TY - JOUR
T1 - Kongressbericht vom 32. Annual San Antonio Breast Cancer Symposium vom 10.13.12.2009
AU - Ruckhaberle, E.
AU - Rody, A.
AU - Kaufmann, M.
PY - 2010
Y1 - 2010
N2 - Das letztjährige San Antonio Breast Cancer Symposium wurde dominiert von den molekularen Grundlagen des Mammakarzinoms und den sich daraus ergebenden diagnostischen und v. a. therapeutischen Möglichkeiten. Während in der endokrinen Therapie keine wegweisend neuen Resultate vorgestellt wurden, dominierte die zielgerichtete Therapie in ihren vielseitigen Facetten deutlich das Kongressgeschehen. Wie auch in den vergangenen Jahren wurden zu gleichen Teilen Ergebnisse aus der Grundlagenforschung und Präklinik sowie von klinischen Studien vorgestellt und diskutiert. Im Bereich der antihormonellen Therapie der postmenopausalen Patientin zeigte sich in der 5-Jahres-Analyse der TEAM-Studie eine Äquieffektivität für die sequenzielle Therapie und die Upfront-Therapie mit Exemestan. Auch im Langzeit-Follow-up der IES-Studie bleibt die Überlegenheit des Switch auf Exemestan nach 2–3 Jahren Tamoxifen hinsichtlich der Prognose erhalten. Die erweiterte adjuvante Therapie ist für Frauen, die bei Erstdiagnose noch prämenopausal waren, von besonderer prognostischer Bedeutung. Dieser Effekt bleibt auch bei einem Beginn der erweiterten adjuvanten Therapie bis zu 6 Jahre nach Ende der Tamoxifeneinnahme erhalten. In der metastasierten Situation lässt sich durch die dauerhafte Einnahme von 500 mg Fulvestrant nur ein marginaler Benefit erreichen, die Kombination aus Fulvestrant und Anastrozol ist der Anastrozolmonotherapie nicht überlegen. Im Bereich der Knochengesundheit stand die Frage der prognostischen Bedeutung einer Bisphosphonattherapie im Vordergrund. Ein 2. Schwerpunkt war Denosumab, welches als monoklonaler Antikörper gegen RANK-Ligand eine höhere Wirksamkeit gegen Knochenmetastasen aufweist als die klassische Zoledronsäure. Im Bereich der zielgerichteten Therapien konnte der Wert einer Trastuzumabtherapie in der Adjuvanz unterstrichen werden. Dabei zeigte die gleichzeitige Verabreichung von Trastuzumab mit der taxanhaltigen Chemotherapie die besten Ergebnisse. Bei metastasierten Patienten unterstrichen neue Studienergebnisse den Wert einer Kombination aus Trastuzumab und Lapatinib und erhärteten die positiven Resultate der anfänglich bereits im vergangenen Jahr vorgestellten neuen Substanzen wie Neratinib und T‐DM1. Bei Her-2/neu-negativen Karzinomen etabliert sich Bevacizumab weiter als Kombinationspartner in vielfältigen Kombinationen. Neue Multityrosinkinasehemmer konnten im Falle von Motesanib und Sunitinib noch nicht überzeugen, während Sorafenib in Kombination mit Chemotherapie eine gute Effektivität besitzt. Alle diese neuen Tyrosinkinasehemmer haben gemein, dass sie ein frühes, gezieltes und konsequentes Nebenwirkungsmanagement unerlässlich machen.
AB - Das letztjährige San Antonio Breast Cancer Symposium wurde dominiert von den molekularen Grundlagen des Mammakarzinoms und den sich daraus ergebenden diagnostischen und v. a. therapeutischen Möglichkeiten. Während in der endokrinen Therapie keine wegweisend neuen Resultate vorgestellt wurden, dominierte die zielgerichtete Therapie in ihren vielseitigen Facetten deutlich das Kongressgeschehen. Wie auch in den vergangenen Jahren wurden zu gleichen Teilen Ergebnisse aus der Grundlagenforschung und Präklinik sowie von klinischen Studien vorgestellt und diskutiert. Im Bereich der antihormonellen Therapie der postmenopausalen Patientin zeigte sich in der 5-Jahres-Analyse der TEAM-Studie eine Äquieffektivität für die sequenzielle Therapie und die Upfront-Therapie mit Exemestan. Auch im Langzeit-Follow-up der IES-Studie bleibt die Überlegenheit des Switch auf Exemestan nach 2–3 Jahren Tamoxifen hinsichtlich der Prognose erhalten. Die erweiterte adjuvante Therapie ist für Frauen, die bei Erstdiagnose noch prämenopausal waren, von besonderer prognostischer Bedeutung. Dieser Effekt bleibt auch bei einem Beginn der erweiterten adjuvanten Therapie bis zu 6 Jahre nach Ende der Tamoxifeneinnahme erhalten. In der metastasierten Situation lässt sich durch die dauerhafte Einnahme von 500 mg Fulvestrant nur ein marginaler Benefit erreichen, die Kombination aus Fulvestrant und Anastrozol ist der Anastrozolmonotherapie nicht überlegen. Im Bereich der Knochengesundheit stand die Frage der prognostischen Bedeutung einer Bisphosphonattherapie im Vordergrund. Ein 2. Schwerpunkt war Denosumab, welches als monoklonaler Antikörper gegen RANK-Ligand eine höhere Wirksamkeit gegen Knochenmetastasen aufweist als die klassische Zoledronsäure. Im Bereich der zielgerichteten Therapien konnte der Wert einer Trastuzumabtherapie in der Adjuvanz unterstrichen werden. Dabei zeigte die gleichzeitige Verabreichung von Trastuzumab mit der taxanhaltigen Chemotherapie die besten Ergebnisse. Bei metastasierten Patienten unterstrichen neue Studienergebnisse den Wert einer Kombination aus Trastuzumab und Lapatinib und erhärteten die positiven Resultate der anfänglich bereits im vergangenen Jahr vorgestellten neuen Substanzen wie Neratinib und T‐DM1. Bei Her-2/neu-negativen Karzinomen etabliert sich Bevacizumab weiter als Kombinationspartner in vielfältigen Kombinationen. Neue Multityrosinkinasehemmer konnten im Falle von Motesanib und Sunitinib noch nicht überzeugen, während Sorafenib in Kombination mit Chemotherapie eine gute Effektivität besitzt. Alle diese neuen Tyrosinkinasehemmer haben gemein, dass sie ein frühes, gezieltes und konsequentes Nebenwirkungsmanagement unerlässlich machen.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=77949765797&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0029-1240912
DO - 10.1055/s-0029-1240912
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:77949765797
SN - 0016-5751
VL - 70
SP - 177
EP - 183
JO - Geburtshilfe und Frauenheilkunde
JF - Geburtshilfe und Frauenheilkunde
IS - 3
ER -