TY - JOUR
T1 - Vergleichende untersuchung zur wirkung von theophyllin und doxapram bei apnoen
AU - Möller, J. C.
AU - Austing, A.
AU - Püst, B.
AU - Kohl, M.
AU - Reiss, I.
AU - Iven, H.
AU - Gortner, L.
N1 - Copyright:
Copyright 2020 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 1999
Y1 - 1999
N2 - In einer kontrollierten klinischen Studie an sehr kleinen Frühgeborenen mit rez. Apnoen, Bradykardien und Sauerstoffentsättigungen sollte die Überlegenheit einer atemanaleptischen Therapie mit Doxapram gegenüber der mit Theophyllin belegt werden (Hypothese).
Methodik Alle Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht < 1500 g wurden dazu randomisiert, wenn sie mehr als 2 Apnoen innerhalb von 2 Stunden und/oder mehr als 4 Bradykardien oder mehr als 4 Sauerstoffsättigungsabfälle aufwiesen. Sie wurden entweder mit Theophyllin (Sättigungsdosis 5 mg/kg Körpergewicht, dann 3 mg/kg Körpergewicht 12-stündlich) oder Doxapram (kontinuierlich 0,5 mg/kg/Stunde) therapiert. Aus den Trendanalysen der Pulsoxymetrie und des EKG-Atmungs-Monitors wurde die Anzahl von Apnoen, Bradykardien und Sauerstoffsättigungsabfällen festgestellt und statistisch im Mann-Whitney U-Test für einen 3-Tage-Zeitraum nach Beginn der Therapie und einen 7-Tage-Zeitraum verglichen. Im steady State der Therapie wurden zudem Plasmaspiegel der Medikamente bestimmt sowie eine Polysomnographie parallel zu einer Verhaltensbeobachtung nach Prechtl durchgeführt. Die beobachteten Ereignisse (Atempausen, Apnoen und Bradykardien sowie Entsättigungen) wurden wiederum im Mann-Whitney U-Test verglichen.
Ergebnisse Von 52 in die Studie aufgenommenen Patienten beendeten 34 diese, 20 Patienten wurden mit Theophyllin, 14 mit Doxapram behandelt. Bei 9 Patienten jeder Gruppe wurde eine Polysomnographie durchgeführt. Die Anzahl von Apnoen, Bradykardien und Sauerstoffentsättigungen war für den 7-Tage-Beobachtungszeitraum in beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich. Bei einer Auswertung der ersten 3 Therapietage zeigte sich eine signifikant geringere Apnoerate in der Doxapram-Gruppe (2,5 Apnoen gegenüber 7 in der Theophyllin-Gruppe; p<0,037). In der Polysomnographie gab es zwischen beiden Untersuchungen keine Unterschiede bei den Zustandsbezeichnungen nach Prechtl im Auftreten von Anomalien im EEG und in der Häufigkeit von oben definierten Ereignissen.
Schlußfolgerung Theophyllin und Doxapram sind in der Apnoetherapie sehr kleiner Frühgeborener prinzipiell gleichwertig. In den ersten drei Therapietagen ist die Apnoerate unter Doxapram signifikant niedriger, bei der Erfordernis einer schnellen Entwöhnung von maschineller Beatmung ist Doxapram wohl überlegen.
AB - In einer kontrollierten klinischen Studie an sehr kleinen Frühgeborenen mit rez. Apnoen, Bradykardien und Sauerstoffentsättigungen sollte die Überlegenheit einer atemanaleptischen Therapie mit Doxapram gegenüber der mit Theophyllin belegt werden (Hypothese).
Methodik Alle Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht < 1500 g wurden dazu randomisiert, wenn sie mehr als 2 Apnoen innerhalb von 2 Stunden und/oder mehr als 4 Bradykardien oder mehr als 4 Sauerstoffsättigungsabfälle aufwiesen. Sie wurden entweder mit Theophyllin (Sättigungsdosis 5 mg/kg Körpergewicht, dann 3 mg/kg Körpergewicht 12-stündlich) oder Doxapram (kontinuierlich 0,5 mg/kg/Stunde) therapiert. Aus den Trendanalysen der Pulsoxymetrie und des EKG-Atmungs-Monitors wurde die Anzahl von Apnoen, Bradykardien und Sauerstoffsättigungsabfällen festgestellt und statistisch im Mann-Whitney U-Test für einen 3-Tage-Zeitraum nach Beginn der Therapie und einen 7-Tage-Zeitraum verglichen. Im steady State der Therapie wurden zudem Plasmaspiegel der Medikamente bestimmt sowie eine Polysomnographie parallel zu einer Verhaltensbeobachtung nach Prechtl durchgeführt. Die beobachteten Ereignisse (Atempausen, Apnoen und Bradykardien sowie Entsättigungen) wurden wiederum im Mann-Whitney U-Test verglichen.
Ergebnisse Von 52 in die Studie aufgenommenen Patienten beendeten 34 diese, 20 Patienten wurden mit Theophyllin, 14 mit Doxapram behandelt. Bei 9 Patienten jeder Gruppe wurde eine Polysomnographie durchgeführt. Die Anzahl von Apnoen, Bradykardien und Sauerstoffentsättigungen war für den 7-Tage-Beobachtungszeitraum in beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich. Bei einer Auswertung der ersten 3 Therapietage zeigte sich eine signifikant geringere Apnoerate in der Doxapram-Gruppe (2,5 Apnoen gegenüber 7 in der Theophyllin-Gruppe; p<0,037). In der Polysomnographie gab es zwischen beiden Untersuchungen keine Unterschiede bei den Zustandsbezeichnungen nach Prechtl im Auftreten von Anomalien im EEG und in der Häufigkeit von oben definierten Ereignissen.
Schlußfolgerung Theophyllin und Doxapram sind in der Apnoetherapie sehr kleiner Frühgeborener prinzipiell gleichwertig. In den ersten drei Therapietagen ist die Apnoerate unter Doxapram signifikant niedriger, bei der Erfordernis einer schnellen Entwöhnung von maschineller Beatmung ist Doxapram wohl überlegen.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0032942451&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-2008-1043772
DO - 10.1055/s-2008-1043772
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 10407818
AN - SCOPUS:0032942451
SN - 0300-8630
VL - 211
SP - 86
EP - 91
JO - Klinische Padiatrie
JF - Klinische Padiatrie
IS - 2
ER -