TY - JOUR
T1 - Radio(chemo)therapie lokal fortgeschrittener plattenepithelkarzinome im kopf-hals-bereich
AU - Kuhnt, T.
AU - Kegel, T.
AU - Bloching, M.
AU - Dunst, J.
N1 - Copyright:
Copyright 2008 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2003/7/1
Y1 - 2003/7/1
N2 - Plattenepithelkarzinome im HNO-Bereich sind Erkrankungen, die sich zumeist durch ein großes Tumorvolumen am Primärherd sowie den Lymphknoten am Hals auszeichnen. Charakteristisch sind eine rasche Tumorproliferation mit sehr kurzen potenziellen Tumorverdopplungszeiten von wenigen Tagen und eine etwa 3Wochen nach Beginn einer Strahlentherapie einsetzende akzelerierte Repopulierung von Tumorzellen. In vielen Fällen liegt bereits bei der Erstdiagnose eine Situation vor, die selbst bei operationstechnisch und tumorbiologisch sinnvoll erscheinenden Resektionen die funktionell vertretbaren Grenzen überschreitet. Hinzu kommt die ansteigende Fernmetastasierungsrate in den UICC-Stadien III und IV auf über 30%, die derzeitig praktisch keine Chance auf eine Heilung hat. Die Therapie dieser Tumoren stellt auch heute noch eine große Herausforderung dar. Über viele Jahre wurde eine über 7–8 Wochen dauernde, alleinige, konventionell-fraktionierte Radiotherapie als Standardbehandlung angesehen. Die damit erreichten lokalen Tumorkontrollraten von ca.20–40% nach 5 Jahren sind schlecht. Dies führte zunächst zur Entwicklung alternativer Fraktionierungsregime. Zahlreiche Studien bestätigten die Überlegenheit dieser Bestrahlungsschemata gegenüber einer Standardfraktionierung mit einer deutlich besseren lokalen Kontrolle und einem leicht verbesserten Gesamtüberleben. Des Weiteren konnte die Metaanalyse von Pignon et al.[23] nachweisen, dass die simultane Gabe einer Chemotherapie während einer Strahlentherapie ein deutlich verlängertes rezidivfreies Überleben und eine Senkung der Fernmetastasierung bewirkt und somit eine absolute Zunahme der Überlebensraten von absolut 8% erbringt. Neuere Studien zeigen, dass bei einer Intensivierung der Radio(chemo)therapie der Überlebensvorteil sogar 20–30% gegenüber einer alleinigen Radiatio beträgt. Zu diesem Thema wurden kürzlich 2 Studien der ARO ausgewertet. Der Einsatz moderner Bestrahlungstechniken, neuer Zytostatika und Wirkungsmodulatoren lässt auf eine weitere Verbesserung der Therapieergebnisse hoffen.
AB - Plattenepithelkarzinome im HNO-Bereich sind Erkrankungen, die sich zumeist durch ein großes Tumorvolumen am Primärherd sowie den Lymphknoten am Hals auszeichnen. Charakteristisch sind eine rasche Tumorproliferation mit sehr kurzen potenziellen Tumorverdopplungszeiten von wenigen Tagen und eine etwa 3Wochen nach Beginn einer Strahlentherapie einsetzende akzelerierte Repopulierung von Tumorzellen. In vielen Fällen liegt bereits bei der Erstdiagnose eine Situation vor, die selbst bei operationstechnisch und tumorbiologisch sinnvoll erscheinenden Resektionen die funktionell vertretbaren Grenzen überschreitet. Hinzu kommt die ansteigende Fernmetastasierungsrate in den UICC-Stadien III und IV auf über 30%, die derzeitig praktisch keine Chance auf eine Heilung hat. Die Therapie dieser Tumoren stellt auch heute noch eine große Herausforderung dar. Über viele Jahre wurde eine über 7–8 Wochen dauernde, alleinige, konventionell-fraktionierte Radiotherapie als Standardbehandlung angesehen. Die damit erreichten lokalen Tumorkontrollraten von ca.20–40% nach 5 Jahren sind schlecht. Dies führte zunächst zur Entwicklung alternativer Fraktionierungsregime. Zahlreiche Studien bestätigten die Überlegenheit dieser Bestrahlungsschemata gegenüber einer Standardfraktionierung mit einer deutlich besseren lokalen Kontrolle und einem leicht verbesserten Gesamtüberleben. Des Weiteren konnte die Metaanalyse von Pignon et al.[23] nachweisen, dass die simultane Gabe einer Chemotherapie während einer Strahlentherapie ein deutlich verlängertes rezidivfreies Überleben und eine Senkung der Fernmetastasierung bewirkt und somit eine absolute Zunahme der Überlebensraten von absolut 8% erbringt. Neuere Studien zeigen, dass bei einer Intensivierung der Radio(chemo)therapie der Überlebensvorteil sogar 20–30% gegenüber einer alleinigen Radiatio beträgt. Zu diesem Thema wurden kürzlich 2 Studien der ARO ausgewertet. Der Einsatz moderner Bestrahlungstechniken, neuer Zytostatika und Wirkungsmodulatoren lässt auf eine weitere Verbesserung der Therapieergebnisse hoffen.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0141680790&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00761-003-0536-8
DO - 10.1007/s00761-003-0536-8
M3 - Übersichtsarbeiten
AN - SCOPUS:0141680790
SN - 0947-8965
VL - 9
SP - 771
EP - 782
JO - Onkologe
JF - Onkologe
IS - 7
ER -