Abstract
Diese Ausgabe der Sprache – Stimme – Gehör ist einem Thema gewidmet, das zwar allgemein als wichtig empfunden wird, für das es aber kein flächendeckendes Forschungs- und Behandlungsangebot gibt: Schluckstörungen und Fütterstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern. Diesem Thema widmen sich im deutschsprachigen Raum zwar zunehmend Vorträge auf Dysphagie-Kolloquien und es werden einige Fortbildungen angeboten, aber erst vereinzelt finden sich Ärzte, Logo-pädInnen/SprachtherapeutInnen, Ergo- und PhysiotherapeutInnen und PsychologInnen, die sich entsprechend weitergebildet haben und Erfahrungen sammeln konnten. Die wenigen Anlaufstellen sprechen sich unter Eltern betroffener Kinder meist herum, sodass die Kinder für ihre Behandlung nicht selten entfernte Einrichtungen besuchen.
Neonatale Intensivstationen und Frühchenstationen bieten zunehmend gezielte diagnostische und therapeutische Maßnahmen an, aber die langfristige ambulante Versorgung vor Ort stellt für die Eltern gewöhnlich noch ein großes Problem dar. Die Kinder sind oft ehemalige Frühgeborene, Kinder mit Syndromen, Gaumenspalten, (Langzeit-)beatmete und/oder Tracheotomierte, sind lange Zeit über Sonden oder eine PEG ernährt worden und haben noch nie eine orale Ernährung kennen gelernt. Wenn die anfangs akute Problematik der Kinder gelöst oder stabilisiert ist, wünscht man sich ein weitgehend normales Leben, zu dem auch eine ernährungsphysiologisch wertvolle – und nicht „künstliche” – orale Ernährung gehört, und nicht zuletzt wünscht man sich eine ganz normale Teilnahme an den Mahlzeiten der Familie, was für eine gute soziale und emotionale Entwicklung von Kindern wichtig ist.
Bei vielen Kindern ist dieses Ziel nur langfristig zu erreichen und braucht einen „langen Atem” und die „richtigen” Maßnahmen vom Neugeborenenalter bis ins Vorschulalter, manchmal darüber hinaus. Um diesen richtigen Weg für jedes individuelle Kind bestimmen zu können, stehen bislang noch keine umfassenden Leitlinien zur Verfügung. Es ist gewöhnlich eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Professionen und der Eltern notwendig, um langfristig möglichst eine orale Nahrungsaufnahme zu ermöglichen. Gerade bei langwierigen Verläufen müssen die Behandler auf der Grundlage von nachprüfbarem Wissen und Können den heutzutage bestens informierten Eltern die Sicherheit vermitteln, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.
Dieses Fortbildungsheft enthält Beiträge zu allen Problembereichen der oralen Nahrungsaufnahme bei Kindern, d. h. zur Diagnostik und Therapie oropharyngealer Dysphagien, ösophagealer Dysphagien, Fütterstörungen, Nahrungsverweigerung, Beherrschung von Atmungsproblemen und Aspirationsgefahr, Entwöhnung von Trachealkanülen und Nährsonden und Wiederherstellung einer „normalen” Ernährung. Doch wer kennt sich damit aus?
Die Idee und Vorlage für dieses Heft, das sei frei heraus gesagt, stammt von einer amerikanischen „Schwesterpublikation” des Thieme-Verlags, Seminars in Speech and Language, einer Zeitschrift, die Sie zumindest vom Namen nach aus einer Rubrik der Sprache – Stimme – Gehör kennen. Wir haben das Konzept einem Themenheft der Seminars angelehnt: Einige Themen wurden durch Übersetzungen von Beiträgen aus Seminars in Speech and Language berücksichtigt, zu anderen Themen wurden neue Übersichtsarbeiten geschrieben. Und auch die Rubrik „Interview” widmet sich dem Hauptthema. Um die Originalität der übersetzten Arbeiten zu erhalten, haben wir in den Übersetzungen auf die sonst typischen Textelemente, wie Merksätze, Infoboxen oder Angaben zur Person, verzichtet. Wir konnten namhafte Experten aus dem deutschsprachigen Raum als Übersetzer bzw. Autoren gewinnen, die bereits Wissen und Erfahrungen für die genannte Klientel erworben haben und teils sogar spezielle Sprechstunden eingerichtet haben. Damit kombinieren wir einen „Blick über den großen Teich” mit Einblicken in unser eigenes Expertenwissen, das vielen Lesern bisher vielleicht verborgen war. Wir hoffen, dass diese Ausgabe der Sprache – Stimme – Gehör für Ihre tägliche Arbeit eine Hilfe sein wird!
Neonatale Intensivstationen und Frühchenstationen bieten zunehmend gezielte diagnostische und therapeutische Maßnahmen an, aber die langfristige ambulante Versorgung vor Ort stellt für die Eltern gewöhnlich noch ein großes Problem dar. Die Kinder sind oft ehemalige Frühgeborene, Kinder mit Syndromen, Gaumenspalten, (Langzeit-)beatmete und/oder Tracheotomierte, sind lange Zeit über Sonden oder eine PEG ernährt worden und haben noch nie eine orale Ernährung kennen gelernt. Wenn die anfangs akute Problematik der Kinder gelöst oder stabilisiert ist, wünscht man sich ein weitgehend normales Leben, zu dem auch eine ernährungsphysiologisch wertvolle – und nicht „künstliche” – orale Ernährung gehört, und nicht zuletzt wünscht man sich eine ganz normale Teilnahme an den Mahlzeiten der Familie, was für eine gute soziale und emotionale Entwicklung von Kindern wichtig ist.
Bei vielen Kindern ist dieses Ziel nur langfristig zu erreichen und braucht einen „langen Atem” und die „richtigen” Maßnahmen vom Neugeborenenalter bis ins Vorschulalter, manchmal darüber hinaus. Um diesen richtigen Weg für jedes individuelle Kind bestimmen zu können, stehen bislang noch keine umfassenden Leitlinien zur Verfügung. Es ist gewöhnlich eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Professionen und der Eltern notwendig, um langfristig möglichst eine orale Nahrungsaufnahme zu ermöglichen. Gerade bei langwierigen Verläufen müssen die Behandler auf der Grundlage von nachprüfbarem Wissen und Können den heutzutage bestens informierten Eltern die Sicherheit vermitteln, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.
Dieses Fortbildungsheft enthält Beiträge zu allen Problembereichen der oralen Nahrungsaufnahme bei Kindern, d. h. zur Diagnostik und Therapie oropharyngealer Dysphagien, ösophagealer Dysphagien, Fütterstörungen, Nahrungsverweigerung, Beherrschung von Atmungsproblemen und Aspirationsgefahr, Entwöhnung von Trachealkanülen und Nährsonden und Wiederherstellung einer „normalen” Ernährung. Doch wer kennt sich damit aus?
Die Idee und Vorlage für dieses Heft, das sei frei heraus gesagt, stammt von einer amerikanischen „Schwesterpublikation” des Thieme-Verlags, Seminars in Speech and Language, einer Zeitschrift, die Sie zumindest vom Namen nach aus einer Rubrik der Sprache – Stimme – Gehör kennen. Wir haben das Konzept einem Themenheft der Seminars angelehnt: Einige Themen wurden durch Übersetzungen von Beiträgen aus Seminars in Speech and Language berücksichtigt, zu anderen Themen wurden neue Übersichtsarbeiten geschrieben. Und auch die Rubrik „Interview” widmet sich dem Hauptthema. Um die Originalität der übersetzten Arbeiten zu erhalten, haben wir in den Übersetzungen auf die sonst typischen Textelemente, wie Merksätze, Infoboxen oder Angaben zur Person, verzichtet. Wir konnten namhafte Experten aus dem deutschsprachigen Raum als Übersetzer bzw. Autoren gewinnen, die bereits Wissen und Erfahrungen für die genannte Klientel erworben haben und teils sogar spezielle Sprechstunden eingerichtet haben. Damit kombinieren wir einen „Blick über den großen Teich” mit Einblicken in unser eigenes Expertenwissen, das vielen Lesern bisher vielleicht verborgen war. Wir hoffen, dass diese Ausgabe der Sprache – Stimme – Gehör für Ihre tägliche Arbeit eine Hilfe sein wird!
Translated title of the contribution | Pediatric dysphagia and feeding disorders |
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Original language | German |
Journal | Sprache Stimme Gehor |
Volume | 34 |
Issue number | 1 |
Number of pages | 1 |
ISSN | 0342-0477 |
DOIs | |
Publication status | Published - 05.04.2010 |