TY - JOUR
T1 - Vom Genotyp zum Phanotyp. Molekulargenetische Diagnostik bei Intersexualitat
AU - Hiort, O.
N1 - Copyright:
Copyright 2007 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 1998
Y1 - 1998
N2 - Die Aufdeckung der genetischen Grundlagen von Störungen der Geschlechtsentwicklung hat neue Möglichkeiten nicht nur in der Erklärung dieser Erkrankungen, sondern auch für die Diagnostik und den klinischen Umgang mit betroffenen Individuen eröffnet. Am Beispiel der Androgenresistenz können die Erfolge, aber auch die Grenzen molekulargenetischer Untersuchungen aufgezeigt werden. Die Suche nach den zugrundeliegenden genetischen Veränderungen im Androgenrezeptorgen ist heute technisch auch zur Analyse größerer Patientenzahlen anwendbar. Der Nachweis von Mutationen kann mit hoher Sensitivität und Spezifität in großen Genabschnitten durchgeführt werden. Während größere Gendefekte mit einem völligen Funktionsverlust des Rezeptors einhergehen, sind Punktmutationen, die zu Veränderungen der Aminosäuresequenz führen, für das große phänotypische Spektrum der Androgenresistenz verantwortlich. Zwar wird das klinische Erscheinungsbild durch Art und Ort der Aminosäuresubstitution mitbestimmt, dennoch kann der Phänotyp auch bei gleicher Mutation sehr variabel sein. Dies ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf zelluläre Regulationsmechanismen zurückzuführen, in deren Wirkungskette der Androgenrezeptor nur ein Glied, wenn auch ein wichtiges, darstellt. Daher müssen molekulargenetische Befunde immer in Zusammenhang mit den anamnestischen, klinischen und laborchemischen Parametern gesehen werden. Ziel wissenschaftlicher Untersuchungen ist es, die zellulären Mechanismen der Androgenwirkung weiter aufzuklären, um diese Erkenntnisse dann möglicherweise in die therapeutischen Entscheidungen bei Patienten mit Androgenresistenz einfließen zu lassen.
AB - Die Aufdeckung der genetischen Grundlagen von Störungen der Geschlechtsentwicklung hat neue Möglichkeiten nicht nur in der Erklärung dieser Erkrankungen, sondern auch für die Diagnostik und den klinischen Umgang mit betroffenen Individuen eröffnet. Am Beispiel der Androgenresistenz können die Erfolge, aber auch die Grenzen molekulargenetischer Untersuchungen aufgezeigt werden. Die Suche nach den zugrundeliegenden genetischen Veränderungen im Androgenrezeptorgen ist heute technisch auch zur Analyse größerer Patientenzahlen anwendbar. Der Nachweis von Mutationen kann mit hoher Sensitivität und Spezifität in großen Genabschnitten durchgeführt werden. Während größere Gendefekte mit einem völligen Funktionsverlust des Rezeptors einhergehen, sind Punktmutationen, die zu Veränderungen der Aminosäuresequenz führen, für das große phänotypische Spektrum der Androgenresistenz verantwortlich. Zwar wird das klinische Erscheinungsbild durch Art und Ort der Aminosäuresubstitution mitbestimmt, dennoch kann der Phänotyp auch bei gleicher Mutation sehr variabel sein. Dies ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf zelluläre Regulationsmechanismen zurückzuführen, in deren Wirkungskette der Androgenrezeptor nur ein Glied, wenn auch ein wichtiges, darstellt. Daher müssen molekulargenetische Befunde immer in Zusammenhang mit den anamnestischen, klinischen und laborchemischen Parametern gesehen werden. Ziel wissenschaftlicher Untersuchungen ist es, die zellulären Mechanismen der Androgenwirkung weiter aufzuklären, um diese Erkenntnisse dann möglicherweise in die therapeutischen Entscheidungen bei Patienten mit Androgenresistenz einfließen zu lassen.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0031889525&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s001120050248
DO - 10.1007/s001120050248
M3 - Übersichtsarbeiten
AN - SCOPUS:0031889525
SN - 0026-9298
VL - 146
SP - 86
EP - 91
JO - Monatsschrift fur Kinderheilkunde
JF - Monatsschrift fur Kinderheilkunde
IS - 2
ER -