Abstract
Hintergrund
Eine vertrauensvolle Beziehung und gelungene Kommunikation zwischen Ärzt*innen und Patient*innen beeinflusst den Therapieerfolg. Besonders relevant erscheinen Einfühlungsvermögen und Fähigkeiten des Zuhörens auf Seiten der Ärzt*innen. Allgemeinmediziner*innen berichten empirisch vom Auftreten besonderer Momente des Innehaltens bei Patient*innen während des ärztlichen Gesprächs. Abraham Maslow prägte für diese besonderen Momente, die selten und zutiefst bewegende Erfahrungen sind, den Begriff der „Peak Experience“. Die vorliegende Studie untersucht diese, im Folgenden als „Peak Moments“ bezeichnete Erfahrungen, während der ärztlichen Konsultation im Hinblick auf Existenz, Entstehung, Charakterisierung, Wahrnehmung durch die Ärzt*innen und die Auswirkungen auf die Ärzt*innen-Patient*innen-Beziehung.
Methode
Es wurden 17 semistrukturierte Leitfadeninterviews mit hausärztlich tätigen Ärzt*innen durchgeführt, die in Vertragspraxen der Kassenärztlichen Vereinigung oder in Privatpraxen angestellt oder niedergelassen sind. Die Rekrutierung folgte einem purposivem Sampling. Die Interviews wurden mit einem Audiogerät aufgenommen und anschließend transkribiert. Die Auswertung erfolgte nach der inhaltlich strukturierten, kategorienorientierten qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz mit Hilfe des Softwareprogramms MAXQDA 2018. Zur Erfassung soziodemografischer Angaben füllten die Teilnehmenden einen Kurzfragebogen aus.
Ergebnisse
Die Studienteilnehmer*innen bestätigten die Existenz von Peak Moments im Ärzt*innen-Patient*innen-Kontakt in der hausärztlichen Praxis. Diese ergaben sich spontan. Spezifische Kommunikationsstrategien und Interventionsmaßnahmen unterstützten hierbei das Herbeiführen einer Situation, in denen Peak Moments möglich wurden. Zum Erleben oder Herbeiführen eines Peak Moments bei Patient*innen waren spezifische Voraussetzungen seitens der Ärzt*innen und der Patient*innen notwendig. Das Erleben eines Peak Moments führte nach Ansicht der teilnehmenden Ärzt*innen bei den Patient*innen zu einer Entspannung und der Stärkung des Vertrauensverhältnisses zwischen Ärzt*innen und Patient*innen.
Diskussion
Die Ergebnisse lassen erkennen, dass Hausärzt*innen Peak Moments als ein wichtiges Element zur Stärkung des Ärzt*innen-Patient*innen–Vertrauensverhältnisses, zum Erleben einer inneren Erkenntnis bei Patient*innen und zur Verbesserung des Therapieerfolgs ansehen. Um Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Erleben von Peak Moments ermöglichen, sind u.a. gesundheitspolitische Maßnahmen nötig, die auf Aspekte innerhalb der Fort- und Weiterbildung von Allgemeinmediziner*innen abzielen.
Schlussfolgerung
Die Existenz von Peak Moments bei Patient*innen während der ärztlichen Konsultation werden durch Hausärzt*innen bestätigt und als vertrauensfördernd wahrgenommen. Eine Stärkung von Maßnahmen, die gezielt das Herbeiführen von Situationen unterstützen, die diese Momente ermöglichen, kann sinnvoll sein, um Patient*innen eine optimierte Versorgung bieten zu können.
Eine vertrauensvolle Beziehung und gelungene Kommunikation zwischen Ärzt*innen und Patient*innen beeinflusst den Therapieerfolg. Besonders relevant erscheinen Einfühlungsvermögen und Fähigkeiten des Zuhörens auf Seiten der Ärzt*innen. Allgemeinmediziner*innen berichten empirisch vom Auftreten besonderer Momente des Innehaltens bei Patient*innen während des ärztlichen Gesprächs. Abraham Maslow prägte für diese besonderen Momente, die selten und zutiefst bewegende Erfahrungen sind, den Begriff der „Peak Experience“. Die vorliegende Studie untersucht diese, im Folgenden als „Peak Moments“ bezeichnete Erfahrungen, während der ärztlichen Konsultation im Hinblick auf Existenz, Entstehung, Charakterisierung, Wahrnehmung durch die Ärzt*innen und die Auswirkungen auf die Ärzt*innen-Patient*innen-Beziehung.
Methode
Es wurden 17 semistrukturierte Leitfadeninterviews mit hausärztlich tätigen Ärzt*innen durchgeführt, die in Vertragspraxen der Kassenärztlichen Vereinigung oder in Privatpraxen angestellt oder niedergelassen sind. Die Rekrutierung folgte einem purposivem Sampling. Die Interviews wurden mit einem Audiogerät aufgenommen und anschließend transkribiert. Die Auswertung erfolgte nach der inhaltlich strukturierten, kategorienorientierten qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz mit Hilfe des Softwareprogramms MAXQDA 2018. Zur Erfassung soziodemografischer Angaben füllten die Teilnehmenden einen Kurzfragebogen aus.
Ergebnisse
Die Studienteilnehmer*innen bestätigten die Existenz von Peak Moments im Ärzt*innen-Patient*innen-Kontakt in der hausärztlichen Praxis. Diese ergaben sich spontan. Spezifische Kommunikationsstrategien und Interventionsmaßnahmen unterstützten hierbei das Herbeiführen einer Situation, in denen Peak Moments möglich wurden. Zum Erleben oder Herbeiführen eines Peak Moments bei Patient*innen waren spezifische Voraussetzungen seitens der Ärzt*innen und der Patient*innen notwendig. Das Erleben eines Peak Moments führte nach Ansicht der teilnehmenden Ärzt*innen bei den Patient*innen zu einer Entspannung und der Stärkung des Vertrauensverhältnisses zwischen Ärzt*innen und Patient*innen.
Diskussion
Die Ergebnisse lassen erkennen, dass Hausärzt*innen Peak Moments als ein wichtiges Element zur Stärkung des Ärzt*innen-Patient*innen–Vertrauensverhältnisses, zum Erleben einer inneren Erkenntnis bei Patient*innen und zur Verbesserung des Therapieerfolgs ansehen. Um Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Erleben von Peak Moments ermöglichen, sind u.a. gesundheitspolitische Maßnahmen nötig, die auf Aspekte innerhalb der Fort- und Weiterbildung von Allgemeinmediziner*innen abzielen.
Schlussfolgerung
Die Existenz von Peak Moments bei Patient*innen während der ärztlichen Konsultation werden durch Hausärzt*innen bestätigt und als vertrauensfördernd wahrgenommen. Eine Stärkung von Maßnahmen, die gezielt das Herbeiführen von Situationen unterstützen, die diese Momente ermöglichen, kann sinnvoll sein, um Patient*innen eine optimierte Versorgung bieten zu können.
Original language | German |
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Journal | Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen |
Volume | 172 |
Pages (from-to) | 31-39 |
ISSN | 1865-9217 |
DOIs | |
Publication status | Published - 2022 |