TY - JOUR
T1 - "kritische Diskussion sollte mehr gefördert werden! - Eine qualitative Auswertung der Lehrevaluation von Medizinstudierenden zur komplementärmedizinischen Lehre
AU - Valentini, Jan
AU - Glassen, Katharina
AU - Eicher, Christiane
AU - Washington-Dorando, Phoebe
AU - Weinschenk, Stefan
AU - Musselmann, Berthold
AU - Steinhäuser, Jost
AU - Joos, Stefanie
PY - 2018/7/1
Y1 - 2018/7/1
N2 - Hintergrund In der deutschen Approbationsordnung für Ärzte sind Inhalte aus den Bereichen der Naturheilverfahren und Komplementärmedizin im Querschnittsbereich 12 „Rehabilitation, physikalische Medizin, Naturheilverfahren“ (QB12) curricular verankert. Diese werden an der Universität Heidelberg als Pflicht- und Prüfungsfach in Form von Vorlesungen und Praktika in Kleingruppen unterrichtet. In der vorliegenden Studie wurde die Evaluation von Medizinstudierenden im Bereich der Komplementärmedizin ausgewertet mit dem Ziel, Haltung, Lernbedürfnisse und Interessen von Studierenden in diesem Bereich zu explorieren.Methoden Die Lehrveranstaltungen wurden von Beginn an im Rahmen der fakultätseigenen Lehrevaluation wissenschaftlich begleitet. Die Freitexte der Evaluationen zwischen dem Wintersemester 2011/2012 und dem Sommersemester 2013 wurden gesammelt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.Ergebnisse Die Freitexte wurden in 3 deduktive Hauptkategorien (Haltung, Lernbedürfnisse und Interessen) und in weitere Subkategorien unterteilt. Als zentrales Thema fällt die Polarisierung unter den Medizinstudierenden im Hinblick auf Komplementärmedizin auf, die von regem Widerstand bis zu großer Begeisterung reicht. Auffällig häufig waren Kommentare, die erkennen ließen, dass Studierende eine hohe Erwartungshaltung in dem Sinne zeigen, dass sie von einem komplementärmedizinischen Thema oder einer Methode überzeugt werden wollen. Dies war insbesondere bei Lehrinhalten zu nicht medikamentösen Verfahren zu erkennen.Diskussion Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die theoretische Vermittlung komplementärmedizinischer Lehrinhalte kombiniert mit praktischen Erfahrungen „am eigenen Leib“ zur kritischen Reflexion und zur Entwicklung einer ganzheitlichen, patientenorientierten Haltung unter Medizinstudierenden beitragen kann. Diese Ergebnisse können als Grundlage für die Planung, Implementierung und Umsetzung komplementärmedizinischer Lehre an anderen universitären Standorten dienen.
AB - Hintergrund In der deutschen Approbationsordnung für Ärzte sind Inhalte aus den Bereichen der Naturheilverfahren und Komplementärmedizin im Querschnittsbereich 12 „Rehabilitation, physikalische Medizin, Naturheilverfahren“ (QB12) curricular verankert. Diese werden an der Universität Heidelberg als Pflicht- und Prüfungsfach in Form von Vorlesungen und Praktika in Kleingruppen unterrichtet. In der vorliegenden Studie wurde die Evaluation von Medizinstudierenden im Bereich der Komplementärmedizin ausgewertet mit dem Ziel, Haltung, Lernbedürfnisse und Interessen von Studierenden in diesem Bereich zu explorieren.Methoden Die Lehrveranstaltungen wurden von Beginn an im Rahmen der fakultätseigenen Lehrevaluation wissenschaftlich begleitet. Die Freitexte der Evaluationen zwischen dem Wintersemester 2011/2012 und dem Sommersemester 2013 wurden gesammelt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.Ergebnisse Die Freitexte wurden in 3 deduktive Hauptkategorien (Haltung, Lernbedürfnisse und Interessen) und in weitere Subkategorien unterteilt. Als zentrales Thema fällt die Polarisierung unter den Medizinstudierenden im Hinblick auf Komplementärmedizin auf, die von regem Widerstand bis zu großer Begeisterung reicht. Auffällig häufig waren Kommentare, die erkennen ließen, dass Studierende eine hohe Erwartungshaltung in dem Sinne zeigen, dass sie von einem komplementärmedizinischen Thema oder einer Methode überzeugt werden wollen. Dies war insbesondere bei Lehrinhalten zu nicht medikamentösen Verfahren zu erkennen.Diskussion Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die theoretische Vermittlung komplementärmedizinischer Lehrinhalte kombiniert mit praktischen Erfahrungen „am eigenen Leib“ zur kritischen Reflexion und zur Entwicklung einer ganzheitlichen, patientenorientierten Haltung unter Medizinstudierenden beitragen kann. Diese Ergebnisse können als Grundlage für die Planung, Implementierung und Umsetzung komplementärmedizinischer Lehre an anderen universitären Standorten dienen.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85050154050&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/a-0575-6851
DO - 10.1055/a-0575-6851
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 30005431
AN - SCOPUS:85050154050
SN - 0012-0472
VL - 143
SP - e125-e130
JO - Deutsche Medizinische Wochenschrift
JF - Deutsche Medizinische Wochenschrift
IS - 14
ER -