TY - JOUR
T1 - Mundhöhlen- und Pharynxkarzinome
T2 - Inzidenz, Mortalität und Überleben in Deutschland
AU - Jansen, Lina
AU - Moratin, Julius
AU - Waldmann, Annika
AU - Zaoui, Karim
AU - Holleczek, Bernd
AU - Nennecke, Alice
AU - Pritzkuleit, Ron
AU - Plinkert, Peter K.
AU - Hoffmann, Jürgen
AU - Arndt, Volker
N1 - Funding Information:
Wir möchten allen Krebsregistern für die Zustimmung zur Nutzung der Krebsregisterdaten danken. Außerdem möchten wir uns bei Klaus Kraywinkel (Zentrum für Krebsregisterdaten) für seine wertvollen und hilfreichen Anmerkungen zum Manuskript bedanken.
Publisher Copyright:
© 2021, The Author(s).
PY - 2021/8
Y1 - 2021/8
N2 - Hintergrund. Die Gruppe der Lippen-, Mundhöhlen- und Pharynxkarzinome (ICD-10: C00–C14) beschreibt eine heterogene Gruppe bösartiger Tumoren, deren Inzidenz, Mortalität und Überleben sich nach Entität stark unterscheiden.Ziel der Arbeit. Diese Arbeit gibt eine detaillierte Übersicht epidemiologischer Maßzahlen für diese Tumorentitäten unter Berücksichtigung der Heterogenität bezüglich Alter, Geschlecht, Lokalisation und Stadium. Material und Methoden. Inzidenz- und Mortalitätsdaten für Deutschland für die Jahre 1999–2016 wurden aus der interaktiven Datenbank des Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) extrahiert. Altersund Stadienverteilungen und altersstandardisiertes relatives 5-Jahres-Überleben wurden auf dem gepoolten ZfKD-Datensatz (Diagnosejahre 1999–2017) berechnet. Ergebnisse. Im Jahr 2016 lagen die Inzidenz und Mortalität für alle Entitäten insgesamt bei 17,6 bzw. 7,0 pro 100.000 Männern und 6,5 bzw. 1,8 pro 100.000 Frauen. Das relative 5-Jahres-Überleben für 2015–2017 lag bei 53% bzw. 63%. Es zeigten sich deutliche Unterschiede in der Überlebensrate und in der Alters- und Stadienverteilung zwischen den Entitäten. Im zeitlichen Verlauf zeigte sich ein Anstieg des Alters bei Diagnose, insbesondere bei Männern, aber keine Veränderung in der Stadienverteilung. Trotzdem stieg das relative 5-Jahres-Überleben zwischen 1999–2002 und 2013–2017 von 45% (Männer) bzw. 59% (Frauen) auf 52%bzw. 63%.Diskussion. Die starke Heterogenität der untersuchten Tumoren verdeutlicht die Notwendigkeit einer nach Geschlechtern und Lokalisationen getrennten Betrachtung für eine aussagekräftige Interpretation der epidemiologischen Kennzahlen. Mit Ausbau der klinischen Krebsregistrierung werden in Zukunft zusätzliche Analysen unter Einbezug weiterer wichtiger klinischer Faktoren möglich sein.
AB - Hintergrund. Die Gruppe der Lippen-, Mundhöhlen- und Pharynxkarzinome (ICD-10: C00–C14) beschreibt eine heterogene Gruppe bösartiger Tumoren, deren Inzidenz, Mortalität und Überleben sich nach Entität stark unterscheiden.Ziel der Arbeit. Diese Arbeit gibt eine detaillierte Übersicht epidemiologischer Maßzahlen für diese Tumorentitäten unter Berücksichtigung der Heterogenität bezüglich Alter, Geschlecht, Lokalisation und Stadium. Material und Methoden. Inzidenz- und Mortalitätsdaten für Deutschland für die Jahre 1999–2016 wurden aus der interaktiven Datenbank des Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) extrahiert. Altersund Stadienverteilungen und altersstandardisiertes relatives 5-Jahres-Überleben wurden auf dem gepoolten ZfKD-Datensatz (Diagnosejahre 1999–2017) berechnet. Ergebnisse. Im Jahr 2016 lagen die Inzidenz und Mortalität für alle Entitäten insgesamt bei 17,6 bzw. 7,0 pro 100.000 Männern und 6,5 bzw. 1,8 pro 100.000 Frauen. Das relative 5-Jahres-Überleben für 2015–2017 lag bei 53% bzw. 63%. Es zeigten sich deutliche Unterschiede in der Überlebensrate und in der Alters- und Stadienverteilung zwischen den Entitäten. Im zeitlichen Verlauf zeigte sich ein Anstieg des Alters bei Diagnose, insbesondere bei Männern, aber keine Veränderung in der Stadienverteilung. Trotzdem stieg das relative 5-Jahres-Überleben zwischen 1999–2002 und 2013–2017 von 45% (Männer) bzw. 59% (Frauen) auf 52%bzw. 63%.Diskussion. Die starke Heterogenität der untersuchten Tumoren verdeutlicht die Notwendigkeit einer nach Geschlechtern und Lokalisationen getrennten Betrachtung für eine aussagekräftige Interpretation der epidemiologischen Kennzahlen. Mit Ausbau der klinischen Krebsregistrierung werden in Zukunft zusätzliche Analysen unter Einbezug weiterer wichtiger klinischer Faktoren möglich sein.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85111373503&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00103-021-03368-z
DO - 10.1007/s00103-021-03368-z
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 34212206
AN - SCOPUS:85111373503
SN - 1436-9990
VL - 64
SP - 941
EP - 950
JO - Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
JF - Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
IS - 8
ER -