TY - JOUR
T1 - PARANEOPLASTISCHER PEMPHIGUS. INDUKTION VON AUTOANTIKORPERN GEGEN STRUKTURPROTEINE DER HAUT
AU - Zillikens, D.
AU - Brocker, E. B.
PY - 1994
Y1 - 1994
N2 - Der paraneoplastische Pemphigus (PP) ist eine neue Autoimmundermatose, die obligat mit einem Tumor assoziiert ist. Klinisch kommt es zu schmerzhaften Erosionen der Konjunktival- und Mundschleimhaut unter Einbeziehung der Lippen. An der Haut finden sich polymorphe Veränderungen, die an ein Erythema exsudativum multiforme (EEM), einen Pemphigus vulgaris und bei manchen Patienten auch an einen Lichen planus pemphigoides erinnern. Die Seren der Patienten weisen Autoantikörper auf, die in der Immunpräzipitation von Keratinozytenextrakten an einen distinkten Proteinkomplex binden. Dieser besteht aus Desmoplakin I (250 kD), dem bullösen Pemphigoid-Hauptantigen (230 kD), Desmoplakin II (210 kD), sowie einem 190- und 170-kD-Protein, die bislang noch nicht näher charakterisiert wurden. Histologisch finden sich Akantholyse, Einzelnekrosen, vakuolige Basalzelldegenerationen und in manchen Präparaten lichenoide Infiltrate im oberen Korium. In der direkten Immunfluoreszenz sieht man interzelluläre epidermale Ablagerungen und granuläre Ablagerungen an der Basalmembran. Verwendet man Harnblase von Nagetieren als Substrat für die indirekte Immunfluoreszenz, erkennt man interzelluläre IgG-Ablagerungen. Anders als der Antigenkomplex des PP werden die Antigene des Pemphigus vulgaris und des Pemphigus foliaceus in Harnblasenepithel nicht exprimiert. Dies ist daher die einfachste und kostengünstigste Untersuchungsmethode zur Diagnose eines PP.
AB - Der paraneoplastische Pemphigus (PP) ist eine neue Autoimmundermatose, die obligat mit einem Tumor assoziiert ist. Klinisch kommt es zu schmerzhaften Erosionen der Konjunktival- und Mundschleimhaut unter Einbeziehung der Lippen. An der Haut finden sich polymorphe Veränderungen, die an ein Erythema exsudativum multiforme (EEM), einen Pemphigus vulgaris und bei manchen Patienten auch an einen Lichen planus pemphigoides erinnern. Die Seren der Patienten weisen Autoantikörper auf, die in der Immunpräzipitation von Keratinozytenextrakten an einen distinkten Proteinkomplex binden. Dieser besteht aus Desmoplakin I (250 kD), dem bullösen Pemphigoid-Hauptantigen (230 kD), Desmoplakin II (210 kD), sowie einem 190- und 170-kD-Protein, die bislang noch nicht näher charakterisiert wurden. Histologisch finden sich Akantholyse, Einzelnekrosen, vakuolige Basalzelldegenerationen und in manchen Präparaten lichenoide Infiltrate im oberen Korium. In der direkten Immunfluoreszenz sieht man interzelluläre epidermale Ablagerungen und granuläre Ablagerungen an der Basalmembran. Verwendet man Harnblase von Nagetieren als Substrat für die indirekte Immunfluoreszenz, erkennt man interzelluläre IgG-Ablagerungen. Anders als der Antigenkomplex des PP werden die Antigene des Pemphigus vulgaris und des Pemphigus foliaceus in Harnblasenepithel nicht exprimiert. Dies ist daher die einfachste und kostengünstigste Untersuchungsmethode zur Diagnose eines PP.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0028670811&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s001050050181
DO - 10.1007/s001050050181
M3 - Kurzer Abriss
C2 - 7843961
AN - SCOPUS:0028670811
SN - 0017-8470
VL - 45
SP - 827
EP - 833
JO - Hautarzt
JF - Hautarzt
IS - 12
ER -