TY - JOUR
T1 - Translationale forschung in der gynäkologischen onkologie: Serum-tumormarker zur früherkennung des ovarialkarzinoms
AU - Meinhold-Heerlein, Ivo
AU - Bräutigam, K.
AU - Bauerschlag, D. O.
AU - Maass, N.
AU - Arnold, N.
PY - 2008/8
Y1 - 2008/8
N2 - Bedingt durch Chemotherapieresistenz und das Fehlen einer Methode zur Früherkennung besitzt das Ovarialkarzinom die ungünstigste Prognose unter den gynäkologischen Malignomen. Um die Mortalität zu senken, gilt es, eine geeignete Methode zur Früherkennung zu etablieren, die wegen der geringen Inzidenz des Ovarialkarzinoms eine Spezifität von über 99 % und einen positiven Prädiktionswert von mindestens 10 % aufweisen muss. Da bildgebende Verfahren sich als ungeeignet erwiesen haben, könnten neue Serummarker des Ovarialkarzinoms – etwa in Ergänzung zum etablierten Tumormarker CA-125 – als Früherkennungsmarker dienen. In den letzten Jahren wurde mit molekularen Screeningmethoden und anspruchsvoller Biostatistik eine Vielzahl neuer Marker identifiziert. Verschiedene Markerkombinationen sind auf ihre Wertigkeit zur Erkennung von Frühstadien bereits untersucht worden, andere werden in internationalen Studien derzeit evaluiert. Die vorliegende Übersichtsarbeit gibt zum einen einen Überblick über den Stand der Forschung und stellt zum anderen ein eigenes translationales Projekt in den Kontext der aktuellen Literatur. Mit Oligonukleotidarray-Analysen wurden Kandidatengene identifiziert, deren Expression im Karzinom hoch und im Normalgewebe niedrig ist. Durch einen eigens entwickelten Algorithmus wurden verschiedene ins Blut sezernierbare Gene eruiert. Vier dieser Gene (Osteopontin [OPN], Secretory Leukoprotease Inhibitor [SLPI], Kallikrein 10 [KLK10] und Matrix-Metalloproteinase-7 [MMP-7]) sowie CA-125 wurden mit ELISA-Analysen im Serum von 67 Ovarialkarzinompatientinnen und von 130 gesunden Frauen untersucht. Verschiedene Markerkombinationen konnten die Karzinom-Seren mit 96 – 98,7 %iger Sensitivität und 99,7 – 100 %iger Spezifität identifizieren. Auch alle Karzinom-Frühstadien (n = 9) konnten von den Normalseren abgegrenzt werden. Eine prospektive Studie mit einer hohen Fallzahl von Frühstadien des Ovarialkarzinoms und unter Einbeziehung weiterer Biomarker erscheint notwendig, um die Ergebnisse zu validieren.
AB - Bedingt durch Chemotherapieresistenz und das Fehlen einer Methode zur Früherkennung besitzt das Ovarialkarzinom die ungünstigste Prognose unter den gynäkologischen Malignomen. Um die Mortalität zu senken, gilt es, eine geeignete Methode zur Früherkennung zu etablieren, die wegen der geringen Inzidenz des Ovarialkarzinoms eine Spezifität von über 99 % und einen positiven Prädiktionswert von mindestens 10 % aufweisen muss. Da bildgebende Verfahren sich als ungeeignet erwiesen haben, könnten neue Serummarker des Ovarialkarzinoms – etwa in Ergänzung zum etablierten Tumormarker CA-125 – als Früherkennungsmarker dienen. In den letzten Jahren wurde mit molekularen Screeningmethoden und anspruchsvoller Biostatistik eine Vielzahl neuer Marker identifiziert. Verschiedene Markerkombinationen sind auf ihre Wertigkeit zur Erkennung von Frühstadien bereits untersucht worden, andere werden in internationalen Studien derzeit evaluiert. Die vorliegende Übersichtsarbeit gibt zum einen einen Überblick über den Stand der Forschung und stellt zum anderen ein eigenes translationales Projekt in den Kontext der aktuellen Literatur. Mit Oligonukleotidarray-Analysen wurden Kandidatengene identifiziert, deren Expression im Karzinom hoch und im Normalgewebe niedrig ist. Durch einen eigens entwickelten Algorithmus wurden verschiedene ins Blut sezernierbare Gene eruiert. Vier dieser Gene (Osteopontin [OPN], Secretory Leukoprotease Inhibitor [SLPI], Kallikrein 10 [KLK10] und Matrix-Metalloproteinase-7 [MMP-7]) sowie CA-125 wurden mit ELISA-Analysen im Serum von 67 Ovarialkarzinompatientinnen und von 130 gesunden Frauen untersucht. Verschiedene Markerkombinationen konnten die Karzinom-Seren mit 96 – 98,7 %iger Sensitivität und 99,7 – 100 %iger Spezifität identifizieren. Auch alle Karzinom-Frühstadien (n = 9) konnten von den Normalseren abgegrenzt werden. Eine prospektive Studie mit einer hohen Fallzahl von Frühstadien des Ovarialkarzinoms und unter Einbeziehung weiterer Biomarker erscheint notwendig, um die Ergebnisse zu validieren.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=51549117902&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-2008-1038858
DO - 10.1055/s-2008-1038858
M3 - Übersichtsarbeiten
AN - SCOPUS:51549117902
SN - 0016-5751
VL - 68
SP - 830
EP - 837
JO - Geburtshilfe und Frauenheilkunde
JF - Geburtshilfe und Frauenheilkunde
IS - 8
ER -