TY - JOUR
T1 - Vergleichende klinische und immunhistochemische Charakterisierung keratozystischer odontogener Tumoren und Ameloblastome im Hinblick auf das Rezidivrisiko
AU - Driemel, Oliver
AU - Rieder, Johanna
AU - Morsczeck, Christian
AU - Schwarz, Stephan
AU - Hakim, Samer George
AU - Müller-Richter, Urs
AU - Reichert, Torsten Eugen
AU - Kosmehl, Hartwig
PY - 2007/9/1
Y1 - 2007/9/1
N2 - HintergrundDie „Keratozyste“ rückt mit der neuen Bezeichnung „keratozystischer odontogener Tumor“ (KZOT) auch in der Nomenklatur näher an die differentialdiagnostisch relevante Entität der Ameloblastome (A).FragestellungDas Rezidivverhalten von KZOT und A wird vor dem Hintergrund etablierter Therapieverfahren und immunhistochemischer Marker des Zellzyklus und der Migration/Strukturumbildung in einer retrospektiven Analyse miteinander verglichen.Patienten und Methoden101 Patienten über einen Zeitraum von 22 Jahren: 86 × KZOT, 15 × A.HistologieIn Paraffin eingebettete chirurgische Bioptate, HE, arrangiert in Multiblocktechnik. Immunhistochemie mit folgenden monoklonalen Antikörpern: Cyclin D1, Kollagen IV, p16, Cox-2, Laminin-5, Tenascin-C.ErgebnisseAltersdurchschnitt KZOT 47 Jahre (14–80 Jahre), A 41 Jahre (16–79 Jahre). Geschlechtsverteilung m:w (KZOT) 2:1, m:w (A) 3:2. Lokalisation Unterkiefer mit Prädilektionsstelle in der Molarenregion und im aufsteigenden Unterkierferast: 76 KZOT, 12 A; Oberkiefer: 18 KZOT, 3 A. Multiples Auftreten nur bei KZOT: 5 Patienten. Therapie Primäre KZOT: 6 × Zystostomie, 46 × Zystektomie, 17 × Zystektomie und Kürettage, 14 × Zystektomie und marginale Ostektomie, 11 × Resektion, A: 5 × Enukleation, 10 × Resektion. Rezidivrate KZOT: 11,7% nach durchschnittlich 5,5 Jahren, 4 Rezidive nach Zystostomie, 6 nach Zystektomie, 3 nach Zystektomie und Kürettage und 2 nach Zystektomie und marginaler Ostektomie. A: kein Rezidiv. Immunhistochemie Sowohl die Zellzyklus assoziierten als auch die extrazellulären Matrixproteine unterschieden bezüglich ihrer Quantität weder KZOT von den A noch rezidivierende von nicht rezidivierenden KZOT.Schlussfolgerungen1. Die KZOT zeigen im eigenen Untersuchungsgut mehr Rezidive als die A. 2. Das höhere Rezidivverhalten der KZOT kann nicht durch die üblichen Marker des Zellzyklus und der Migration/Strukturmodulation erklärt werden.3. Die ungünstige Prognose der KZOT im Vergleich zu A im eigenen Untersuchungsgut wird durch eine eingeschränkte Radikalität der Therapie und durch Satellitenzysten erklärt.
AB - HintergrundDie „Keratozyste“ rückt mit der neuen Bezeichnung „keratozystischer odontogener Tumor“ (KZOT) auch in der Nomenklatur näher an die differentialdiagnostisch relevante Entität der Ameloblastome (A).FragestellungDas Rezidivverhalten von KZOT und A wird vor dem Hintergrund etablierter Therapieverfahren und immunhistochemischer Marker des Zellzyklus und der Migration/Strukturumbildung in einer retrospektiven Analyse miteinander verglichen.Patienten und Methoden101 Patienten über einen Zeitraum von 22 Jahren: 86 × KZOT, 15 × A.HistologieIn Paraffin eingebettete chirurgische Bioptate, HE, arrangiert in Multiblocktechnik. Immunhistochemie mit folgenden monoklonalen Antikörpern: Cyclin D1, Kollagen IV, p16, Cox-2, Laminin-5, Tenascin-C.ErgebnisseAltersdurchschnitt KZOT 47 Jahre (14–80 Jahre), A 41 Jahre (16–79 Jahre). Geschlechtsverteilung m:w (KZOT) 2:1, m:w (A) 3:2. Lokalisation Unterkiefer mit Prädilektionsstelle in der Molarenregion und im aufsteigenden Unterkierferast: 76 KZOT, 12 A; Oberkiefer: 18 KZOT, 3 A. Multiples Auftreten nur bei KZOT: 5 Patienten. Therapie Primäre KZOT: 6 × Zystostomie, 46 × Zystektomie, 17 × Zystektomie und Kürettage, 14 × Zystektomie und marginale Ostektomie, 11 × Resektion, A: 5 × Enukleation, 10 × Resektion. Rezidivrate KZOT: 11,7% nach durchschnittlich 5,5 Jahren, 4 Rezidive nach Zystostomie, 6 nach Zystektomie, 3 nach Zystektomie und Kürettage und 2 nach Zystektomie und marginaler Ostektomie. A: kein Rezidiv. Immunhistochemie Sowohl die Zellzyklus assoziierten als auch die extrazellulären Matrixproteine unterschieden bezüglich ihrer Quantität weder KZOT von den A noch rezidivierende von nicht rezidivierenden KZOT.Schlussfolgerungen1. Die KZOT zeigen im eigenen Untersuchungsgut mehr Rezidive als die A. 2. Das höhere Rezidivverhalten der KZOT kann nicht durch die üblichen Marker des Zellzyklus und der Migration/Strukturmodulation erklärt werden.3. Die ungünstige Prognose der KZOT im Vergleich zu A im eigenen Untersuchungsgut wird durch eine eingeschränkte Radikalität der Therapie und durch Satellitenzysten erklärt.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=34548763838&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s10006-007-0068-2
DO - 10.1007/s10006-007-0068-2
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 17641919
AN - SCOPUS:34548763838
SN - 1432-9417
VL - 11
SP - 221
EP - 231
JO - Mund - Kiefer - und Gesichtschirurgie
JF - Mund - Kiefer - und Gesichtschirurgie
IS - 4
ER -