TY - JOUR
T1 - Quantitative und qualitative speicheldrüsenfunktions-untersuchungen in abhängigkeit von dosis und volumen einer radiotherapie zur verringerung der xerostomie bei kopf-hals-tumoren
AU - Kuhnt, Thomas
AU - Jirsak, Nicole
AU - Müller, Arndt Christian
AU - Pelz, Tanja
AU - Gernhardt, Christian
AU - Schaller, Hans Günter
AU - Janich, Martin
AU - Gerlach, Reinhard
AU - Dunst, Jürgen
N1 - Copyright:
Copyright 2008 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2005/8
Y1 - 2005/8
N2 - Hintergrund und Ziel:
Die Strahlentherapie bei Kopf-Hals-Tumoren führt in aller Regel zu einer Schädigung der Speicheldrüsen und somit auch zu einer dauerhaften Mundtrockenheit. Ziel dieser Untersuchung war es, eine moderne dreidimensionale Konformationsbestrahlungstechnik („three-dimensional conformal radiotherapy“ [3D-CRT]) für Kopf-Hals-Tumoren zu etablieren, um im Vergleich zur konventionellen Bestrahlungstechnik (K-RT) mit Photonen und Elektronen Xerostomien zu vermeiden.
Patienten und Methodik:
Zwischen April 2002 und September 2003 wurden in einer prospektiven, nicht randomisierten Studie 32 Patienten (25 Männer, sieben Frauen, mittleres Alter: 58 Jahre) mit malignen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich nach Operation oder bei Inoperabilität mit einer kurativen Radiotherapie bzw. Radiochemotherapie behandelt. 10/32 Patienten (31%) erhielten die übliche K-RT, die übrigen 22/32 Patienten (69%) wurden mittels 3D-CRT (sechs bis acht Photonenstehfelder) behandelt. Als Maß für die Strahlenbelastung der Parotiden wurde die mediane Parotisdosis in Gray (Dmean-Wert) als Mittelwert der Dmean-Dosen beider Parotiden aus den Dosis-Volumen-Histogrammen (DVH) anhand der CT-Schnitte bei der dreidimensionalen Planung bestimmt. Die Ermittlung der Dosis-Wirkungs-Kurven erfolgte mit Hilfe des logistischen Modells. Gemessen wurde der quantitative Faktor des Speichels als die stimulierte Speichelfließrate (in ml/5 min) vor, zum Ende sowie 1, 6 und 12 Monate nach Abschluss der Behandlung.
Ergebnisse:
Im Trend war über den gesamten Beobachtungszeitraum der Speichelfluss in der Gruppe mit 3D-CRT höher als in der Gruppe mit K-RT (Zeitpunkt 10 Wochen nach Radiotherapiebeginn 3D-CRT vs. K-RT mit 1,56 ± 1,6 vs. 0,82 ± 1,2 ml/5 min; p < 0,1). Die mit K-RT behandelten Patienten hatten im Mittel signifikant höhere gemittelte Dmean-Werte als die mit 3D-CRT bestrahlten Patienten (p < 0,012). Patienten, die mit 3D-CRT wegen eines Larynx-/Hypopharynxkarzinoms behandelt wurden, hatten im Mittel signifikant niedrigere Dmean-Werte als Patienten, die wegen eines Mundhöhlen-/Oropharynxkarzinoms mit 3D-CRT oder gleich welchen Tumorsitzes mit K-RT bestrahlt wurden (p < 0,003). Die nach NLSF-Methode berechnete 50%-Komplikationsrate der Speicheldrüsen (TD50) lag bei 36,9 Gy (30,9–43,5 Gy; 95%-Vorhersageintervall). Der Anstieg k im Punkt TD50 wurde mit 7,7 (4,8–15,8; 95%-Vorhersageintervall) bestimmt.
Schlussfolgerung:
Die 3D-CRT eignet sich als Standard grundsätzlich für Patienten mit Karzinomen im Mundhöhlen-, Oro- und Hypopharynxbereich. Vor allem bei Patienten mit Larynx- und Hypopharynxkarzinomen können mittlere Dmean-Werte (ipsilaterale plus kontralaterale Glandula parotidea) erreicht werden, die nachweislich den Speichelfluss erhalten.
AB - Hintergrund und Ziel:
Die Strahlentherapie bei Kopf-Hals-Tumoren führt in aller Regel zu einer Schädigung der Speicheldrüsen und somit auch zu einer dauerhaften Mundtrockenheit. Ziel dieser Untersuchung war es, eine moderne dreidimensionale Konformationsbestrahlungstechnik („three-dimensional conformal radiotherapy“ [3D-CRT]) für Kopf-Hals-Tumoren zu etablieren, um im Vergleich zur konventionellen Bestrahlungstechnik (K-RT) mit Photonen und Elektronen Xerostomien zu vermeiden.
Patienten und Methodik:
Zwischen April 2002 und September 2003 wurden in einer prospektiven, nicht randomisierten Studie 32 Patienten (25 Männer, sieben Frauen, mittleres Alter: 58 Jahre) mit malignen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich nach Operation oder bei Inoperabilität mit einer kurativen Radiotherapie bzw. Radiochemotherapie behandelt. 10/32 Patienten (31%) erhielten die übliche K-RT, die übrigen 22/32 Patienten (69%) wurden mittels 3D-CRT (sechs bis acht Photonenstehfelder) behandelt. Als Maß für die Strahlenbelastung der Parotiden wurde die mediane Parotisdosis in Gray (Dmean-Wert) als Mittelwert der Dmean-Dosen beider Parotiden aus den Dosis-Volumen-Histogrammen (DVH) anhand der CT-Schnitte bei der dreidimensionalen Planung bestimmt. Die Ermittlung der Dosis-Wirkungs-Kurven erfolgte mit Hilfe des logistischen Modells. Gemessen wurde der quantitative Faktor des Speichels als die stimulierte Speichelfließrate (in ml/5 min) vor, zum Ende sowie 1, 6 und 12 Monate nach Abschluss der Behandlung.
Ergebnisse:
Im Trend war über den gesamten Beobachtungszeitraum der Speichelfluss in der Gruppe mit 3D-CRT höher als in der Gruppe mit K-RT (Zeitpunkt 10 Wochen nach Radiotherapiebeginn 3D-CRT vs. K-RT mit 1,56 ± 1,6 vs. 0,82 ± 1,2 ml/5 min; p < 0,1). Die mit K-RT behandelten Patienten hatten im Mittel signifikant höhere gemittelte Dmean-Werte als die mit 3D-CRT bestrahlten Patienten (p < 0,012). Patienten, die mit 3D-CRT wegen eines Larynx-/Hypopharynxkarzinoms behandelt wurden, hatten im Mittel signifikant niedrigere Dmean-Werte als Patienten, die wegen eines Mundhöhlen-/Oropharynxkarzinoms mit 3D-CRT oder gleich welchen Tumorsitzes mit K-RT bestrahlt wurden (p < 0,003). Die nach NLSF-Methode berechnete 50%-Komplikationsrate der Speicheldrüsen (TD50) lag bei 36,9 Gy (30,9–43,5 Gy; 95%-Vorhersageintervall). Der Anstieg k im Punkt TD50 wurde mit 7,7 (4,8–15,8; 95%-Vorhersageintervall) bestimmt.
Schlussfolgerung:
Die 3D-CRT eignet sich als Standard grundsätzlich für Patienten mit Karzinomen im Mundhöhlen-, Oro- und Hypopharynxbereich. Vor allem bei Patienten mit Larynx- und Hypopharynxkarzinomen können mittlere Dmean-Werte (ipsilaterale plus kontralaterale Glandula parotidea) erreicht werden, die nachweislich den Speichelfluss erhalten.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=23044476161&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00066-005-1366-y
DO - 10.1007/s00066-005-1366-y
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 16044220
AN - SCOPUS:23044476161
SN - 0179-7158
VL - 181
SP - 520
EP - 528
JO - Strahlentherapie und Onkologie
JF - Strahlentherapie und Onkologie
IS - 8
ER -