TY - JOUR
T1 - Magen- und Duodenalperforation: Welchen Stellenwert hat die laparoskopische Chirurgie?
AU - Zimmermann, M.
AU - Wellnitz, T.
AU - Laubert, T.
AU - Hoffmann, M.
AU - Begum, N.
AU - Bürk, C.
AU - Bruch, H. P.
AU - Schlöricke, E.
N1 - Copyright:
Copyright 2014 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2014/2
Y1 - 2014/2
N2 - Einleitung: Die Magen- und Duodenalperforation stellt eine lebensbedrohliche Komplikation der Ulkuskrankheit mit der sofortigen Indikation zur operativen Versorgung dar. Inwieweit die Laparoskopie in dieser Akutsituation ein geeignetes Verfahren darstellt, soll die vorliegende Untersuchung zeigen. Material und Methoden: Die Daten aller Patienten, die innerhalb eines Zeitraums von 15 Jahren (01/1996–12/2010) wegen eines perforierten Magen- oder Duodenalulkus laparoskopisch operiert worden waren, wurden prospektiv erfasst und hinsichtlich Alter, Geschlecht, Perforationslokalisation, Diagnostik, Klinik, Operationsverfahren, intra- und postoperativen Komplikationen sowie postoperativem Verlauf retrospektiv analysiert. Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum wurden 45 Patienten mit einer Magen- oder Duodenalperforation laparoskopisch operiert. Das mediane Lebensalter bei Operation betrug 58 (18–91) Jahre. Eine NSAR-Medikation bestand bei 11 (24,4 %) Patienten. Die Perforation lag bei 12 (26,7 %) Patienten präpylorisch, bei 10 (22,2 %) postpylorisch, bei je 1 (2,2 %) Patienten an der kleinen und an der großen Kurvatur, bei 18 (40,0 %) an der Vorder- und 3 (6,7 %) an der Hinterwand. In 2 Fällen bestand eine vorangegangene operative Versorgung im Oberbauch. Nach primärer diagnostischer Laparoskopie wurde bei 20 (44,4 %) Patienten die Indikation zur Konversion gestellt. Im Verlauf der laparoskopisch beendeten Operationen wurden bei 18/25 (72,0 %) Patienten eine Übernähung und bei 7/25 (37,8 %) Patienten eine Ulkusexzision durchgeführt. Nach Konversionen wurde bei 7/20 (35,0 %) Patienten eine Übernähung, bei 10/20 (50,0 %) Patienten eine Ulkusexzision und bei 3/20 (15,0 %) Patienten ein resezierender Eingriff durchgeführt. Die mediane Operationszeit betrug 105 (40–306) Minuten und die mittlere Verweildauer 11 (4–66) Tage. Der Intensivaufenthalt lag im Median bei 2 (0–37) Tagen. Majorkomplikationen bestanden bei 11 (24,4 %) Patienten. Hierbei sind im Wesentlichen Relaparotomien (n = 7; 15,6 %) und Nachblutungen (n = 4; 8,9 %) zu nennen. Minorkomplikationen waren in 8 (17,8 %) Fällen zu beobachten. Die Letalität betrug 11,1 % (n = 5). Schlussfolgerung: Die laparoskopische Versorgung von Magen- und Duodenalperforationen stellt eine minimalinvasive therapeutische Option für die definitive Versorgung dieser lebensbedrohlichen Erkrankung dar. Die Indikation für ein laparoskopisches Vorgehen ist jedoch individuell zu stellen und wird in entscheidendem Maß von der laparoskopischen Erfahrung des Operateurs bestimmt.
AB - Einleitung: Die Magen- und Duodenalperforation stellt eine lebensbedrohliche Komplikation der Ulkuskrankheit mit der sofortigen Indikation zur operativen Versorgung dar. Inwieweit die Laparoskopie in dieser Akutsituation ein geeignetes Verfahren darstellt, soll die vorliegende Untersuchung zeigen. Material und Methoden: Die Daten aller Patienten, die innerhalb eines Zeitraums von 15 Jahren (01/1996–12/2010) wegen eines perforierten Magen- oder Duodenalulkus laparoskopisch operiert worden waren, wurden prospektiv erfasst und hinsichtlich Alter, Geschlecht, Perforationslokalisation, Diagnostik, Klinik, Operationsverfahren, intra- und postoperativen Komplikationen sowie postoperativem Verlauf retrospektiv analysiert. Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum wurden 45 Patienten mit einer Magen- oder Duodenalperforation laparoskopisch operiert. Das mediane Lebensalter bei Operation betrug 58 (18–91) Jahre. Eine NSAR-Medikation bestand bei 11 (24,4 %) Patienten. Die Perforation lag bei 12 (26,7 %) Patienten präpylorisch, bei 10 (22,2 %) postpylorisch, bei je 1 (2,2 %) Patienten an der kleinen und an der großen Kurvatur, bei 18 (40,0 %) an der Vorder- und 3 (6,7 %) an der Hinterwand. In 2 Fällen bestand eine vorangegangene operative Versorgung im Oberbauch. Nach primärer diagnostischer Laparoskopie wurde bei 20 (44,4 %) Patienten die Indikation zur Konversion gestellt. Im Verlauf der laparoskopisch beendeten Operationen wurden bei 18/25 (72,0 %) Patienten eine Übernähung und bei 7/25 (37,8 %) Patienten eine Ulkusexzision durchgeführt. Nach Konversionen wurde bei 7/20 (35,0 %) Patienten eine Übernähung, bei 10/20 (50,0 %) Patienten eine Ulkusexzision und bei 3/20 (15,0 %) Patienten ein resezierender Eingriff durchgeführt. Die mediane Operationszeit betrug 105 (40–306) Minuten und die mittlere Verweildauer 11 (4–66) Tage. Der Intensivaufenthalt lag im Median bei 2 (0–37) Tagen. Majorkomplikationen bestanden bei 11 (24,4 %) Patienten. Hierbei sind im Wesentlichen Relaparotomien (n = 7; 15,6 %) und Nachblutungen (n = 4; 8,9 %) zu nennen. Minorkomplikationen waren in 8 (17,8 %) Fällen zu beobachten. Die Letalität betrug 11,1 % (n = 5). Schlussfolgerung: Die laparoskopische Versorgung von Magen- und Duodenalperforationen stellt eine minimalinvasive therapeutische Option für die definitive Versorgung dieser lebensbedrohlichen Erkrankung dar. Die Indikation für ein laparoskopisches Vorgehen ist jedoch individuell zu stellen und wird in entscheidendem Maß von der laparoskopischen Erfahrung des Operateurs bestimmt.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84897638144&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0032-1328344
DO - 10.1055/s-0032-1328344
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 23696209
AN - SCOPUS:84897638144
SN - 0044-409X
VL - 139
SP - 72
EP - 78
JO - Zentralblatt fur Chirurgie - Zeitschrift fur Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie
JF - Zentralblatt fur Chirurgie - Zeitschrift fur Allgemeine, Viszeral- und Gefäßchirurgie
IS - 1
ER -