TY - JOUR
T1 - Molekulare pathogenese primär systemischer vaskulitiden
AU - Lamprecht, Peter
N1 - Copyright:
Copyright 2008 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2006/2
Y1 - 2006/2
N2 - Die molekulare Pathogenese verschiedener primär systemischer Vaskulitiden weist bedeutende Unterschiede auf. Bei der Riesenzellarteriitis scheint die Aktivierung ortsständiger dendritischer Zellen in der Adventitia ein frühes Ereignis zu sein. Nachfolgend werden CD4+-Th1-Typ-Zellen über Vasa vasorum rekrutiert, die durch ihre Zytokinproduktion Makrophagen aktivieren und zur Riesenzellentwicklung beitragen. Bei der Takayasu-Arteriitis werden im zellulären Infiltrat in der Arterienwand Perforin exprimierende, oligoklonale γδ-T-Zellen, CD8+-T-Zellen und NK-Zellen sowie einzelne CD4+-T-zellen und Makrophagen nachgewiesen. Inwieweit infektiöse Erreger für die Aktivierung dendritischer Zellen und die T-Zellaktivierung und -rekrutierung verantwortlich sind, ist Gegenstand von Diskussionen. Bei Immunkomplex-Vaskulitiden trägt die durch Immunkomplexe und C1q-Komplement verlangsamte P-Selektin-vermittelte Rollgeschwindigkeit in den Kapillaren zu einer verstärkten Extravasation von Neutrophilen und anderen Leukozyten bei. Dies begünstigt die Fc-gamma-Rezeptor-vermittelte Erkennung von abgelagerten Immunkomplexen und die nachfolgende endothelnahe Neutrophilenaktivierung und -degranulation mit Endothelschädigung. Bei den antineutrophile zytoplasmatische Autoantikörper (ANCA-) assoziierten Vaskulitiden kommt es durch die Interaktion von ANCA mit Neutrophilen zur Endothelschädigung. Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Expansion von CD28--Th1-Typ-Zellen sowie erste Hinweise auf eine mögliche Ausbildung ektoper lymphatischer Strukturen im Granulom bei der Wegenerschen Granulomatose im Zusammenhang mit der Persistenz der Autoimmunreaktion gegen das „Wegenersche Autoantigen” Proteinase 3 stehen könnten.
AB - Die molekulare Pathogenese verschiedener primär systemischer Vaskulitiden weist bedeutende Unterschiede auf. Bei der Riesenzellarteriitis scheint die Aktivierung ortsständiger dendritischer Zellen in der Adventitia ein frühes Ereignis zu sein. Nachfolgend werden CD4+-Th1-Typ-Zellen über Vasa vasorum rekrutiert, die durch ihre Zytokinproduktion Makrophagen aktivieren und zur Riesenzellentwicklung beitragen. Bei der Takayasu-Arteriitis werden im zellulären Infiltrat in der Arterienwand Perforin exprimierende, oligoklonale γδ-T-Zellen, CD8+-T-Zellen und NK-Zellen sowie einzelne CD4+-T-zellen und Makrophagen nachgewiesen. Inwieweit infektiöse Erreger für die Aktivierung dendritischer Zellen und die T-Zellaktivierung und -rekrutierung verantwortlich sind, ist Gegenstand von Diskussionen. Bei Immunkomplex-Vaskulitiden trägt die durch Immunkomplexe und C1q-Komplement verlangsamte P-Selektin-vermittelte Rollgeschwindigkeit in den Kapillaren zu einer verstärkten Extravasation von Neutrophilen und anderen Leukozyten bei. Dies begünstigt die Fc-gamma-Rezeptor-vermittelte Erkennung von abgelagerten Immunkomplexen und die nachfolgende endothelnahe Neutrophilenaktivierung und -degranulation mit Endothelschädigung. Bei den antineutrophile zytoplasmatische Autoantikörper (ANCA-) assoziierten Vaskulitiden kommt es durch die Interaktion von ANCA mit Neutrophilen zur Endothelschädigung. Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Expansion von CD28--Th1-Typ-Zellen sowie erste Hinweise auf eine mögliche Ausbildung ektoper lymphatischer Strukturen im Granulom bei der Wegenerschen Granulomatose im Zusammenhang mit der Persistenz der Autoimmunreaktion gegen das „Wegenersche Autoantigen” Proteinase 3 stehen könnten.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=33644622471&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-2005-858835
DO - 10.1055/s-2005-858835
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:33644622471
SN - 0341-051X
VL - 31
SP - 33
EP - 40
JO - Aktuelle Rheumatologie
JF - Aktuelle Rheumatologie
IS - 1
ER -