TY - JOUR
T1 - Operationsindikationen bei neuroendokrinen Neoplasien des Pankreas
AU - Bösch, Florian
AU - Belyaev, Orlin
AU - Brunner, Maximilian
AU - Müller-Debus, Charlotte Friederieke
AU - Grützmann, Robert
AU - Keck, Tobias
AU - Uhl, Waldemar
AU - Witzigmann, Helmut
AU - Werner, Jens
PY - 2020/6/29
Y1 - 2020/6/29
N2 - Neuroendokrine Neoplasien des Pankreas (pNEN) haben aufgrund ihrer ansteigenden Inzidenz und Prävalenz eine zunehmende klinische Bedeutung. Ihr Erscheinungsbild variiert sehr stark, da manche dieser Tumoren Hormone sezernieren. Ihnen gemeinsam ist die Tendenz zur frühen Metastasierung. Dennoch ist die Tumorgröße, neben der Graduierung, ein wichtiger prognostischer Marker. Anhand einer systematischen Literaturrecherche und der Formulierung von konkreten Schlüsselfragen nach dem PICO-Schema sind Therapieempfehlungen formuliert worden. Durch die Befragung im Delphi-Verfahren unter den Mitgliedern der „Arbeitsgruppe Pankreas“ und der „Arbeitsgruppe Indikationsqualität“ der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie erstellten wir sodann evidenzbasierte Therapieempfehlungen für Patienten mit einem pNEN. Die chirurgische Resektion dieser Tumoren stellt das einzige potenzielle kurative Verfahren dar. Sporadische wie auch hereditäre pNEN > 2 cm stellen eine Operationsindikation dar, unabhängig von ihrer funktionellen Aktivität. Bei kleineren Tumoren kann u. U. auch ein abwartendes Verhalten indiziert sein. Anhand der aktuellen Daten ist eine Empfehlung hierzu aber nicht grundsätzlich zu geben und auch pNEN von 1 – 2 cm Größe sind daher eine relative Operationsindikation. Hereditäre pNEN stellen eine interdisziplinäre Herausforderung dar und diese Patienten sollten gemeinsam an einem Zentrum für neuroendokrine Tumoren betreut werden. Patienten mit Fernmetastasen sind nicht grundsätzlich als palliativ anzusehen, da neben der Metastasenchirurgie auch Debulking-Operationen indiziert sein können.
AB - Neuroendokrine Neoplasien des Pankreas (pNEN) haben aufgrund ihrer ansteigenden Inzidenz und Prävalenz eine zunehmende klinische Bedeutung. Ihr Erscheinungsbild variiert sehr stark, da manche dieser Tumoren Hormone sezernieren. Ihnen gemeinsam ist die Tendenz zur frühen Metastasierung. Dennoch ist die Tumorgröße, neben der Graduierung, ein wichtiger prognostischer Marker. Anhand einer systematischen Literaturrecherche und der Formulierung von konkreten Schlüsselfragen nach dem PICO-Schema sind Therapieempfehlungen formuliert worden. Durch die Befragung im Delphi-Verfahren unter den Mitgliedern der „Arbeitsgruppe Pankreas“ und der „Arbeitsgruppe Indikationsqualität“ der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie erstellten wir sodann evidenzbasierte Therapieempfehlungen für Patienten mit einem pNEN. Die chirurgische Resektion dieser Tumoren stellt das einzige potenzielle kurative Verfahren dar. Sporadische wie auch hereditäre pNEN > 2 cm stellen eine Operationsindikation dar, unabhängig von ihrer funktionellen Aktivität. Bei kleineren Tumoren kann u. U. auch ein abwartendes Verhalten indiziert sein. Anhand der aktuellen Daten ist eine Empfehlung hierzu aber nicht grundsätzlich zu geben und auch pNEN von 1 – 2 cm Größe sind daher eine relative Operationsindikation. Hereditäre pNEN stellen eine interdisziplinäre Herausforderung dar und diese Patienten sollten gemeinsam an einem Zentrum für neuroendokrine Tumoren betreut werden. Patienten mit Fernmetastasen sind nicht grundsätzlich als palliativ anzusehen, da neben der Metastasenchirurgie auch Debulking-Operationen indiziert sein können.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85088708896&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/a-1168-7103
DO - 10.1055/a-1168-7103
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 32599635
AN - SCOPUS:85088708896
SN - 0044-409X
JO - Zentralblatt fur Chirurgie - Zeitschrift fur Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie
JF - Zentralblatt fur Chirurgie - Zeitschrift fur Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie
ER -