TY - JOUR
T1 - Laparoskopische organerhaltende Operationen bei nicht-parasitären Milzzysten: Möglichkeiten und Grenzen
AU - Kaiser, Martin
AU - Fischer, F
AU - Wessel, Lucas
PY - 2008/4/1
Y1 - 2008/4/1
N2 - Einleitung: Aufgrund der essenziellen Funktionen der Milz beinhaltet die moderne operative Strategie den größtmöglichen Organerhalt mit minimalinvasiven Methoden. Anhand eigener Erfahrungen und der vorliegenden Literatur wurde untersucht, inwieweit Kinder und Erwachsene bei nicht-parasitären zystischen Milzveränderungen von laparoskopischen Techniken profitieren. Patienten und Methode: Drei Kinder wurden laparoskopisch bei dysontogenetischen Milzzysten operiert, angestrebt war jeweils die komplette Resektion der Zyste im Sinne einer partiellen Splenektomie. Posttraumatische Zysten wurden bei einem Kind und drei Erwachsenen marsupialisiert, bei den Erwachsenen wurde zusätzlich eine Omentumplastik durchgeführt. Ergebnisse: Nach laparoskopischer Intervention bei dysontogenetischen Milzzysten war im Verlauf ein Kind rezidivfrei, bei einem wurde eine kleine Residualzyste beobachtet; in einem Fall wurde bei funktionsloser Restmilz splenektomiert. Bei den vier posttraumatischen Zysten waren die Patienten im Verlauf rezidiv- und beschwerdefrei. Diskussion: Die laparoskopische partielle Splenektomie dysontogenetischer Zysten ist ein anspruchsvolles Verfahren; unsere Ergebnisse sowie die Literatur zeigen ein erhöhtes Risiko für Residualzysten bzw. Rezidivzysten. Als Ursachen der Rezidive kommen sowohl variierende operative Techniken als auch die unterschiedlichen Zystenformen bzw. übersehene Tochterzysten in Frage. Die Komplikationen der minimalinvasiven Behandlung posttraumatischer Milzzysten sind geringer, insbesondere ist die Rezidivrate niedriger. Schlussfolgerung: Bei der laparoskopischen Versorgung dysontogenetischer Milzzysten ist die komplette Resektion des zystentragenden Anteils anzustreben. Der Patient ist sowohl über die Vorteile des minimalinvasiven Vorgehens als auch über das mögliche Rezidiv aufzuklären. Bei gesicherten posttraumatischen Zysten ist die laparoskopische Marsupialisation zu empfehlen.
AB - Einleitung: Aufgrund der essenziellen Funktionen der Milz beinhaltet die moderne operative Strategie den größtmöglichen Organerhalt mit minimalinvasiven Methoden. Anhand eigener Erfahrungen und der vorliegenden Literatur wurde untersucht, inwieweit Kinder und Erwachsene bei nicht-parasitären zystischen Milzveränderungen von laparoskopischen Techniken profitieren. Patienten und Methode: Drei Kinder wurden laparoskopisch bei dysontogenetischen Milzzysten operiert, angestrebt war jeweils die komplette Resektion der Zyste im Sinne einer partiellen Splenektomie. Posttraumatische Zysten wurden bei einem Kind und drei Erwachsenen marsupialisiert, bei den Erwachsenen wurde zusätzlich eine Omentumplastik durchgeführt. Ergebnisse: Nach laparoskopischer Intervention bei dysontogenetischen Milzzysten war im Verlauf ein Kind rezidivfrei, bei einem wurde eine kleine Residualzyste beobachtet; in einem Fall wurde bei funktionsloser Restmilz splenektomiert. Bei den vier posttraumatischen Zysten waren die Patienten im Verlauf rezidiv- und beschwerdefrei. Diskussion: Die laparoskopische partielle Splenektomie dysontogenetischer Zysten ist ein anspruchsvolles Verfahren; unsere Ergebnisse sowie die Literatur zeigen ein erhöhtes Risiko für Residualzysten bzw. Rezidivzysten. Als Ursachen der Rezidive kommen sowohl variierende operative Techniken als auch die unterschiedlichen Zystenformen bzw. übersehene Tochterzysten in Frage. Die Komplikationen der minimalinvasiven Behandlung posttraumatischer Milzzysten sind geringer, insbesondere ist die Rezidivrate niedriger. Schlussfolgerung: Bei der laparoskopischen Versorgung dysontogenetischer Milzzysten ist die komplette Resektion des zystentragenden Anteils anzustreben. Der Patient ist sowohl über die Vorteile des minimalinvasiven Vorgehens als auch über das mögliche Rezidiv aufzuklären. Bei gesicherten posttraumatischen Zysten ist die laparoskopische Marsupialisation zu empfehlen.
UR - https://www.researchgate.net/publication/245875067_Laparoskopische_organerhaltende_Operationen_bei_nicht-parasitaren_Milzzysten_Moglichkeiten_und_Grenzen
U2 - 10.1055/s-2008-1004767
DO - 10.1055/s-2008-1004767
M3 - Zeitschriftenaufsätze
SN - 1438-9592
VL - 133
SP - 142
EP - 147
JO - Zentralblatt für Chirurgie
JF - Zentralblatt für Chirurgie
IS - 2
ER -