TY - JOUR
T1 - Tumorwachstum und hamostase
AU - Bruhn, H. D.
AU - Steffens, Chr
AU - Zurborn, K. H.
AU - Gieseler, F.
PY - 2000
Y1 - 2000
N2 - Hämostaseologische Vorgänge wie Aktivierung von Thrombozyten und von plasmatischer Gerinnung können für das Auftreten von Thromboembolien bei Malignomen entscheidend sein. In klinischen Studien wurden signifikante Korrelationen zwischen zytostatischer Chemotherapie und Strahlentherapie einerseits und dem Auftreten von Thromboembolien andererseits dokumentiert.Nach neueren klinischen Studien kommt es bei angeborener Thrombophilie zu einer verstärkten Reaktion des Hämostasesystems auf ein Tumorleiden mit der Konsequenz einer erhöhten Thromboemboliefrequenz (bei APC-Resistenz, bei Mutation des Prothrombin-Gens, bei Protein-C-Mangel, bei Protein-S-Mangel, bei Antithrombin-Verminderung und bei erhöhtem Lipoprotein a). Durch eine angemessene Antikoagulation können thromboembolische Komplikationen, zumindest partiell, verhindert werden.Die vermehrte Freisetzung von Thrombin bei metastasierenden Malignomen hat offensichtlich jedoch noch weitere Konsequenzen: Thrombin wirkt nicht nur als Enzym des Hämostasesystems, sondern auch als Gewebshormon (Wachstumsfaktor), so dass Thrombin bei verschiedenen Tumorzelllinien eine verstärkte Proliferation induzieren kann. In neueren Untersuchungen konnten wir jetzt zusätzlich in Zellkulturen demonstrieren, daß die Vorinkubation von Leukämiezellen (HL-60) mit Thrombin bei bestimmten Konzentrationen zu einer Resistenz dieser Zellen gegenüber Idarubicin führt und damit auch, zumindest partiell, die durch Idarubicin ausgelöste Apoptose beeinträchtigt. Damit wäre eine mögliche Erklärung für die positiven Effekte einer kombinierten Chemotherapie und Antikoagulation gefunden, welche durch weiterführende Zellkulturversuche und klinische Studien erhärtet werden müsste.
AB - Hämostaseologische Vorgänge wie Aktivierung von Thrombozyten und von plasmatischer Gerinnung können für das Auftreten von Thromboembolien bei Malignomen entscheidend sein. In klinischen Studien wurden signifikante Korrelationen zwischen zytostatischer Chemotherapie und Strahlentherapie einerseits und dem Auftreten von Thromboembolien andererseits dokumentiert.Nach neueren klinischen Studien kommt es bei angeborener Thrombophilie zu einer verstärkten Reaktion des Hämostasesystems auf ein Tumorleiden mit der Konsequenz einer erhöhten Thromboemboliefrequenz (bei APC-Resistenz, bei Mutation des Prothrombin-Gens, bei Protein-C-Mangel, bei Protein-S-Mangel, bei Antithrombin-Verminderung und bei erhöhtem Lipoprotein a). Durch eine angemessene Antikoagulation können thromboembolische Komplikationen, zumindest partiell, verhindert werden.Die vermehrte Freisetzung von Thrombin bei metastasierenden Malignomen hat offensichtlich jedoch noch weitere Konsequenzen: Thrombin wirkt nicht nur als Enzym des Hämostasesystems, sondern auch als Gewebshormon (Wachstumsfaktor), so dass Thrombin bei verschiedenen Tumorzelllinien eine verstärkte Proliferation induzieren kann. In neueren Untersuchungen konnten wir jetzt zusätzlich in Zellkulturen demonstrieren, daß die Vorinkubation von Leukämiezellen (HL-60) mit Thrombin bei bestimmten Konzentrationen zu einer Resistenz dieser Zellen gegenüber Idarubicin führt und damit auch, zumindest partiell, die durch Idarubicin ausgelöste Apoptose beeinträchtigt. Damit wäre eine mögliche Erklärung für die positiven Effekte einer kombinierten Chemotherapie und Antikoagulation gefunden, welche durch weiterführende Zellkulturversuche und klinische Studien erhärtet werden müsste.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0033831433&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0037-1619485
DO - 10.1055/s-0037-1619485
M3 - Übersichtsarbeiten
AN - SCOPUS:0033831433
SN - 0720-9355
VL - 20
SP - 124
EP - 135
JO - Hamostaseologie
JF - Hamostaseologie
IS - 3
ER -