TY - JOUR
T1 - Soziale Probleme in der hausärztlichen Versorgung – Häufigkeit, Reaktionen, Handlungsoptionen und erwünschter Unterstützungsbedarf aus der Sicht von Hausärztinnen und Hausärzten [Figure presented]
AU - Zimmermann, Thomas
AU - Mews, Claudia
AU - Kloppe, Thomas
AU - Tetzlaff, Britta
AU - Hadwiger, Moritz
AU - von dem Knesebeck, Olaf
AU - Scherer, Martin
N1 - Publisher Copyright:
© 2018
PY - 2018/4
Y1 - 2018/4
N2 - HintergrundPatientinnen und Patienten nehmen die hausärztliche Versorgung häufig für gesundheitliche Beschwerden in Anspruch, die mit sozialen Problemen verbunden sind. Diese nicht-medizinischen Versorgungsthemen können den Krankheitsverlauf beeinflussen. Bisher ist wenig darüber bekannt, in welchem Ausmaß Probleme wie Arbeitslosigkeit oder Einsamkeit im hausärztlichen Setting vorkommen, wie Hausärztinnen und Hausärzte darauf reagieren und welche Unterstützung sie sich im Management dieser Probleme wünschen.FragestellungWas sind die häufigsten aus hausärztlicher Sicht wahrgenommenen gesundheitsbezogenen sozialen Probleme und wie hängen sie mit Arzt- und Praxis-Merkmalen zusammen? Wie gehen niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte mit den von ihnen wahrgenommenen sozialen Problemen um und welche Art der Unterstützung wünschen sie sich?Material und MethodenPostalische Fragebogenerhebung angelehnt an „Kapitel Z Soziale Probleme“ der International Classification of Primary Care – 2nd Edition: Der Fragebogen wurde an alle Hausärztinnen und Hausärzte in den Bundesländern Hamburg (n=1602) und Schleswig-Holstein (n=1242) verschickt, deren Adressen zur Verfügung standen.ErgebnisseN=489 Fragebögen (17,2%) konnten ausgewertet werden. Mindestens dreimal wöchentlich sehen sich Hausärztinnen und Hausärzte mit Problemen aus den Bereichen „Armut“ (53,4%), „Arbeit“ (43,7%), „Einsamkeit“ (38,7%) sowie „Beziehung“ (25,5%) konfrontiert. Eher selten wird der Problembereich „Missbrauch“ (0,8%) benannt. Aus Praxen mit einem hohen Anteil von Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund wurden deutlich erhöhte Problemhäufigkeiten berichtet.DiskussionSoziale Probleme sind ein häufiges Thema im hausärztlichen Praxisalltag. Nordwestdeutsche Hausärztinnen und Hausärzte versuchen bei sozialen Problemen in erster Linie Lösungen in den Praxen zu finden, berichten aber ebenfalls von Interesse an weiteren, institutionalisierten Unterstützungsangeboten. Lokal vernetzte Strukturen könnten hier einen Lösungsansatz bieten.
AB - HintergrundPatientinnen und Patienten nehmen die hausärztliche Versorgung häufig für gesundheitliche Beschwerden in Anspruch, die mit sozialen Problemen verbunden sind. Diese nicht-medizinischen Versorgungsthemen können den Krankheitsverlauf beeinflussen. Bisher ist wenig darüber bekannt, in welchem Ausmaß Probleme wie Arbeitslosigkeit oder Einsamkeit im hausärztlichen Setting vorkommen, wie Hausärztinnen und Hausärzte darauf reagieren und welche Unterstützung sie sich im Management dieser Probleme wünschen.FragestellungWas sind die häufigsten aus hausärztlicher Sicht wahrgenommenen gesundheitsbezogenen sozialen Probleme und wie hängen sie mit Arzt- und Praxis-Merkmalen zusammen? Wie gehen niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte mit den von ihnen wahrgenommenen sozialen Problemen um und welche Art der Unterstützung wünschen sie sich?Material und MethodenPostalische Fragebogenerhebung angelehnt an „Kapitel Z Soziale Probleme“ der International Classification of Primary Care – 2nd Edition: Der Fragebogen wurde an alle Hausärztinnen und Hausärzte in den Bundesländern Hamburg (n=1602) und Schleswig-Holstein (n=1242) verschickt, deren Adressen zur Verfügung standen.ErgebnisseN=489 Fragebögen (17,2%) konnten ausgewertet werden. Mindestens dreimal wöchentlich sehen sich Hausärztinnen und Hausärzte mit Problemen aus den Bereichen „Armut“ (53,4%), „Arbeit“ (43,7%), „Einsamkeit“ (38,7%) sowie „Beziehung“ (25,5%) konfrontiert. Eher selten wird der Problembereich „Missbrauch“ (0,8%) benannt. Aus Praxen mit einem hohen Anteil von Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund wurden deutlich erhöhte Problemhäufigkeiten berichtet.DiskussionSoziale Probleme sind ein häufiges Thema im hausärztlichen Praxisalltag. Nordwestdeutsche Hausärztinnen und Hausärzte versuchen bei sozialen Problemen in erster Linie Lösungen in den Praxen zu finden, berichten aber ebenfalls von Interesse an weiteren, institutionalisierten Unterstützungsangeboten. Lokal vernetzte Strukturen könnten hier einen Lösungsansatz bieten.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85042682879&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1016/j.zefq.2018.01.008
DO - 10.1016/j.zefq.2018.01.008
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 29510956
AN - SCOPUS:85042682879
SN - 1865-9217
VL - 131-132
SP - 81
EP - 89
JO - Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen
JF - Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen
ER -