TY - JOUR
T1 - Letaler verlauf nach mehrfachverletzung. Das thoraxtrauma als entschidender faktor
AU - Einsiedel, T.
AU - Liener, U.
AU - Brinkmann, A.
AU - Träger, K.
AU - Liewald, F.
AU - Perner, S.
AU - Kinzl, L.
AU - Gebhard, F.
N1 - Copyright:
Copyright 2008 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2003/9/1
Y1 - 2003/9/1
N2 - Bei Mehrfachverletzungen mit tödlichem Ausgang ist das Thoraxtrauma unverändert in 25% der Fälle die Todesursache. Anhand eines Falles mit letalem Ausgang wird die Problematik dargestellt und unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur diskutiert.
Ein 49-jähriger Motorradfahrer wurde nach Frontalkollision mit einem Pkw in einem auswärtigen Haus erstversorgt und bei schwerer Thoraxverletzung mit Verdacht auf Perikarderguss und zum Ausschluss einer aortalen Verletzung sekundär in unsere Abteilung verlegt. Die Initialdiagnostik (Röntgen, CT-Thorax, Sonographie Abdomen, Echokardiographie) zeigte eine Rippenserienfraktur links, eine Skapulafraktur links, einen Hämatopneumothorax links, Lungenkontusionen beidseits, Mantelpneumothorax rechts, einen geringen Perikarderguss und ein kleines Milzhämatom.
Bei zunächst stabiler Situation kam es nach 12 h zu einer respiratorischen Verschlechterung, als deren Ursache sich eine Verlegung des Bronchialsystems mit Sekret, eine Zunahme des Lungenparenchymschadens im CT sowie die Vergrößerung des Perikardergusses zeigte. Dies zwang am Folgetag zu einer Perikardiotomie, was jedoch die klinische Situation nicht verbesserte. Im weiteren Verlauf benötigte der Patient ein zunehmend invasiveres Beatmungsmuster (PEEP>10, FiO2>0,5). Eine nicht stillbare Blutung aus dem linken Unterlappen zwang am 3. Tag zu einer Notfallthorakotomie mit Lobektomie. Trotz dieser Maßnahme blieb der Patient instabil und verstarb nach 2-maliger Reanimation 95 h nach dem Unfall.
Im vorliegenden Fall zeigt sich, dass die Schwere einer Thoraxverletzung sowohl klinisch, als auch in der Bildgebung häufig initial nicht mit dem tatsächlichen Ausmaß des Parenchymschadens korreliert. Der Verlauf zeigt, dass trotz unverzüglichem und zeitgerechten Vorgehen der letale Ausgang nicht verhindert werden konnte. Der Fall bestätigt die Bedeutung des Thoraxtraumas als wichtige Todesursache beim Mehrfachverletzten.
AB - Bei Mehrfachverletzungen mit tödlichem Ausgang ist das Thoraxtrauma unverändert in 25% der Fälle die Todesursache. Anhand eines Falles mit letalem Ausgang wird die Problematik dargestellt und unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur diskutiert.
Ein 49-jähriger Motorradfahrer wurde nach Frontalkollision mit einem Pkw in einem auswärtigen Haus erstversorgt und bei schwerer Thoraxverletzung mit Verdacht auf Perikarderguss und zum Ausschluss einer aortalen Verletzung sekundär in unsere Abteilung verlegt. Die Initialdiagnostik (Röntgen, CT-Thorax, Sonographie Abdomen, Echokardiographie) zeigte eine Rippenserienfraktur links, eine Skapulafraktur links, einen Hämatopneumothorax links, Lungenkontusionen beidseits, Mantelpneumothorax rechts, einen geringen Perikarderguss und ein kleines Milzhämatom.
Bei zunächst stabiler Situation kam es nach 12 h zu einer respiratorischen Verschlechterung, als deren Ursache sich eine Verlegung des Bronchialsystems mit Sekret, eine Zunahme des Lungenparenchymschadens im CT sowie die Vergrößerung des Perikardergusses zeigte. Dies zwang am Folgetag zu einer Perikardiotomie, was jedoch die klinische Situation nicht verbesserte. Im weiteren Verlauf benötigte der Patient ein zunehmend invasiveres Beatmungsmuster (PEEP>10, FiO2>0,5). Eine nicht stillbare Blutung aus dem linken Unterlappen zwang am 3. Tag zu einer Notfallthorakotomie mit Lobektomie. Trotz dieser Maßnahme blieb der Patient instabil und verstarb nach 2-maliger Reanimation 95 h nach dem Unfall.
Im vorliegenden Fall zeigt sich, dass die Schwere einer Thoraxverletzung sowohl klinisch, als auch in der Bildgebung häufig initial nicht mit dem tatsächlichen Ausmaß des Parenchymschadens korreliert. Der Verlauf zeigt, dass trotz unverzüglichem und zeitgerechten Vorgehen der letale Ausgang nicht verhindert werden konnte. Der Fall bestätigt die Bedeutung des Thoraxtraumas als wichtige Todesursache beim Mehrfachverletzten.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0141670776&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s00113-003-0646-1
DO - 10.1007/s00113-003-0646-1
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 14631533
AN - SCOPUS:0141670776
SN - 0177-5537
VL - 106
SP - 771
EP - 776
JO - Unfallchirurg
JF - Unfallchirurg
IS - 9
ER -