Priorisierung in der medizinischen Versorgung: Norwegen und seine Parlamentskommissionen.

Translated title of the contribution: [Nach einem Gespräch mit Prof. Dr. theol. Inge Lønning im November 2010].

H. Raspe*, T. Meyer

*Corresponding author for this work
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Abstract

Im Februar 2010 äußerte sich, wenige Monate nach seiner Amtsübernahme, der Bundesgesundheitsminister Dr. Rösler in einem Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt zum Thema Priorisierung:

„Ich halte von der Diskussion über Priorisierung nichts …. Deshalb bin ich auch nicht bereit, diese Diskussion zu führen.“

25 Jahre früher war Norwegen das erste Land weltweit, in dem sich eine von einer Regierung eingesetzte Kommission („Lønning I“) mit dem Problemfeld der Prioritätensetzung in der medizinischen Versorgung beschäftigte. Ihre 1987 veröffentlichten Arbeitsergebnisse[1] regten u. a. das schwedische Parlament zu einer ähnlichen Aktivität an (Meyer und Raspe 2009; Raspe und Meyer 2009). Die schwedische Parlamentskommission legte ihren Abschlussbericht 1995 vor. Ein Jahr später begann die Arbeit einer zweiten norwegischen Kommission („Lønning II“).

Die norwegischen Parlamentskommissionen umfassten 13 bzw. 15 Mitglieder, arbeiteten 3 bzw. 2 Jahre und legten dem jeweiligen Gesundheitsminister Berichte (in norwegischer mit Zusammenfassungen auch in englischer Sprache) vor; sie wurden beide von ein und derselben Person geführt: Prof. Dr. theol. Inge Lønning, einem Mitglied der theologischen Fakultät der Universität Oslo.

Mit ihm führten wir am Vormittag des 15.11.2010 im Parlamentsgebäude in Oslo ein knapp 3-stündiges Gespräch in deutscher Sprache. Dessen aus unserer Sicht wichtigsten Inhalte gibt – thematisch geordnet – der folgende Text wieder[2].
Translated title of the contribution[Nach einem Gespräch mit Prof. Dr. theol. Inge Lønning im November 2010].
Original languageGerman
JournalGesundheitswesen (Bundesverband der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (Germany))
Volume74
Issue number1
Pages (from-to)45-48
Number of pages4
ISSN0941-3790
DOIs
Publication statusPublished - 01.2012

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