden, wie dieses Praktikum vonseiten der Medizinstudierenden wahrgenommen wird, und inwiefern es hier gelingen kann, sie für O & U zu begeistern. Methode: Aus einer im Sommersemester 2012 durchgeführten Umfrage mit 9079 Studierenden analysierten wir die Angaben der Subgruppe, die eine mindestens 4-wöchige Famulatur in O & U absolvierte. Insgesamt 37 Fragen zur Evaluation des Praktikums wurden in die Analyse einbezogen. Die Teilnehmer, die sich nach ihrer Famulatur vorstellen konnten, auch das Wahltertial in O & U zu absolvieren (PJ-Ja) wurden getrennt von denen analysiert, die dies verneinten (PJ-Nein) und Gruppenvergleiche durchgeführt. Ergebnisse: Insgesamt wurden Daten von 397 Famulanten eingeschlossen, die in O & U eine Famulatur absolviert haben. 55,0 % waren weiblich. 267 (67,3 %) Famulanten gaben an, auch ihr PJ-Wahltertial in O & U machen zu wollen (PJ-Ja), 130 (32,7 %) verneinten dies (PJ-Nein). In Geschlecht und Alter unterschieden sich die Gruppen (Geschlecht: χ2 = 2,50, p = 0,114; Alter: F[1, 93] < 1, p = 0,764). Besondere Unterschiede zwischen den Gruppen PJ-Ja und PJ-Nein zeigten sich hinsichtlich der Parameter zur Integration ins Team, des Klimas auf Station, der fachlichen Qualität der Lehre, der Vermittlung von fachlichem Wissen, des Praxisbezugs der studentischen Tätigkeiten, des Aufbaus und der Struktur der Famulatur und nicht zuletzt des Erreichens der Lernziele. Diskussion: Erkenntnisse zur Zufriedenheit in den studienbegleitenden Praktika sind essenziell, um die Studierenden für einen Fachbereich zu begeistern und entsprechend zu halten. Ausbildungsstätten, die ihre Defizite hinsichtlich der o. g. Kriterien erkennen und in der Lage sind, ihre Ressourcen auszubauen, werden zukünftig eher in der Lage sein, den fachlichen Nachwuchs an sich zu binden, denn der Grundstein zur personellen Akquise wird bereits sehr früh gelegt.
AB - Einleitung: Auch im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie (O & U) macht sich der Ärztemangel bemerkbar. Curriculare Praktika, wie die Famulatur, sind sensible Schnittstellen zwischen theoretischem Studium und praktischer Anwendung. In dieser Studie soll untersucht werden, wie dieses Praktikum vonseiten der Medizinstudierenden wahrgenommen wird, und inwiefern es hier gelingen kann, sie für O & U zu begeistern. Methode: Aus einer im Sommersemester 2012 durchgeführten Umfrage mit 9079 Studierenden analysierten wir die Angaben der Subgruppe, die eine mindestens 4-wöchige Famulatur in O & U absolvierte. Insgesamt 37 Fragen zur Evaluation des Praktikums wurden in die Analyse einbezogen. Die Teilnehmer, die sich nach ihrer Famulatur vorstellen konnten, auch das Wahltertial in O & U zu absolvieren (PJ-Ja) wurden getrennt von denen analysiert, die dies verneinten (PJ-Nein) und Gruppenvergleiche durchgeführt. Ergebnisse: Insgesamt wurden Daten von 397 Famulanten eingeschlossen, die in O & U eine Famulatur absolviert haben. 55,0 % waren weiblich. 267 (67,3 %) Famulanten gaben an, auch ihr PJ-Wahltertial in O & U machen zu wollen (PJ-Ja), 130 (32,7 %) verneinten dies (PJ-Nein). In Geschlecht und Alter unterschieden sich die Gruppen (Geschlecht: χ2 = 2,50, p = 0,114; Alter: F[1, 93] < 1, p = 0,764). Besondere Unterschiede zwischen den Gruppen PJ-Ja und PJ-Nein zeigten sich hinsichtlich der Parameter zur Integration ins Team, des Klimas auf Station, der fachlichen Qualität der Lehre, der Vermittlung von fachlichem Wissen, des Praxisbezugs der studentischen Tätigkeiten, des Aufbaus und der Struktur der Famulatur und nicht zuletzt des Erreichens der Lernziele. Diskussion: Erkenntnisse zur Zufriedenheit in den studienbegleitenden Praktika sind essenziell, um die Studierenden für einen Fachbereich zu begeistern und entsprechend zu halten. Ausbildungsstätten, die ihre Defizite hinsichtlich der o. g. Kriterien erkennen und in der Lage sind, ihre Ressourcen auszubauen, werden zukünftig eher in der Lage sein, den fachlichen Nachwuchs an sich zu binden, denn der Grundstein zur personellen Akquise wird bereits sehr früh gelegt.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84974806877&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0042-104119
DO - 10.1055/s-0042-104119
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 27294478
AN - SCOPUS:84974806877
VL - 154
SP - 352
EP - 358
JO - Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie
JF - Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie
SN - 1864-6697
IS - 4
ER -