TY - JOUR
T1 - Therapie des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms
AU - von Amsberg, G.
AU - Merseburger, A. S.
N1 - Publisher Copyright:
© 2020, Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature.
Copyright:
Copyright 2020 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2020/6/1
Y1 - 2020/6/1
N2 - HintergrundDas metastasierte kastrationsresistente Prostatakarzinom (mCRPC) galt lange Zeit als Behandlungsresistent. Heute stehen uns in Deutschland mit Abirateron, Enzalutamid, Docetaxel, Cabazitaxel und Radium-223 fünf Substanzen zur Verfügung, die alle in Phase-III-Studien zu einer signifikanten Zunahme der Überlebenszeit führten.Ziel der ArbeitEs werden die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten beim mCRPC dargestellt.Material und MethodeZulassungsrelevante Studien mit ergänzenden Informationen aus Medline und Abstracts internationaler Kongresse (ASCO; ASCO-GU [American Society of Clinical Oncology-Genitourinary Cancers Symposium], ESMO [Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie]) werden zusammengefasst.ErgebnisseDie Androgenrezeptor- (AR)-gerichteten Medikamente Abirateron und Enzalutamid führen sowohl vor als auch nach Docetaxel zu einer signifikanten Verlängerung des Gesamtüberlebens. Nach Docetaxel kann zudem Cabazitaxel eingesetzt werden, das aufgrund seiner geringen Affinität zum P‑Glykoprotein auch bei Patienten mit Docetaxel-Resistenz wirksam ist. In der dritten Behandlungslinie steht Männern mit einer rein ossären symptomatischen Erkrankung der Alpha-Strahler Radium-223 zur Verfügung. Liegt eine Kastrationsresistenz mit einer kurzen PSA-Verdopplungszeit (prostataspezifisches Antigen) aber ohne bildmorphologischen Nachweis von Metastasen vor, verlängern Apalutamid, Darolutamid und Enzalutamid signifikant die Zeit bis zum Auftreten von Metastasen.DiskussionDie PSMA-Ligandentherapie (prostataspezifisches Membranantigen) und neue zielgerichtete Medikamente wie PARP-Inhibitoren (Poly[-ADP-Ribose-]Polymerase) stellen weitere wichtige neue Behandlungsoptionen dar. Kombinationsbehandlungen mit Immuntherapien werden in klinischen Studien überprüft. Umfassende molekulare Analysen von Tumorgewebe, zirkulierender Tumorzellen und -DNA legen nahe, dass auch beim Prostatakarzinom künftig die personalisierte Medizin eine immer größere Rolle spielen wird.
AB - HintergrundDas metastasierte kastrationsresistente Prostatakarzinom (mCRPC) galt lange Zeit als Behandlungsresistent. Heute stehen uns in Deutschland mit Abirateron, Enzalutamid, Docetaxel, Cabazitaxel und Radium-223 fünf Substanzen zur Verfügung, die alle in Phase-III-Studien zu einer signifikanten Zunahme der Überlebenszeit führten.Ziel der ArbeitEs werden die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten beim mCRPC dargestellt.Material und MethodeZulassungsrelevante Studien mit ergänzenden Informationen aus Medline und Abstracts internationaler Kongresse (ASCO; ASCO-GU [American Society of Clinical Oncology-Genitourinary Cancers Symposium], ESMO [Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie]) werden zusammengefasst.ErgebnisseDie Androgenrezeptor- (AR)-gerichteten Medikamente Abirateron und Enzalutamid führen sowohl vor als auch nach Docetaxel zu einer signifikanten Verlängerung des Gesamtüberlebens. Nach Docetaxel kann zudem Cabazitaxel eingesetzt werden, das aufgrund seiner geringen Affinität zum P‑Glykoprotein auch bei Patienten mit Docetaxel-Resistenz wirksam ist. In der dritten Behandlungslinie steht Männern mit einer rein ossären symptomatischen Erkrankung der Alpha-Strahler Radium-223 zur Verfügung. Liegt eine Kastrationsresistenz mit einer kurzen PSA-Verdopplungszeit (prostataspezifisches Antigen) aber ohne bildmorphologischen Nachweis von Metastasen vor, verlängern Apalutamid, Darolutamid und Enzalutamid signifikant die Zeit bis zum Auftreten von Metastasen.DiskussionDie PSMA-Ligandentherapie (prostataspezifisches Membranantigen) und neue zielgerichtete Medikamente wie PARP-Inhibitoren (Poly[-ADP-Ribose-]Polymerase) stellen weitere wichtige neue Behandlungsoptionen dar. Kombinationsbehandlungen mit Immuntherapien werden in klinischen Studien überprüft. Umfassende molekulare Analysen von Tumorgewebe, zirkulierender Tumorzellen und -DNA legen nahe, dass auch beim Prostatakarzinom künftig die personalisierte Medizin eine immer größere Rolle spielen wird.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85083069984&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00120-020-01187-9
DO - 10.1007/s00120-020-01187-9
M3 - Übersichtsarbeiten
C2 - 32274540
AN - SCOPUS:85083069984
SN - 0340-2592
VL - 59
SP - 673
EP - 679
JO - Urologe
JF - Urologe
IS - 6
ER -