TY - JOUR
T1 - Stand der laparoskopischen Leberchirurgie. Ergebnisse einer Umfrage der DGAV-Mitglieder
AU - Kleemann, M.
AU - Kühling, A.
AU - Hildebrand, P.
AU - Czymek, R.
AU - Limmer, S.
AU - Wolken, H.
AU - Roblick, U.
AU - Bruch, H. P.
AU - Bürk, C.
PY - 2010/12/1
Y1 - 2010/12/1
N2 - HintergrundBis dato ist die Technik der laparoskopischen Leberchirurgie lediglich in einzelnen Zentren bei einem hoch selektierten Patientenkreis etabliert. In einer Umfrage wurde der Stand der laparoskopischen Leberchirurgie in Deutschland im Jahr 2008 ermittelt.Material und MethodenUnter den Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) wurde im Mai 2009 ein Umfragebogen über das E-Mail-Verzeichnis der DGAV versandt. Alle Rückläufe wurden anonymisiert ausgewertet.ErgebnisseBis 31.07.2009 erreichen uns 181 Rückmeldungen (Rücklaufquote 15,7%). Der Rücklauf aus Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung betrug 9,2%, aus Krankenhäusern der Schwerpunktversorgung 23,6%, aus Krankenhäusern der Maximalversorgung 50% und von Universitätsklinika 71,9%. Die Frage, ob laparoskopische Lebereingriffe im Jahr 2008 erfolgten, wurde von 125 (69,1%) Kliniken mit „Ja“ und von 54 (29,8%) Kliniken mit „Nein“ beantwortet. Die Anzahl laparoskopischer Eingriffe an der Leber (laparoskopischer Ultraschall, laparoskopische Radiofrequenzablation und laparoskopische Resektion) wurde von 4 (2,2%) Kliniken mit über 50, von 11 (6,1%) Kliniken mit 20–50, von 23 (12,7%) Kliniken mit 10–20, von 45 (24,9%) Kliniken mit 5–10 und von 54 (29,8%) Kliniken mit 0–5 angegeben. Die Häufigkeit laparoskopischer Ultraschalluntersuchungen im Rahmen des intraoperativen Stagings zur Erkennung der Befundlage reichte von 2 bis 250, wobei 96,4% der Kliniken weniger als 50 Untersuchungen angaben und nur 2 Kliniken (2,7%) Anzahlen von 211, respektive 250 nannten. In 50 Kliniken wurden laparoskopische Radiofrequenzablationen durchgeführt. 69 (38,1%) der angeschriebenen Kliniken gaben an, resezierende Eingriffe (n=551) durchzuführen.FazitLaparoskopische Leberchirurgie wird in Deutschland sowohl bei benignen als auch malignen Indikationen durchgeführt. Der rein laparoskopische Zugangsweg wird allgemein favorisiert. Atypische Resektionen sind die primäre Indikation zum minimal-invasiven Vorgehen, gefolgt von der linkslateralen Resektion. Alle weiteren Resektionen werden nur in sehr kleinen Stückzahlen durchgeführt. Die laparoskopische Leberchirurgie ist in allen Versorgungsstufen vertreten.
AB - HintergrundBis dato ist die Technik der laparoskopischen Leberchirurgie lediglich in einzelnen Zentren bei einem hoch selektierten Patientenkreis etabliert. In einer Umfrage wurde der Stand der laparoskopischen Leberchirurgie in Deutschland im Jahr 2008 ermittelt.Material und MethodenUnter den Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) wurde im Mai 2009 ein Umfragebogen über das E-Mail-Verzeichnis der DGAV versandt. Alle Rückläufe wurden anonymisiert ausgewertet.ErgebnisseBis 31.07.2009 erreichen uns 181 Rückmeldungen (Rücklaufquote 15,7%). Der Rücklauf aus Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung betrug 9,2%, aus Krankenhäusern der Schwerpunktversorgung 23,6%, aus Krankenhäusern der Maximalversorgung 50% und von Universitätsklinika 71,9%. Die Frage, ob laparoskopische Lebereingriffe im Jahr 2008 erfolgten, wurde von 125 (69,1%) Kliniken mit „Ja“ und von 54 (29,8%) Kliniken mit „Nein“ beantwortet. Die Anzahl laparoskopischer Eingriffe an der Leber (laparoskopischer Ultraschall, laparoskopische Radiofrequenzablation und laparoskopische Resektion) wurde von 4 (2,2%) Kliniken mit über 50, von 11 (6,1%) Kliniken mit 20–50, von 23 (12,7%) Kliniken mit 10–20, von 45 (24,9%) Kliniken mit 5–10 und von 54 (29,8%) Kliniken mit 0–5 angegeben. Die Häufigkeit laparoskopischer Ultraschalluntersuchungen im Rahmen des intraoperativen Stagings zur Erkennung der Befundlage reichte von 2 bis 250, wobei 96,4% der Kliniken weniger als 50 Untersuchungen angaben und nur 2 Kliniken (2,7%) Anzahlen von 211, respektive 250 nannten. In 50 Kliniken wurden laparoskopische Radiofrequenzablationen durchgeführt. 69 (38,1%) der angeschriebenen Kliniken gaben an, resezierende Eingriffe (n=551) durchzuführen.FazitLaparoskopische Leberchirurgie wird in Deutschland sowohl bei benignen als auch malignen Indikationen durchgeführt. Der rein laparoskopische Zugangsweg wird allgemein favorisiert. Atypische Resektionen sind die primäre Indikation zum minimal-invasiven Vorgehen, gefolgt von der linkslateralen Resektion. Alle weiteren Resektionen werden nur in sehr kleinen Stückzahlen durchgeführt. Die laparoskopische Leberchirurgie ist in allen Versorgungsstufen vertreten.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=78650191631&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00104-010-1947-x
DO - 10.1007/s00104-010-1947-x
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 20706700
AN - SCOPUS:78650191631
SN - 0009-4722
VL - 81
SP - 1097
EP - 1107
JO - Chirurg
JF - Chirurg
IS - 12
ER -