TY - JOUR
T1 - Thromboserate und Blutungen in der universitären operativen Urologie unter standardisierter Antikoagulation
AU - Morische, S. K.
AU - Kramer, M. W.
AU - Merseburger, A. S.
AU - Gieseler, F.
AU - Cordes, J.
N1 - Publisher Copyright:
© 2019, Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature.
Copyright:
Copyright 2020 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2020/1/1
Y1 - 2020/1/1
N2 - HintergrundDie operative Urologie umfasst nach der Definition der aktuellen S3-Leitlinie zur Prophylaxe von venösen Thromboembolien eine hohe Zahl an Hochrisikopatienten. Es wurden alle Patienten, die zwischen 2012 und 2016 operativ an der urologischen Klinik am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, behandelt wurden auf vaskulär bedingte Komplikationen (Blutungen und Thrombosen) untersucht.MethodenIn dieser retrospektiven monozentrischen Kohortenstudie wurden konsekutiv behandelte Patienten von 2012 bis 2016 bezüglich der Art der Antikoagulation, patienten- und eingriffsspezifischen Risikofaktoren sowie Komplikationen ausgewertet.ErgebnisseInsgesamt wurden 3609 Operationen erfasst. Vor der Operation wurde in 77,8 % der Fälle keine antikoagulative Therapie appliziert, in 10,2 % ein Thrombozytenaggregationshemmer und in 8,5 % unfraktionierte, niedermolekulare oder synthetische Heparine oder Heparinoide.Ab dem ersten Tag postoperativ erhielten 80,4 % Heparin. Bei 93,3 % wurde stationär ab dem ersten postoperativen Tag für die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von ca. 4,5 Tagen keine Änderung der Antikoagulation durchgeführt. Lediglich 0,8 % des Kollektivs erlitten ein klinisch fassbares thromboembolisches Ereignis innerhalb von 28 Tagen nach der Operation, die Zahl der Blutungen lag dagegen bei 20,3 % (leicht: 4,8 %, schwer: 15,5 %).SchlussfolgerungDas postoperative Risiko für thromboembolische Ereignisse war unter der oben angegebenen Thromboseprophylaxe gering (0,8 %); das Blutungsrisiko dagegen lag bei 20,3 %, darunter 15,5 % schwere Blutungen. Diese Ergebnisse werden in Bezug auf die aktuellen Leitlinien diskutiert.
AB - HintergrundDie operative Urologie umfasst nach der Definition der aktuellen S3-Leitlinie zur Prophylaxe von venösen Thromboembolien eine hohe Zahl an Hochrisikopatienten. Es wurden alle Patienten, die zwischen 2012 und 2016 operativ an der urologischen Klinik am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, behandelt wurden auf vaskulär bedingte Komplikationen (Blutungen und Thrombosen) untersucht.MethodenIn dieser retrospektiven monozentrischen Kohortenstudie wurden konsekutiv behandelte Patienten von 2012 bis 2016 bezüglich der Art der Antikoagulation, patienten- und eingriffsspezifischen Risikofaktoren sowie Komplikationen ausgewertet.ErgebnisseInsgesamt wurden 3609 Operationen erfasst. Vor der Operation wurde in 77,8 % der Fälle keine antikoagulative Therapie appliziert, in 10,2 % ein Thrombozytenaggregationshemmer und in 8,5 % unfraktionierte, niedermolekulare oder synthetische Heparine oder Heparinoide.Ab dem ersten Tag postoperativ erhielten 80,4 % Heparin. Bei 93,3 % wurde stationär ab dem ersten postoperativen Tag für die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von ca. 4,5 Tagen keine Änderung der Antikoagulation durchgeführt. Lediglich 0,8 % des Kollektivs erlitten ein klinisch fassbares thromboembolisches Ereignis innerhalb von 28 Tagen nach der Operation, die Zahl der Blutungen lag dagegen bei 20,3 % (leicht: 4,8 %, schwer: 15,5 %).SchlussfolgerungDas postoperative Risiko für thromboembolische Ereignisse war unter der oben angegebenen Thromboseprophylaxe gering (0,8 %); das Blutungsrisiko dagegen lag bei 20,3 %, darunter 15,5 % schwere Blutungen. Diese Ergebnisse werden in Bezug auf die aktuellen Leitlinien diskutiert.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85074028499&partnerID=8YFLogxK
UR - https://www.mendeley.com/catalogue/55917766-6b40-328a-a3fd-6e6bc4a2c499/
U2 - 10.1007/s00120-019-01045-3
DO - 10.1007/s00120-019-01045-3
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 31541268
AN - SCOPUS:85074028499
SN - 0340-2592
VL - 59
SP - 40
EP - 51
JO - Urologe
JF - Urologe
IS - 1
ER -