TY - JOUR
T1 - Medikamentöse Osteoporoseprophylaxe und -therapie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (ORA-Studie)
AU - Heberlein, I.
AU - Demary, W.
AU - Bloching, H.
AU - Braun, J.
AU - Buttgereit, F.
AU - Dreher, R.
AU - Kuhn, C.
AU - Lange, U.
AU - Pollähne, W.
AU - Zink, A.
AU - Zeidler, H.
AU - Häntzschel, H.
AU - Raspe, H.
N1 - Funding Information:
Förderung: BMBF, Verbundprojekt Kompetenz-netz Rheuma, Förderkennz. 01 GI 9951 Supported by:„Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)“, support code 01 GI 9951
PY - 2011/11
Y1 - 2011/11
N2 - Ziel
Im Rahmen einer Querschnittsuntersuchung wurden die Punktprävalenzen von Osteoporose und Osteopenie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) ermittelt und die Versorgung mit Osteoporosemedikamenten erfasst.
Patienten und Methoden
In 9 Studienzentren wurden in den Jahren 2005/2006 insgesamt 532 RA-Patienten (98 Männer, 434 Frauen) im Alter von 23 bis 87 Jahren klinisch untersucht und zu Osteoporoserisikofaktoren befragt. Die Knochendichte wurde mit der Dual-X-ray-Absorptiometrie (DXA) an Lendenwirbelsäule und Hüfte gemessen. Osteoporose und Osteopenie wurden nach der Klassifikation der WHO definiert (T-Score ≤-2,5 bzw. T-Score <-1 und >-2,5). Die medikamentöse Therapie der Patienten wurde dem Dokumentationsbogen der ärztlichen Untersuchung entnommen, der in Anlehnung an die rheumatologische Kerndokumentation der Regionalen Kooperativen Rheumazentren entwickelt worden war.
Ergebnisse
29% der Patienten hatten an beiden Messorten eine normale Knochendichte. 49% hatten im Bereich von LWS und/oder Schenkelhals eine Osteopenie und 22% eine Osteoporose. 60% der Patienten der Gesamtstichprobe erhielten eine medikamentöse Osteoporoseprophylaxe oder -therapie (38% Kalzium/Vitamin D, 20% Kombinationen, überwiegend Kalzium/Vitamin D + Bisphosphonat, jeweils 1% nur Bisphosphonat bzw. Hormone). Frauen bekamen mit 63% signifikant häufiger eine Osteoporosemedikation als Männer (49%; Chi-Quadrat-Test: p<0,05).
101 RA-Patienten (83 postmenopausale Frauen, 6 prämenopausale Frauen, 12 Männer) hatten in der DXA-Messung einen T-Wert unter -2,0 und nahmen für mindestens 3 Monate Glukokortikoide in einer täglichen Dosierung von bis zu 7,5 mg ein. In dieser Patientengruppe erhielten 41% der postmenopausalen Frauen, 17% der prämenopausalen Frauen und 42% der Männer eine medikamentöse Therapie mit Kalzium/Vitamin D + Bisphosphonat. 35% der postmenopausalen Frauen, keine der prämenopausalen Frauen und 50% der Männer nahmen ein Kalzium/Vitamin-D-Präparat ein. 18% der postmenopausalen Frauen, 67% der prämenopausalen Frauen und 8% der Männer erhielten keinerlei Osteoporosemedikation.
Diskussion
Nach der DVO-S3-Leitlinie „Osteoporose“ 2009 richtet sich die Indikation für eine spezifische Osteoporosetherapie nach dem Alter der betroffenen Patienten und der Anzahl vorhandener Risikofaktoren. Bei RA-Patientinnen im Alter von über 60 Jahren mit einer mindestens 3-monatigen Glukokortikoidtherapie mit bis zu 7,5 mg pro Tag und einem DXA-T-Wert unter -2,0 wird eine Behandlung mit Kalzium/Vitamin D + Bisphosphonat empfohlen. Unsere Daten zeigen, dass zum Zeitpunkt der Studie diesbezüglich noch ein deutliches Versorgungsdefizit bestand.
AB - Ziel
Im Rahmen einer Querschnittsuntersuchung wurden die Punktprävalenzen von Osteoporose und Osteopenie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) ermittelt und die Versorgung mit Osteoporosemedikamenten erfasst.
Patienten und Methoden
In 9 Studienzentren wurden in den Jahren 2005/2006 insgesamt 532 RA-Patienten (98 Männer, 434 Frauen) im Alter von 23 bis 87 Jahren klinisch untersucht und zu Osteoporoserisikofaktoren befragt. Die Knochendichte wurde mit der Dual-X-ray-Absorptiometrie (DXA) an Lendenwirbelsäule und Hüfte gemessen. Osteoporose und Osteopenie wurden nach der Klassifikation der WHO definiert (T-Score ≤-2,5 bzw. T-Score <-1 und >-2,5). Die medikamentöse Therapie der Patienten wurde dem Dokumentationsbogen der ärztlichen Untersuchung entnommen, der in Anlehnung an die rheumatologische Kerndokumentation der Regionalen Kooperativen Rheumazentren entwickelt worden war.
Ergebnisse
29% der Patienten hatten an beiden Messorten eine normale Knochendichte. 49% hatten im Bereich von LWS und/oder Schenkelhals eine Osteopenie und 22% eine Osteoporose. 60% der Patienten der Gesamtstichprobe erhielten eine medikamentöse Osteoporoseprophylaxe oder -therapie (38% Kalzium/Vitamin D, 20% Kombinationen, überwiegend Kalzium/Vitamin D + Bisphosphonat, jeweils 1% nur Bisphosphonat bzw. Hormone). Frauen bekamen mit 63% signifikant häufiger eine Osteoporosemedikation als Männer (49%; Chi-Quadrat-Test: p<0,05).
101 RA-Patienten (83 postmenopausale Frauen, 6 prämenopausale Frauen, 12 Männer) hatten in der DXA-Messung einen T-Wert unter -2,0 und nahmen für mindestens 3 Monate Glukokortikoide in einer täglichen Dosierung von bis zu 7,5 mg ein. In dieser Patientengruppe erhielten 41% der postmenopausalen Frauen, 17% der prämenopausalen Frauen und 42% der Männer eine medikamentöse Therapie mit Kalzium/Vitamin D + Bisphosphonat. 35% der postmenopausalen Frauen, keine der prämenopausalen Frauen und 50% der Männer nahmen ein Kalzium/Vitamin-D-Präparat ein. 18% der postmenopausalen Frauen, 67% der prämenopausalen Frauen und 8% der Männer erhielten keinerlei Osteoporosemedikation.
Diskussion
Nach der DVO-S3-Leitlinie „Osteoporose“ 2009 richtet sich die Indikation für eine spezifische Osteoporosetherapie nach dem Alter der betroffenen Patienten und der Anzahl vorhandener Risikofaktoren. Bei RA-Patientinnen im Alter von über 60 Jahren mit einer mindestens 3-monatigen Glukokortikoidtherapie mit bis zu 7,5 mg pro Tag und einem DXA-T-Wert unter -2,0 wird eine Behandlung mit Kalzium/Vitamin D + Bisphosphonat empfohlen. Unsere Daten zeigen, dass zum Zeitpunkt der Studie diesbezüglich noch ein deutliches Versorgungsdefizit bestand.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84155163175&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00393-011-0872-9
DO - 10.1007/s00393-011-0872-9
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 21956827
AN - SCOPUS:84155163175
SN - 0340-1855
VL - 70
SP - 793
EP - 802
JO - Zeitschrift fur Rheumatologie
JF - Zeitschrift fur Rheumatologie
IS - 9
ER -