TY - JOUR
T1 - Morbidität und mortalität extrem frühgeborener Kinder in Schleswig-Holstein: Nachuntersuchung von extrem frühgeborenen kindern unter 27 + 0 schwangerschaftswochen im korrigierten alter von drei bis sechs jahren in Schleswig-Holstein
AU - Rapp, Marion
AU - Thyen, U.
AU - Müller-Steinhardt, K.
AU - Kohl, M.
PY - 2005/8/1
Y1 - 2005/8/1
N2 - Hintergrund: Zur Qualitätssicherung der perinatologischen Versorgung extrem unreifer Frühgeborener sind regionale Studien mit möglichst vollständiger Erfassung der geborenen Kinder erforderlich. Patienten und Methode: Eingeschlossen wurden alle Fälle aus sechs pädiatrischen Abteilungen Schleswig-Holsteins mit einem Gestationsalter (GA) < 27 + 0 Schwangerschaftswochen (ELGA) der Jahre 1997 - 1999. Die entwicklungsneurologische Nachuntersuchung der überlebenden Kinder erfolgte mit einem standardisierten Entwicklungstest (ET 6 - 6) im korrigierten Alter von drei bis sechs Jahren. Eine Behinderung wurde definiert als abweichender Entwicklungsstand im ET 6 - 6 von > 2 SD oder Feststellung einer der folgenden Diagnosen: Blindheit, Taubheit, Zerebralparese, Epilepsie und/oder shuntversorgter Hydrocephalus. Ergebnisse: Identifiziert wurden 130 Kinder, für die Neonataldaten erhoben werden konnten. 85 Kinder überlebten die Neonatalzeit und 82 bis zur Nachuntersuchung. Für 63 Kindern konnten entwicklungsneurologische Daten erhoben werden (77 % aller möglichen Fälle). Die neonatale Überlebensrate der extrem frühgeborenen Kinder zeigt in Abhängigkeit von der Gestationswoche eine stetige Zunahme der Überlebenswahrscheinlichkeit: 0/1 GA 22, 3/10 GA 23, 12/25 GA 24, 28/43 GA 25, 42/51 GA 26. In der entwicklungsneurologischen Nachuntersuchung lag bei 24 Kindern eine Behinderung vor, davon bei 14 Kindern eine Mehrfachbehinderung. Es fand sich kein signifikanter Unterschied in der Verteilung der Kinder mit Behinderung auf die Gestationswochen. Schlussfolgerung: In einem dezentralen Versorgungsnetz zeigt sich eine gute Überlebensrate nur bei Kindern der vollendeten 25. und 26. Schwangerschaftswoche. Die Morbidität bei überlebenden Kindern in dieser extrem unreifen Gruppe erscheint unabhängig von dem Gestationsalter.
AB - Hintergrund: Zur Qualitätssicherung der perinatologischen Versorgung extrem unreifer Frühgeborener sind regionale Studien mit möglichst vollständiger Erfassung der geborenen Kinder erforderlich. Patienten und Methode: Eingeschlossen wurden alle Fälle aus sechs pädiatrischen Abteilungen Schleswig-Holsteins mit einem Gestationsalter (GA) < 27 + 0 Schwangerschaftswochen (ELGA) der Jahre 1997 - 1999. Die entwicklungsneurologische Nachuntersuchung der überlebenden Kinder erfolgte mit einem standardisierten Entwicklungstest (ET 6 - 6) im korrigierten Alter von drei bis sechs Jahren. Eine Behinderung wurde definiert als abweichender Entwicklungsstand im ET 6 - 6 von > 2 SD oder Feststellung einer der folgenden Diagnosen: Blindheit, Taubheit, Zerebralparese, Epilepsie und/oder shuntversorgter Hydrocephalus. Ergebnisse: Identifiziert wurden 130 Kinder, für die Neonataldaten erhoben werden konnten. 85 Kinder überlebten die Neonatalzeit und 82 bis zur Nachuntersuchung. Für 63 Kindern konnten entwicklungsneurologische Daten erhoben werden (77 % aller möglichen Fälle). Die neonatale Überlebensrate der extrem frühgeborenen Kinder zeigt in Abhängigkeit von der Gestationswoche eine stetige Zunahme der Überlebenswahrscheinlichkeit: 0/1 GA 22, 3/10 GA 23, 12/25 GA 24, 28/43 GA 25, 42/51 GA 26. In der entwicklungsneurologischen Nachuntersuchung lag bei 24 Kindern eine Behinderung vor, davon bei 14 Kindern eine Mehrfachbehinderung. Es fand sich kein signifikanter Unterschied in der Verteilung der Kinder mit Behinderung auf die Gestationswochen. Schlussfolgerung: In einem dezentralen Versorgungsnetz zeigt sich eine gute Überlebensrate nur bei Kindern der vollendeten 25. und 26. Schwangerschaftswoche. Die Morbidität bei überlebenden Kindern in dieser extrem unreifen Gruppe erscheint unabhängig von dem Gestationsalter.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=24744445559&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-2005-871306
DO - 10.1055/s-2005-871306
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 16138271
AN - SCOPUS:24744445559
VL - 209
SP - 135
EP - 143
JO - Zeitschrift fur Geburtshilfe und Neonatologie
JF - Zeitschrift fur Geburtshilfe und Neonatologie
SN - 0948-2393
IS - 4
ER -