TY - JOUR
T1 - Mittel- und langfristige Ergebnisse nach endoprothetischer Versorgung des Hallux rigidus: Eine retrospektive Analyse
AU - Unger, A. C.
AU - Stoica, L. A.
AU - Olms, K. H.
AU - Renken, F. G.
AU - Kasch, R.
AU - Schulz, A. P.
PY - 2013/7/1
Y1 - 2013/7/1
N2 - Hintergrund:Bei der Behandlung des Hallux rigidus im fortgeschrittenen Stadium werden neben der endoprothetischen Versorgung die Arthrodese und die Operation nach Keller-Brandes propagiert. In den Ergebnissen scheint die Arthrodese einen Vorteil gegenüber der Endoprothese zu haben. Durch die fortschreitende Entwicklung und aufgrund des gestiegenen Patientenanspruchs ist die Implantation einer Endoprothese weiterhin im Fokus der Diskussion. Vergleichende Studien zur Patientenzufriedenheit und zu klinischen Ergebnissen finden sich kaum.Material und Methoden:Zwischen 1995 und 2005 sind insgesamt 27 Patienten in einer chirurgischen Praxis mit insgesamt 28 Endoprothesen am Großzehengrundgelenk (Bio-Action Great Toe Implant, Fa OsteoMed, Addison, Texas, USA) versorgt worden. Das Durchschnittsalter der 27 Patienten betrug 63,7 Jahre. In der retrospektiven Studie erfolgte nach einer durchschnittlichen Nachuntersuchungszeit von 8,8 Jahren eine klinische und radiologische Kontrolle und die Patienten wurden anhand eines konzipierten Fragebogens nach der Zufriedenheit des Operationsergebnisses gefragt.Ergebnisse:Nach endoprothetischer Versorgung geben 15 (53,6 %) Patienten Schmerzfreiheit an und weitere 8 (28,6 %) berichten über eine deutliche Schmerzbesserung. Zwölf (42,9 %) Patienten haben postoperativ keinerlei Aktivitätseinschränkung, weitere 5 (17,9 %) haben keine Einschränkung im täglichen Leben. Die maximale Gehstrecke ist bei 21 (75 %) Patienten postoperativ verbessert und das Gehen auf unebenem Gelände bei 24 (85,7 %) Patienten. Elf (39,3 %) haben postoperativ eine gute Beweglichkeit des Großzehengrundgelenks, 13 (46,4 %) geben eine leichte Einschränkung an. Vierundzwanzig der 27 Patienten sind mit dem postoperativen Ergebnis zufrieden bis sehr zufrieden, 22 Patienten würden erneut eine endoprothetische Versorgung durchführen lassen. Der Wilcoxon-Test ergibt eine hochsignifikante Verbesserung des modifizierten AOFAS-Scores (American Orthopaedic Foot and Ankle Society) postoperativ gegenüber präoperativ. In 3 Fällen (11 %) ist es zu einer Luxation oder Lockerung der phalangealen Komponente gekommen, 2-mal erfolgte deshalb eine Revisionsoperation.Schlussfolgerung: Die Arthrodesebehandlung bei fortgeschrittenem Hallux rigidus hat in vielen Studien gute bis sehr gute Langzeitergebnisse ergeben. Die endoprothetische Versorgung kann durch einen erfahrenen Fußchirurgen bei strenger Indikationsstellung gute mittel- und langfristige Ergebnisse erreichen.
AB - Hintergrund:Bei der Behandlung des Hallux rigidus im fortgeschrittenen Stadium werden neben der endoprothetischen Versorgung die Arthrodese und die Operation nach Keller-Brandes propagiert. In den Ergebnissen scheint die Arthrodese einen Vorteil gegenüber der Endoprothese zu haben. Durch die fortschreitende Entwicklung und aufgrund des gestiegenen Patientenanspruchs ist die Implantation einer Endoprothese weiterhin im Fokus der Diskussion. Vergleichende Studien zur Patientenzufriedenheit und zu klinischen Ergebnissen finden sich kaum.Material und Methoden:Zwischen 1995 und 2005 sind insgesamt 27 Patienten in einer chirurgischen Praxis mit insgesamt 28 Endoprothesen am Großzehengrundgelenk (Bio-Action Great Toe Implant, Fa OsteoMed, Addison, Texas, USA) versorgt worden. Das Durchschnittsalter der 27 Patienten betrug 63,7 Jahre. In der retrospektiven Studie erfolgte nach einer durchschnittlichen Nachuntersuchungszeit von 8,8 Jahren eine klinische und radiologische Kontrolle und die Patienten wurden anhand eines konzipierten Fragebogens nach der Zufriedenheit des Operationsergebnisses gefragt.Ergebnisse:Nach endoprothetischer Versorgung geben 15 (53,6 %) Patienten Schmerzfreiheit an und weitere 8 (28,6 %) berichten über eine deutliche Schmerzbesserung. Zwölf (42,9 %) Patienten haben postoperativ keinerlei Aktivitätseinschränkung, weitere 5 (17,9 %) haben keine Einschränkung im täglichen Leben. Die maximale Gehstrecke ist bei 21 (75 %) Patienten postoperativ verbessert und das Gehen auf unebenem Gelände bei 24 (85,7 %) Patienten. Elf (39,3 %) haben postoperativ eine gute Beweglichkeit des Großzehengrundgelenks, 13 (46,4 %) geben eine leichte Einschränkung an. Vierundzwanzig der 27 Patienten sind mit dem postoperativen Ergebnis zufrieden bis sehr zufrieden, 22 Patienten würden erneut eine endoprothetische Versorgung durchführen lassen. Der Wilcoxon-Test ergibt eine hochsignifikante Verbesserung des modifizierten AOFAS-Scores (American Orthopaedic Foot and Ankle Society) postoperativ gegenüber präoperativ. In 3 Fällen (11 %) ist es zu einer Luxation oder Lockerung der phalangealen Komponente gekommen, 2-mal erfolgte deshalb eine Revisionsoperation.Schlussfolgerung: Die Arthrodesebehandlung bei fortgeschrittenem Hallux rigidus hat in vielen Studien gute bis sehr gute Langzeitergebnisse ergeben. Die endoprothetische Versorgung kann durch einen erfahrenen Fußchirurgen bei strenger Indikationsstellung gute mittel- und langfristige Ergebnisse erreichen.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84890540045&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00132-013-2112-2
DO - 10.1007/s00132-013-2112-2
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 23653157
AN - SCOPUS:84890540045
SN - 0085-4530
VL - 42
SP - 561
EP - 568
JO - Orthopade
JF - Orthopade
IS - 7
ER -