TY - JOUR
T1 - Komplexe psychosoziale Problemlagen bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa - fragebogengestütztes Assessment als erster Schritt zur Aktivierung von Patientinnen und Patienten
AU - Hüppe, A.
AU - Langbrandtner, J.
AU - Raspe, H.
PY - 2013
Y1 - 2013
N2 - Hintergrund: Eine umfassende Versorgung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) berücksichtigt somatische wie psychosoziale Problemaspekte. Patientinnen und Patienten sollen aktiv in die Planung und Organisation der Versorgung eingebunden werden.Methodik: 431 erwachsene Patientinnen und Patienten mit Morbus Crohn (50 %) oder Colitis ulcerosa nahmen an einem Problemfeld-Assessment teil und beantworteten im Abstand von 6 Monaten 2-mal einen postalisch zugesandten Fragebogen. Sie erhielten ihre individuellen Problemprofile zusammen mit Versorgungsempfehlungen rückgemeldet. Die vorliegende Basispublikation stellt das Studiendesign vor, beschreibt 16 psychosoziale Problemfelder und analysiert ihre Abhängigkeit von soziodemografischen und krankheitsspezifischen Merkmalen.Ergebnisse: Die Responder waren im Mittel 46 Jahre alt, 61 % waren Frauen, 57 % befanden sich in Remission (GIBDI≤ 3). Sie berichteten am häufigsten Beeinträchtigungen des Sexuallebens (27 %), erhöhten Stress (26 %) und Depressivität (21 %). 27 % der Befragten zeigten keine psychosozialen Belastungen, 21 % schilderten komplexe Problemlagen (5 oder mehr psychosoziale Problemfelder) mit deutlich eingeschränkter sozialer Teilhabe (im Mittel 28 Beeinträchtigungstage in den letzten 3 Monaten). Erhöhte Krankheitsaktivität, die Diagnose Morbus Crohn und eine geringe Schulbildung sind mit psychosozialer Problemvielfalt assoziiert.Diskussion: CED-Erkrankte zeigen sehr unterschiedliche Beeinträchtigungsprofile. Komplexe psychosoziale Problemlagen sind eng mit erhöhter Krankheitsaktivität und einem Indikator sozialer Schicht (Schulbildung) assoziiert. Dies kann eine aktive(re) Einbindung der Kranken mit komplexen Problemlagen in das Versorgungsmanagement erschweren.
AB - Hintergrund: Eine umfassende Versorgung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) berücksichtigt somatische wie psychosoziale Problemaspekte. Patientinnen und Patienten sollen aktiv in die Planung und Organisation der Versorgung eingebunden werden.Methodik: 431 erwachsene Patientinnen und Patienten mit Morbus Crohn (50 %) oder Colitis ulcerosa nahmen an einem Problemfeld-Assessment teil und beantworteten im Abstand von 6 Monaten 2-mal einen postalisch zugesandten Fragebogen. Sie erhielten ihre individuellen Problemprofile zusammen mit Versorgungsempfehlungen rückgemeldet. Die vorliegende Basispublikation stellt das Studiendesign vor, beschreibt 16 psychosoziale Problemfelder und analysiert ihre Abhängigkeit von soziodemografischen und krankheitsspezifischen Merkmalen.Ergebnisse: Die Responder waren im Mittel 46 Jahre alt, 61 % waren Frauen, 57 % befanden sich in Remission (GIBDI≤ 3). Sie berichteten am häufigsten Beeinträchtigungen des Sexuallebens (27 %), erhöhten Stress (26 %) und Depressivität (21 %). 27 % der Befragten zeigten keine psychosozialen Belastungen, 21 % schilderten komplexe Problemlagen (5 oder mehr psychosoziale Problemfelder) mit deutlich eingeschränkter sozialer Teilhabe (im Mittel 28 Beeinträchtigungstage in den letzten 3 Monaten). Erhöhte Krankheitsaktivität, die Diagnose Morbus Crohn und eine geringe Schulbildung sind mit psychosozialer Problemvielfalt assoziiert.Diskussion: CED-Erkrankte zeigen sehr unterschiedliche Beeinträchtigungsprofile. Komplexe psychosoziale Problemlagen sind eng mit erhöhter Krankheitsaktivität und einem Indikator sozialer Schicht (Schulbildung) assoziiert. Dies kann eine aktive(re) Einbindung der Kranken mit komplexen Problemlagen in das Versorgungsmanagement erschweren.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84874941106&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0032-1325354
DO - 10.1055/s-0032-1325354
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 23487355
AN - SCOPUS:84874941106
SN - 0044-2771
VL - 51
SP - 257
EP - 270
JO - Zeitschrift fur Gastroenterologie
JF - Zeitschrift fur Gastroenterologie
IS - 3
ER -