TY - JOUR
T1 - Organerhaltende Therapie des invasiven Harnblasenkarzinoms
AU - Dunst, J.
AU - Bornhof, C.
AU - Altendorf-Hofmann, A.
AU - Wittekind, C.
AU - Schrott, K. M.
AU - Sauer, R.
N1 - Copyright:
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PY - 1992
Y1 - 1992
N2 - Von 1982 bis 1989 wurden 175 konsekutive Patienten (137 Männer, 38 Frauen, medianes Alter 65 [31-90] Jahre) mit invasivem Blasenkarzinom, Tumorstadium T1-4 N0-3 M0, im Rahmen einer prospektiven Studie mit transurethraler Resektion und anschließender Radiotherapie (bis 1985) oder Radio-Chemo-Therapie (ab 1986) mit dem Ziel des Organerhalts behandelt. In allen Fällen erfolgte zunächst die transurethrale Resektion, 2-6 Wochen später eine definitive Radiotherapie mit einer Dosis von 50,4 Gy an der Blase in 28 Fraktionen. 81 Patienten erhielten simultan zur Bestrahlung eine Chemotherapie mit 25 mg/m2 · d Cisplatin oder 65-75 mg/m2 · d Carboplatin in der ersten und fünften Bestrahlungswoche an jeweils fünf Tagen. Die 5-Jahres-Überlebensrate für die Gesamtgruppe (einschließlich inoperabler Fälle) war 50 %. Die Überlebensraten in Abhängigkeit von der T-Kategorie betrugen 53 % bei T1 (n = 26), 68 % bei T2 (n = 34), 45 % bei T3 (n = 94) und 22 % bei T4 (n = 17). 139 Patienten (79 %) behielten eine normal funktionierende Blase. Nur 36 Patienten wurden wegen Tumorpersistenz oder Rezidiv nach Radiotherapie zystektomiert. Die simultane Radio-Chemo-Therapie verbesserte im Vergleich zu einer historischen Kontrollgruppe mit alleiniger Radiotherapie zwar die histologische Remissionsrate, hatte aber keinen Einfluß auf das Überleben. Die Toxizität der Behandlung war gering, schwere Komplikationen wurden nicht beobachtet. - Auch beim fortgeschrittenen Blasenkarzinom ist eine organerhaltende Therapie mit transurethraler Resektion und definitiver Radiotherapie oder Radio-Chemo-Therapie möglich.
AB - Von 1982 bis 1989 wurden 175 konsekutive Patienten (137 Männer, 38 Frauen, medianes Alter 65 [31-90] Jahre) mit invasivem Blasenkarzinom, Tumorstadium T1-4 N0-3 M0, im Rahmen einer prospektiven Studie mit transurethraler Resektion und anschließender Radiotherapie (bis 1985) oder Radio-Chemo-Therapie (ab 1986) mit dem Ziel des Organerhalts behandelt. In allen Fällen erfolgte zunächst die transurethrale Resektion, 2-6 Wochen später eine definitive Radiotherapie mit einer Dosis von 50,4 Gy an der Blase in 28 Fraktionen. 81 Patienten erhielten simultan zur Bestrahlung eine Chemotherapie mit 25 mg/m2 · d Cisplatin oder 65-75 mg/m2 · d Carboplatin in der ersten und fünften Bestrahlungswoche an jeweils fünf Tagen. Die 5-Jahres-Überlebensrate für die Gesamtgruppe (einschließlich inoperabler Fälle) war 50 %. Die Überlebensraten in Abhängigkeit von der T-Kategorie betrugen 53 % bei T1 (n = 26), 68 % bei T2 (n = 34), 45 % bei T3 (n = 94) und 22 % bei T4 (n = 17). 139 Patienten (79 %) behielten eine normal funktionierende Blase. Nur 36 Patienten wurden wegen Tumorpersistenz oder Rezidiv nach Radiotherapie zystektomiert. Die simultane Radio-Chemo-Therapie verbesserte im Vergleich zu einer historischen Kontrollgruppe mit alleiniger Radiotherapie zwar die histologische Remissionsrate, hatte aber keinen Einfluß auf das Überleben. Die Toxizität der Behandlung war gering, schwere Komplikationen wurden nicht beobachtet. - Auch beim fortgeschrittenen Blasenkarzinom ist eine organerhaltende Therapie mit transurethraler Resektion und definitiver Radiotherapie oder Radio-Chemo-Therapie möglich.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0026440838&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-2008-1062509
DO - 10.1055/s-2008-1062509
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 1425303
AN - SCOPUS:0026440838
SN - 0012-0472
VL - 117
SP - 1783
EP - 1788
JO - Deutsche Medizinische Wochenschrift
JF - Deutsche Medizinische Wochenschrift
IS - 47
ER -