TY - JOUR
T1 - Pseudohypoparathyreoidismus und epigenetische Veränderungen des GNAS-Genlocus
AU - Thiele, S.
AU - Hiort, O.
N1 - Copyright:
Copyright 2011 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2010/12
Y1 - 2010/12
N2 - Die Bezeichnung Pseudohypoparathyreoidismus (PHP) beschreibt eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, die durch eine Endorganresistenz gegenüber Parathormon (PTH) gekennzeichnet sind. Sie werden durch eine Defizienz der α-Untereinheit stimulierender G-Proteine (Gsα) verursacht. Gsα ist essenziell für die Signalvermittlung durch extrazelluläre Liganden über mehr als 1000 verschiedene G-Protein-gekoppelte Rezeptoren in das Zellinnere. Durch eine gewebespezifische Prägung verursachen maternale, autosomal-dominant vererbte Mutationen in dem für Gsα kodierenden GNAS-Genlocus PTH-Resistenz und klinische Zeichen der hereditären Albright-Osteodystrophie (AHO), einschließlich Brachymetakarpie, Kleinwuchs, subkutaner Ossifikationen und mentaler Retardierung (PHP-Typ Ia). Paternal vererbte GNAS-Mutationen führen zu selektiven AHO-Zeichen ohne Parathormonresistenz (Pseudo-PHP). Der PHP-Typ Ib, bei dem eine isolierte PTH-Resistenz vorliegt, wird durch heterozygote, maternal vererbte Deletionen stromaufwärts vom oder innerhalb des GNAS-Locus hervorgerufen, die durch eine Störung des Imprintingmusters eine gewebespezifische Stilllegung der Gsα-Expression hervorrufen. Diese Patienten zeigen in der Regel keine Zeichen der AHO. In der vorliegenden Arbeit wird ein Überblick über die Rolle epigenetischer Faktoren bei der Ätiopathogenese verschiedener PHP-Formen gegeben.
AB - Die Bezeichnung Pseudohypoparathyreoidismus (PHP) beschreibt eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, die durch eine Endorganresistenz gegenüber Parathormon (PTH) gekennzeichnet sind. Sie werden durch eine Defizienz der α-Untereinheit stimulierender G-Proteine (Gsα) verursacht. Gsα ist essenziell für die Signalvermittlung durch extrazelluläre Liganden über mehr als 1000 verschiedene G-Protein-gekoppelte Rezeptoren in das Zellinnere. Durch eine gewebespezifische Prägung verursachen maternale, autosomal-dominant vererbte Mutationen in dem für Gsα kodierenden GNAS-Genlocus PTH-Resistenz und klinische Zeichen der hereditären Albright-Osteodystrophie (AHO), einschließlich Brachymetakarpie, Kleinwuchs, subkutaner Ossifikationen und mentaler Retardierung (PHP-Typ Ia). Paternal vererbte GNAS-Mutationen führen zu selektiven AHO-Zeichen ohne Parathormonresistenz (Pseudo-PHP). Der PHP-Typ Ib, bei dem eine isolierte PTH-Resistenz vorliegt, wird durch heterozygote, maternal vererbte Deletionen stromaufwärts vom oder innerhalb des GNAS-Locus hervorgerufen, die durch eine Störung des Imprintingmusters eine gewebespezifische Stilllegung der Gsα-Expression hervorrufen. Diese Patienten zeigen in der Regel keine Zeichen der AHO. In der vorliegenden Arbeit wird ein Überblick über die Rolle epigenetischer Faktoren bei der Ätiopathogenese verschiedener PHP-Formen gegeben.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=78751585137&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s11825-010-0249-5
DO - 10.1007/s11825-010-0249-5
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:78751585137
SN - 0936-5931
VL - 22
SP - 419
EP - 423
JO - Medizinische Genetik
JF - Medizinische Genetik
IS - 4
ER -