TY - JOUR
T1 - Neue ansätze bei der prävention des ovariellen überstimulationssyndroms
AU - Griesinger, G.
AU - Binder, H.
AU - Diedrich, K.
PY - 2008/9
Y1 - 2008/9
N2 - Das ovarielle Überstimulationssyndrom (OHSS) ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die in der Regel nach ovarieller Stimulation und Verabreichung von humanem Choriongonadotropin (hCG) auftritt. Entscheidend ist die Erkennung von Risikofaktoren für die Entstehung eines OHSS. Risikofaktoren sind u. a. ein polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS), rasch ansteigende Serumöstradiolwerte während der ovariellen Stimulation, ein vorangegangenes OHSS bzw. eine hohe Zahl an präovulatorischen Follikeln. Jüngere Studien messen FSH-Rezeptor-Polymorphismen und hohen Anti-Müller-Hormon- (AMH-)Werten bei der OHSS-Prädiktion Bedeutung bei, allerdings sind die vorliegenden Daten unzureichend, um eine abschließende Beurteilung zu erlauben. Nach gegenwärtigem Stand des Wissens gibt es keinen Algorithmus der alle Patientinnen mit späterer Entwicklung eines OHSS zeitgerecht identifiziert. Dementsprechend sollten in Zukunft ovarielle Stimulationsprotokolle vermehrt Anwendung finden, die mit einem per se reduzierten Risiko (Primärprävention) für ein OHSS verbunden sind (GnRH-Antagonisten-Protokolle, reduzierte FSH-Dosis). Da allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit keine Modifikation der bestehenden ovariellen Stimulationsprotokolle, in denen mit hCG die finale Eizellreifung ausgelöst wird, eine vollständige Elimination des Syndroms bewirken kann, haben sich jüngst Bemühungen auf eine Ablösung von hCG durch eine Bolusgabe von GnRH-Agonist konzentriert. In der vorliegenden, selektiven Literaturübersicht werden darüber hinaus neue Methoden der OHSS-Sekundärprävention wie „GnRH-antagonisten coasting“, hCG-Dosis-Reduktion, VEGF-Rezeptorantagonisten und GnRH-Antagonisten-Verabreichung in der Lutealphase diskutiert.
AB - Das ovarielle Überstimulationssyndrom (OHSS) ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die in der Regel nach ovarieller Stimulation und Verabreichung von humanem Choriongonadotropin (hCG) auftritt. Entscheidend ist die Erkennung von Risikofaktoren für die Entstehung eines OHSS. Risikofaktoren sind u. a. ein polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS), rasch ansteigende Serumöstradiolwerte während der ovariellen Stimulation, ein vorangegangenes OHSS bzw. eine hohe Zahl an präovulatorischen Follikeln. Jüngere Studien messen FSH-Rezeptor-Polymorphismen und hohen Anti-Müller-Hormon- (AMH-)Werten bei der OHSS-Prädiktion Bedeutung bei, allerdings sind die vorliegenden Daten unzureichend, um eine abschließende Beurteilung zu erlauben. Nach gegenwärtigem Stand des Wissens gibt es keinen Algorithmus der alle Patientinnen mit späterer Entwicklung eines OHSS zeitgerecht identifiziert. Dementsprechend sollten in Zukunft ovarielle Stimulationsprotokolle vermehrt Anwendung finden, die mit einem per se reduzierten Risiko (Primärprävention) für ein OHSS verbunden sind (GnRH-Antagonisten-Protokolle, reduzierte FSH-Dosis). Da allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit keine Modifikation der bestehenden ovariellen Stimulationsprotokolle, in denen mit hCG die finale Eizellreifung ausgelöst wird, eine vollständige Elimination des Syndroms bewirken kann, haben sich jüngst Bemühungen auf eine Ablösung von hCG durch eine Bolusgabe von GnRH-Agonist konzentriert. In der vorliegenden, selektiven Literaturübersicht werden darüber hinaus neue Methoden der OHSS-Sekundärprävention wie „GnRH-antagonisten coasting“, hCG-Dosis-Reduktion, VEGF-Rezeptorantagonisten und GnRH-Antagonisten-Verabreichung in der Lutealphase diskutiert.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=51349124801&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s10304-008-0276-3
DO - 10.1007/s10304-008-0276-3
M3 - Übersichtsarbeiten
AN - SCOPUS:51349124801
SN - 1610-2894
VL - 6
SP - 165
EP - 170
JO - Gynakologische Endokrinologie
JF - Gynakologische Endokrinologie
IS - 3
ER -