Was Fliegen haben, besitzen wir auch: Die Entdeckung der period-Gene und des clock-Gens bei Mensch und Maus

Gregor Eichele, Henrik Oster

Abstract

Die Goldenen Jahre, Phase 1: Die Jagd nach dem period-Gen des Menschen setzt ein. Für mehr als zehn Jahre erfolglos. Der Verdacht: Fliegen sind Sonderlinge und ihre circadiane Uhr hat nichts mit der des Menschen zu tun? Im Herbst 1997 verkünden Chen-Chi Lee, Gregor Eichele und Hajime Tei die Entdeckung von zwei period-Genen (period1 und period2) beim Menschen und der Maus. Kurz nach diesem Durchbruch werden die beiden period-Gene bei der Maus mittels Stammzell-Technologie ausgeschaltet. Der Bewegungsrhythmus und damit die circadiane Uhr der Maus-Mutanten sind stark beeinträchtigt. Period findet man bei Insekten, Krebsen, Fröschen, Fischen, etc. Es ist eine nahezu universelle Uhrenkomponente! Der Neurogenetiker Joe Takahashi tritt in Konopkas Fußstapfen als er in den frühen 1990er -Jahren bei künstlich induzierten Maus-Mutanten nach Individuen mit defekter circadianer Uhr sucht. 1994 stellt Takahashi die Früchte seiner Arbeit vor: die clock-Mutante, deren Bewegungsaktivität im Laufrad unbeständig ist. Takahashi geling es, das clock-Gen zu isolieren und die Sequenz des Clock-Proteins abzuleiten. Es handelt sich um einen Transkriptionsfaktor, der die Aktivität von Genen steuert. Das Clock-Protein enthält sog. PAS- und HLH--Regionen, die zum Zusammenhaften von Proteinen und zum Binden an die DNA dienen.
Original languageGerman
Title of host publicationAuf der Suche nach der biologischen Zeit: Von der Erforschung der circadianen Uhr
Number of pages16
Place of PublicationBerlin, Heidelberg
PublisherSpringer Berlin Heidelberg
Publication date11.09.2020
Pages35-50
ISBN (Print)978-3-662-61543-0
ISBN (Electronic)978-3-662-61544-7
DOIs
Publication statusPublished - 11.09.2020

Research Areas and Centers

  • Academic Focus: Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)

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