TY - JOUR
T1 - Informationsbedarf zur medizinischen Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung - Ergebnisse eines Online-Surveys mit niedergelassenen Ärzten
AU - Walther, A. L.
AU - Pohontsch, N. J.
AU - Deck, R.
PY - 2014/7/15
Y1 - 2014/7/15
N2 - Ziel der Studie: Informationsdefizite und Unsicherheiten, unklare Anforderungen an den Befundbericht und mangelnde Transparenz in der Bewilligungspraxis werden von niedergelassenen Ärzten im Zusammenhang mit der medizinischen Rehabilitation beklagt. In der vorliegenden Studie wurde der konkrete Informationsbedarf von niedergelassenen Ärzten zum Thema medizinische Rehabilitation identifiziert sowie die Präferenz der Informationsgestaltung ermittelt.Methodik: Mittels einer Sekundäranalyse von mehreren Fokusgruppen mit Kostenträgern, Rehabilitationsklinikern, niedergelassenen Ärzten und Rehabilitanden wurden rehabilitationsspezifische Aspekte, zu denen niedergelassene Ärzte Informationen benötigen könnten, identifiziert und in einen Online-Fragebogen überführt. Niedergelassene Ärzte in Schleswig-Holstein wurden zur Online-Befragung über E-Mail-Verteilerlisten der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und Ärztekammer (ÄK), 7 Ärzte- und Praxisnetze sowie schriftlich über die Mitteilungsblätter der KV und ÄK zur Teilnahme eingeladen.Ergebnisse: Insgesamt lagen 194 Fragebögen zur Auswertung vor. Allgemein lässt sich ein sehr hoher Informationsbedarf über alle Themenbereiche im Fragebogen feststellen: Der höchste Informationsbedarf besteht bei der Frage, bei welchen Ablehnungsgründen ein Widerspruch sinnvoll sein kann (91,0%), ferner haben die Fragen welche Maßnahmen vor dem Einlegen eines Widerspruchs erfolgen sollten (89,9%) und was „ambulante Maßnahmen ausgeschöpft“ genau bedeutet (87,8%) hohe Priorität. Eine Homepage als Möglichkeit, solche Informationen abzurufen, wird von den niedergelassenen Ärzten deutlich präferiert. Bei der Möglichkeit von Mehrfachantworten bevorzugen 74,2% eine Website, gefolgt von der Möglichkeit einer Broschüre (44,8%) und Weiterbildungsmaßnahmen (22,2%).Schlussfolgerung: Niedergelassene Ärzte haben an verschiedenen Stellen der medizinischen Rehabilitation einen hohen Informationsbedarf, der durch die zurzeit verfügbaren Informationsquellen nicht gedeckt wird. Die Erstellung und Bereitstellung einer benutzerfreundlichen Website mit verständlichen Informationen zu den gewünschten Aspekten scheint notwendig, um das Verständnis und die Akzeptanz medizinischer Rehabilitation unter niedergelassenen Ärzten zu erhöhen und somit die damit zusammenhängenden Prozesse zu optimieren.
AB - Ziel der Studie: Informationsdefizite und Unsicherheiten, unklare Anforderungen an den Befundbericht und mangelnde Transparenz in der Bewilligungspraxis werden von niedergelassenen Ärzten im Zusammenhang mit der medizinischen Rehabilitation beklagt. In der vorliegenden Studie wurde der konkrete Informationsbedarf von niedergelassenen Ärzten zum Thema medizinische Rehabilitation identifiziert sowie die Präferenz der Informationsgestaltung ermittelt.Methodik: Mittels einer Sekundäranalyse von mehreren Fokusgruppen mit Kostenträgern, Rehabilitationsklinikern, niedergelassenen Ärzten und Rehabilitanden wurden rehabilitationsspezifische Aspekte, zu denen niedergelassene Ärzte Informationen benötigen könnten, identifiziert und in einen Online-Fragebogen überführt. Niedergelassene Ärzte in Schleswig-Holstein wurden zur Online-Befragung über E-Mail-Verteilerlisten der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und Ärztekammer (ÄK), 7 Ärzte- und Praxisnetze sowie schriftlich über die Mitteilungsblätter der KV und ÄK zur Teilnahme eingeladen.Ergebnisse: Insgesamt lagen 194 Fragebögen zur Auswertung vor. Allgemein lässt sich ein sehr hoher Informationsbedarf über alle Themenbereiche im Fragebogen feststellen: Der höchste Informationsbedarf besteht bei der Frage, bei welchen Ablehnungsgründen ein Widerspruch sinnvoll sein kann (91,0%), ferner haben die Fragen welche Maßnahmen vor dem Einlegen eines Widerspruchs erfolgen sollten (89,9%) und was „ambulante Maßnahmen ausgeschöpft“ genau bedeutet (87,8%) hohe Priorität. Eine Homepage als Möglichkeit, solche Informationen abzurufen, wird von den niedergelassenen Ärzten deutlich präferiert. Bei der Möglichkeit von Mehrfachantworten bevorzugen 74,2% eine Website, gefolgt von der Möglichkeit einer Broschüre (44,8%) und Weiterbildungsmaßnahmen (22,2%).Schlussfolgerung: Niedergelassene Ärzte haben an verschiedenen Stellen der medizinischen Rehabilitation einen hohen Informationsbedarf, der durch die zurzeit verfügbaren Informationsquellen nicht gedeckt wird. Die Erstellung und Bereitstellung einer benutzerfreundlichen Website mit verständlichen Informationen zu den gewünschten Aspekten scheint notwendig, um das Verständnis und die Akzeptanz medizinischer Rehabilitation unter niedergelassenen Ärzten zu erhöhen und somit die damit zusammenhängenden Prozesse zu optimieren.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84929944296&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-0034-1377034
DO - 10.1055/s-0034-1377034
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 25025292
AN - SCOPUS:84929944296
SN - 0941-3790
VL - 77
SP - 362
EP - 367
JO - Gesundheitswesen
JF - Gesundheitswesen
IS - 5
ER -