TY - JOUR
T1 - Objektive messung der nasalanz in der deutschen hochlautung
AU - Küttner, Christian
AU - Schönweiler, R.
AU - Seeberger, B.
AU - Dempf, R.
AU - Lisson, J.
AU - Ptok, M.
PY - 2003/2/1
Y1 - 2003/2/1
N2 - Hintergrund. Bei Kindern mit operativ verschlossenen Lippen-Kiefer-Gaumenspalten findet sich häufig eine pathologisch erhöhte Nasalität (Näseln) als Folge eines unzureichenden velopharyngealen Abschlusses.Das Verhältnis zwischen nasalem und oralem Schalldruck wird als Nasalanz bezeichnet und dient der Objektivierung spaltassoziierter Klangphänomene.Mit dem NasalView™-System ist eine objektive Messung der Nasalanz mit hoher Sensitivität und Spezifität sowie gleichzeitig eine digitale Weiterverarbeitung der Daten möglich. Für dieses Gerät bestehen noch keine Normwerte für den deutschen Sprachraum.Ziel dieser Untersuchung war es, solche Normwerte zu ermitteln.Methode. Es wurden 50 gesunde Probanden (11–20 Jahre) mit abgeschlossener Sprachentwicklung und auditiv normaler Nasalität mit dem NasalView an Testmaterialien untersucht. Als Testmaterialien wurden die gehaltenen Vokale /a:/, /e:/, /i:/, /o:/, /u:/, die Sätze “Die Schokolade ist sehr lecker” (S1),“Nenne meine Mamma Mimmi” (S2), Sowie die Lesetexte “Nordwind und Sonne”(LT1),“Kindergeburtstag” (LT2) und “Der grosse Gesang” (LZ3) verwendet.Ergebnisse. Der mittlere Nasalanzwert für alle Vokale in einer Sequenz betrug 35,9% (+/−8,4).Der Vokal /i:/ (37,8% +/−8,4) weist die höchste, der Vokal /o:/ (20,9 +/−8,1) die niedrigste Nasalanz auf.Der Mittelwert für S1 (keine Nasallaute) betrug 24,9% (+/−5,3), der mittlere Nasalanzwert für S2 (hoher Anteil von Nasallauten) war 69,6% (+/−5,5) .Für die LT1, LT2 und LT3 wurden mittlere Nasalanzwerte von 42,1% (+/−4,2),36,9% (+/−4,3) und 38,2% (+/−4,4) ermittelt.Fazit. In der vorliegenden Untersuchung werden Standardwerte für die Nasalanz in der deutschen Hochlautung vorgestellt und mit dem auditivem Eindruck korreliert.Mit diesen Daten kann die Nasalanz einzelner Patienten objektiviert werden.Die vorgestellten Standardwerte ermöglichen darüber hinaus den Vergleich der funktionellen Behandlungsergebnisse verschiedener Zentren in der Therapie orofazialer Spaltbildungen.
AB - Hintergrund. Bei Kindern mit operativ verschlossenen Lippen-Kiefer-Gaumenspalten findet sich häufig eine pathologisch erhöhte Nasalität (Näseln) als Folge eines unzureichenden velopharyngealen Abschlusses.Das Verhältnis zwischen nasalem und oralem Schalldruck wird als Nasalanz bezeichnet und dient der Objektivierung spaltassoziierter Klangphänomene.Mit dem NasalView™-System ist eine objektive Messung der Nasalanz mit hoher Sensitivität und Spezifität sowie gleichzeitig eine digitale Weiterverarbeitung der Daten möglich. Für dieses Gerät bestehen noch keine Normwerte für den deutschen Sprachraum.Ziel dieser Untersuchung war es, solche Normwerte zu ermitteln.Methode. Es wurden 50 gesunde Probanden (11–20 Jahre) mit abgeschlossener Sprachentwicklung und auditiv normaler Nasalität mit dem NasalView an Testmaterialien untersucht. Als Testmaterialien wurden die gehaltenen Vokale /a:/, /e:/, /i:/, /o:/, /u:/, die Sätze “Die Schokolade ist sehr lecker” (S1),“Nenne meine Mamma Mimmi” (S2), Sowie die Lesetexte “Nordwind und Sonne”(LT1),“Kindergeburtstag” (LT2) und “Der grosse Gesang” (LZ3) verwendet.Ergebnisse. Der mittlere Nasalanzwert für alle Vokale in einer Sequenz betrug 35,9% (+/−8,4).Der Vokal /i:/ (37,8% +/−8,4) weist die höchste, der Vokal /o:/ (20,9 +/−8,1) die niedrigste Nasalanz auf.Der Mittelwert für S1 (keine Nasallaute) betrug 24,9% (+/−5,3), der mittlere Nasalanzwert für S2 (hoher Anteil von Nasallauten) war 69,6% (+/−5,5) .Für die LT1, LT2 und LT3 wurden mittlere Nasalanzwerte von 42,1% (+/−4,2),36,9% (+/−4,3) und 38,2% (+/−4,4) ermittelt.Fazit. In der vorliegenden Untersuchung werden Standardwerte für die Nasalanz in der deutschen Hochlautung vorgestellt und mit dem auditivem Eindruck korreliert.Mit diesen Daten kann die Nasalanz einzelner Patienten objektiviert werden.Die vorgestellten Standardwerte ermöglichen darüber hinaus den Vergleich der funktionellen Behandlungsergebnisse verschiedener Zentren in der Therapie orofazialer Spaltbildungen.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0038387408&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00106-002-0708-7
DO - 10.1007/s00106-002-0708-7
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 12589422
AN - SCOPUS:0038387408
SN - 0017-6192
VL - 51
SP - 151
EP - 156
JO - HNO
JF - HNO
IS - 2
ER -