TY - JOUR
T1 - Kongressbericht zur 44. Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology, Chicago 30.5.-3.6.2008: Onkologische therapie im wandel - Gerät die chemotherapie an ihre grenzen?
AU - Ruckhäberle, E.
AU - Rody, A.
AU - Kaufmann, M.
PY - 2008/9
Y1 - 2008/9
N2 - Der diesjährige ASCO stand ganz im Zeichen des Wandels in der onkologischen Therapie weg von reinen Chemotherapiekombinationen hin zur Kombination aus Chemotherapie und zielgerichteten Substanzen. Auffällig war in diesem Jahr die relativ geringe Zahl der Brustkrebsbeiträge. Im Bereich der Neoadjuvanz bestätigten die Ergebnisse der PREPARE-Studie die bessere Wirksamkeit der dosisdichten Konzepte. In der Adjuvanz wurde nicht zuletzt durch die Ergebnisse des tAnGo-Trials deutlich, dass die Hinzunahme einer vierten chemotherapeutischen Substanz nicht zur verbesserten Wirksamkeit und Prognose führt. Die abschließenden Resultate der TBP-Studie und der EGF-104900-Studie belegten die Wirksamkeit von Trastuzumab auch über den Progress hinaus. Im Bereich der gynäkologischen Malignome gab es wenige Beiträge, die eine Änderung des Standards bewirken könnten, dafür aber reichlich neue interessante Ansätze, deren weitere Bearbeitung sehr lohnenswert erscheinen. Hervorzuheben sind hier die Daten der japanischen NOVEL-Studie zur adjuvanten Chemotherapie beim Ovarialkarzinom, die einen Nutzen im krankheitsfreien Überleben und im Gesamtüberleben sahen bei lediglich signifikant mehr Anämien unter der dosisdichten Paclitaxelgabe. Ferner wurden die Daten der PORTEC-2-Studie zur adjuvanten Radiotherapie des Korpuskarzinoms vorgestellt. Bei Endometriumkarzinomen mit höherem Risiko, welche ohne Lymphonodektomie operiert worden waren, zeigten Brachytherapie und externe perkutane Radiatio keine signifikanten Unterschiede im krankheitsfreien und Gesamtüberleben bei deutlich geringerer Nebenwirkungsrate bei der Brachytherapie. Vor allem beim Zervixkarzinom fiel die Vielfalt von bisher noch in Phase-II-Studien eingesetzten zielgerichteten Therapien auf. In der Gesamtschau lässt sich festhalten, dass in diesem Jahr keine Ergebnisse vorgestellt wurden, die zu einer Änderung der Therapiestandards bei gynäkologischen Malignomen führen würden, sondern bestehende Trends bestätigt und neue Konzepte vorgestellt wurden.
AB - Der diesjährige ASCO stand ganz im Zeichen des Wandels in der onkologischen Therapie weg von reinen Chemotherapiekombinationen hin zur Kombination aus Chemotherapie und zielgerichteten Substanzen. Auffällig war in diesem Jahr die relativ geringe Zahl der Brustkrebsbeiträge. Im Bereich der Neoadjuvanz bestätigten die Ergebnisse der PREPARE-Studie die bessere Wirksamkeit der dosisdichten Konzepte. In der Adjuvanz wurde nicht zuletzt durch die Ergebnisse des tAnGo-Trials deutlich, dass die Hinzunahme einer vierten chemotherapeutischen Substanz nicht zur verbesserten Wirksamkeit und Prognose führt. Die abschließenden Resultate der TBP-Studie und der EGF-104900-Studie belegten die Wirksamkeit von Trastuzumab auch über den Progress hinaus. Im Bereich der gynäkologischen Malignome gab es wenige Beiträge, die eine Änderung des Standards bewirken könnten, dafür aber reichlich neue interessante Ansätze, deren weitere Bearbeitung sehr lohnenswert erscheinen. Hervorzuheben sind hier die Daten der japanischen NOVEL-Studie zur adjuvanten Chemotherapie beim Ovarialkarzinom, die einen Nutzen im krankheitsfreien Überleben und im Gesamtüberleben sahen bei lediglich signifikant mehr Anämien unter der dosisdichten Paclitaxelgabe. Ferner wurden die Daten der PORTEC-2-Studie zur adjuvanten Radiotherapie des Korpuskarzinoms vorgestellt. Bei Endometriumkarzinomen mit höherem Risiko, welche ohne Lymphonodektomie operiert worden waren, zeigten Brachytherapie und externe perkutane Radiatio keine signifikanten Unterschiede im krankheitsfreien und Gesamtüberleben bei deutlich geringerer Nebenwirkungsrate bei der Brachytherapie. Vor allem beim Zervixkarzinom fiel die Vielfalt von bisher noch in Phase-II-Studien eingesetzten zielgerichteten Therapien auf. In der Gesamtschau lässt sich festhalten, dass in diesem Jahr keine Ergebnisse vorgestellt wurden, die zu einer Änderung der Therapiestandards bei gynäkologischen Malignomen führen würden, sondern bestehende Trends bestätigt und neue Konzepte vorgestellt wurden.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=54749095110&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-2008-1038780
DO - 10.1055/s-2008-1038780
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:54749095110
SN - 0016-5751
VL - 68
SP - 889
EP - 895
JO - Geburtshilfe und Frauenheilkunde
JF - Geburtshilfe und Frauenheilkunde
IS - 9
ER -