Kinderchirurgische Möglichkeiten bei Störungen der somatosexuellen Differenzierung

Lutz Wünsch, C. Leriche

Abstract

Kinderchirurgen sind wichtige Teampartner bei der Betreuung von Patienten mit Störungen der somatosexuellen Differenzierung. Sie kooperieren bei der Diagnosestellung und leisten einen wichtigen Beitrag in der Beratung von Patienten und Familien. In der Phase der Diagnosefindung tragen sie mit klinischer Expertise sowie der Durchführung spezieller Untersuchungen (Laparoskopie, Zysturethroskopie, Genitoskopie) zur korrekten Klassifizierung der Störung bei. Dabei kommt ihnen auch bei der Koordination der Untersuchungen große Bedeutung zu, da bei entsprechender Vorbereitung viele für das Kind und die Familie unangenehme diagnostische Maßnahmen zur Klärung gynäkologischer, urologischer oder kinderchirurgischer Fragestellungen sowie die Fotodokumentation in einer einzigen Narkose vorgenommen werden können. Kinderchirurgen haben außerdem die Aufgabe, die Familien über die Behandlungsmöglichkeiten von Genitalfehlbildungen zu informieren und diese durchzuführen. Ebenfalls große Bedeutung haben Operationen an den Gonaden zur Diagnosefindung (Gonadenbiopsie) sowie zur Protektion der Fertilität (Hodenverlagerung) oder zur Prävention von Tumorerkrankungen (Biopsie, gegebenenfalls Entfernung dysgenetischer Gonaden).
Original languageGerman
JournalKinderärztliche Praxis
Volume76
Pages (from-to)299-302
Number of pages4
Publication statusPublished - 2005

Research Areas and Centers

  • Academic Focus: Center for Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)

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