TY - JOUR
T1 - Klinik und immunpathologie bei 48 patienten mit pemphigus
AU - Hahn, K.
AU - Kippes, W.
AU - Amagai, M.
AU - Rzany, B.
AU - Bröcker, E. B.
AU - Zillikens, D.
PY - 2000
Y1 - 2000
N2 - Hintergrund und Fragestellung. Der Pemphigus ist eine seltene intraepidermal Blasen bildende Autoimmundermatose, bei der 2 Formen unterschieden werden, der Pemphigus vulgaris (PV) und der Pemphigus foliaceus (PF). Das Ziel unserer Studie war die Erfassung der klinischen und immunpathologischen Veränderungen der Pemphiguspatienten, die in den letzten 10 Jahren an der Universitäts-Hautklinik Würzburg diagnostiziert wurden.Patienten/Methodik. Retrospektiv wurden klinische und immunpathologische Veränderungen von 48 Pemphiguspatienten ausgewertet. Es wurden nur solche Patienten berücksichtigt, die ein positives Ergebnis der direkten und/oder indirekten Immunfluoreszenzuntersuchung aufwiesen.Ergebnisse. Zwischen Januar 1989 und August 1998 diagnostizierten wir bei 48 Patienten eine Pemphiguserkrankung. Bei 31 Patienten lag ein PV, bei 17 ein PF vor. Das Durchschnittsalter (±Standardabweichung) des PV betrug 55 (±17), das des PF 60 (±12) Jahre. Alle PV-Patienten wiesen eine Schleimhaut- und 65% zusätzlich eine Hautbeteiligung auf. Die PF-Patienten zeigten dagegen Blasen und Erosionen an der Haut, nicht aber an den Schleimhäuten. Mittels direkter Immunfluoreszenz konnten wir bei 89% der PV-Patienten interzelluläre IgG- und bei 78% C3-Ablagerungen nachweisen. Bei den PF-Patienten fanden sich bei 94% interzelluläre IgG- und bei 75% C3-Ablagerungen. In der indirekten Immunfluoreszenz auf Affenösophagus gelang bei 94% der PV- und bei 88% der PF-Patienten ein Nachweis zirkulierender Autoantikörper. Bei 30 Patienten charakterisierten wir die Immunantwort mittels ELISA unter Verwendung rekombinanter Formen von Desmoglein 1 und 3. Alle der untersuchten PF-Seren zeigten Autoantikörper gegen Desmoglein 1, alle PV-Seren gegen Desmoglein 3. Bei den PV-Patienten, die neben Schleimhautläsionen auch Blasen an der Haut aufwiesen, fanden sich neben Antikörpern gegen Desmoglein 3 auch solche gegen Desmoglein 1.Schlussfolgerung. Unsere Ergebnisse bestätigen den Zusammenhang des Autoantikörperprofils mit dem Phänotyp des Pemphigus.
AB - Hintergrund und Fragestellung. Der Pemphigus ist eine seltene intraepidermal Blasen bildende Autoimmundermatose, bei der 2 Formen unterschieden werden, der Pemphigus vulgaris (PV) und der Pemphigus foliaceus (PF). Das Ziel unserer Studie war die Erfassung der klinischen und immunpathologischen Veränderungen der Pemphiguspatienten, die in den letzten 10 Jahren an der Universitäts-Hautklinik Würzburg diagnostiziert wurden.Patienten/Methodik. Retrospektiv wurden klinische und immunpathologische Veränderungen von 48 Pemphiguspatienten ausgewertet. Es wurden nur solche Patienten berücksichtigt, die ein positives Ergebnis der direkten und/oder indirekten Immunfluoreszenzuntersuchung aufwiesen.Ergebnisse. Zwischen Januar 1989 und August 1998 diagnostizierten wir bei 48 Patienten eine Pemphiguserkrankung. Bei 31 Patienten lag ein PV, bei 17 ein PF vor. Das Durchschnittsalter (±Standardabweichung) des PV betrug 55 (±17), das des PF 60 (±12) Jahre. Alle PV-Patienten wiesen eine Schleimhaut- und 65% zusätzlich eine Hautbeteiligung auf. Die PF-Patienten zeigten dagegen Blasen und Erosionen an der Haut, nicht aber an den Schleimhäuten. Mittels direkter Immunfluoreszenz konnten wir bei 89% der PV-Patienten interzelluläre IgG- und bei 78% C3-Ablagerungen nachweisen. Bei den PF-Patienten fanden sich bei 94% interzelluläre IgG- und bei 75% C3-Ablagerungen. In der indirekten Immunfluoreszenz auf Affenösophagus gelang bei 94% der PV- und bei 88% der PF-Patienten ein Nachweis zirkulierender Autoantikörper. Bei 30 Patienten charakterisierten wir die Immunantwort mittels ELISA unter Verwendung rekombinanter Formen von Desmoglein 1 und 3. Alle der untersuchten PF-Seren zeigten Autoantikörper gegen Desmoglein 1, alle PV-Seren gegen Desmoglein 3. Bei den PV-Patienten, die neben Schleimhautläsionen auch Blasen an der Haut aufwiesen, fanden sich neben Antikörpern gegen Desmoglein 3 auch solche gegen Desmoglein 1.Schlussfolgerung. Unsere Ergebnisse bestätigen den Zusammenhang des Autoantikörperprofils mit dem Phänotyp des Pemphigus.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0033835511&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s001050051193
DO - 10.1007/s001050051193
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 11057394
AN - SCOPUS:0033835511
SN - 0017-8470
VL - 51
SP - 670
EP - 677
JO - Hautarzt
JF - Hautarzt
IS - 9
ER -