TY - JOUR
T1 - Therapeutische strategie bei anastomoseninsuffizienz nach tiefer anteriorer rektumresektion
AU - Eckmann, Christian
AU - Kujath, P.
AU - Kraus, M.
AU - Schwandner, O.
AU - Bruch, H. P.
AU - Shekarriz, H.
PY - 2005/2
Y1 - 2005/2
N2 - Einleitung: Die Anastomoseninsuffizienz (AI) nach tiefer anteriorer Rektumresektion ist eine Komplikation mit hoher Morbidität und Mortalität. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Ergebnisse einer standardisierten therapeutischen Strategie zu überprüfen. Patienten und Methode: Eingeschlossen wurden alle zwischen 1992 und 2002 elektiv operierten Patienten mit Rektumkarzinom. Es wurde eine tiefe anteriore Resektion mit totaler mesorektaler Exzision sowie eine Retroperitonealisierung der Anastomose durchgeführt. Ein protektives Stoma wurde primär nicht angelegt. Eine Leckage wurde mittels Endoskopie, Kolonkontrasteinlauf und Abdomen-CT diagnostiziert. Als „minor leakage” wurden Insuffizienzen eingestuft, die ohne operative Intervention behandelt werden konnten (CT-gesteuerte Drainage, endoskopische Behandlung mittels Vakuumdrainage (Endo-VAC) oder Spülung). Eine „major leakage” lag vor, wenn eine operative Therapie erforderlich wurde (protektive Ileostomie, Neuanlage der Anastomose oder Hartmann-Situation). Ergebnisse: Von 460 operierten Patienten entwickelten 47 (major leakage: 3,7 %, minor leakage: 6,5 %) eine Anastomoseninsuffizienz. 30 Patienten wurden konservativ mittels Endo-VAC (n = 21) bzw. CT-gesteuert eingelegter Drainagen (n = 9) therapiert. Operativ („major leakage”) wurden 17 Patienten behandelt (n = 9 nur Ileostomie, n = 8 Anastomosenneuanlage, n = 2 Hartmann-OP). Bei keinem Patienten trat eine Peritonitis auf. Die Letalität der Patienten mit Leckagen war im Vergleich zum Gesamtkollektiv nicht erhöht (4,3 % mit AI vs. 4,8 % ohne AI). Schlussfolgerung: Die Retroperitonealisierung der Anastomose erscheint als eine sinnvolles operatives Konzept, um eine Peritonitis und deletäre klinische Konsequenzen einer Anastomosenleckage zu verhindern. Das hier vorgestellte Therapiekonzept führte zu guten Resultaten bezüglich Morbidität und Letalität.
AB - Einleitung: Die Anastomoseninsuffizienz (AI) nach tiefer anteriorer Rektumresektion ist eine Komplikation mit hoher Morbidität und Mortalität. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Ergebnisse einer standardisierten therapeutischen Strategie zu überprüfen. Patienten und Methode: Eingeschlossen wurden alle zwischen 1992 und 2002 elektiv operierten Patienten mit Rektumkarzinom. Es wurde eine tiefe anteriore Resektion mit totaler mesorektaler Exzision sowie eine Retroperitonealisierung der Anastomose durchgeführt. Ein protektives Stoma wurde primär nicht angelegt. Eine Leckage wurde mittels Endoskopie, Kolonkontrasteinlauf und Abdomen-CT diagnostiziert. Als „minor leakage” wurden Insuffizienzen eingestuft, die ohne operative Intervention behandelt werden konnten (CT-gesteuerte Drainage, endoskopische Behandlung mittels Vakuumdrainage (Endo-VAC) oder Spülung). Eine „major leakage” lag vor, wenn eine operative Therapie erforderlich wurde (protektive Ileostomie, Neuanlage der Anastomose oder Hartmann-Situation). Ergebnisse: Von 460 operierten Patienten entwickelten 47 (major leakage: 3,7 %, minor leakage: 6,5 %) eine Anastomoseninsuffizienz. 30 Patienten wurden konservativ mittels Endo-VAC (n = 21) bzw. CT-gesteuert eingelegter Drainagen (n = 9) therapiert. Operativ („major leakage”) wurden 17 Patienten behandelt (n = 9 nur Ileostomie, n = 8 Anastomosenneuanlage, n = 2 Hartmann-OP). Bei keinem Patienten trat eine Peritonitis auf. Die Letalität der Patienten mit Leckagen war im Vergleich zum Gesamtkollektiv nicht erhöht (4,3 % mit AI vs. 4,8 % ohne AI). Schlussfolgerung: Die Retroperitonealisierung der Anastomose erscheint als eine sinnvolles operatives Konzept, um eine Peritonitis und deletäre klinische Konsequenzen einer Anastomosenleckage zu verhindern. Das hier vorgestellte Therapiekonzept führte zu guten Resultaten bezüglich Morbidität und Letalität.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=14644427066&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-2005-836313
DO - 10.1055/s-2005-836313
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:14644427066
SN - 1435-3067
VL - 40
SP - 17
EP - 21
JO - Viszeralchirurgie
JF - Viszeralchirurgie
IS - 1
ER -