TY - JOUR
T1 - Informationen über migrationssensible Angebote auf Webseiten orthopädischer Rehabilitationseinrichtungen: Ergebnisse einer Dokumentenanalyse
AU - Langbrandtner, Jana
AU - Yilmaz-Aslan, Yüce
AU - Aksakal, Tugba
AU - Brzoska, Patrick
AU - Razum, Oliver
AU - Deck, Ruth
PY - 2018/11/1
Y1 - 2018/11/1
N2 - HintergrundMenschen mit Migrationshintergrund nehmen im Vergleich zu Menschen ohne Migrationshintergrund trotz erhöhtem Rehabilitationsbedarf rehabilitative Leistungen seltener in Anspruch. Um Barrieren beim Zugang zur medizinischen Rehabilitation abzubauen, kommt einer migrationssensiblen Informationsgestaltung, unter anderem auf den Webseiten von Rehabilitationseinrichtungen, eine besondere Bedeutung zu. Mittels Dokumentenanalyse sollte daher untersucht werden, ob und welche Informationen über verfügbare migrationssensible Versorgungsstrategien auf den Internetseiten von Rehabilitationseinrichtungen vorgehalten werden.MethodenFür die Dokumentenanalyse wurden Webseiten orthopädischer Rehabilitationseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein online recherchiert. Die Inhalte der identifizierten Webseiten wurden in MAXQDA eingelesen. Migrationssensible Inhalte (exemplarisch für Menschen mit türkischer Herkunft) wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring analysiert und strukturiert.ErgebnisseWebseiten von insgesamt 44 Rehabilitationseinrichtungen (Nordrhein-Westfalen: 32; Schleswig-Holstein: 12) wurden in die Analyse einbezogen. Über migrationssensible Angebote, wie etwa Klinikleistungen in verschiedenen Sprachen oder auch migrationssensible Therapie- und Schulungsangebote, informierte ausschließlich eine Einrichtung auf ihrer Webseite. Nur vereinzelt beschrieben die Einrichtungen migrationssensible Aspekte in der Ausstattung/Unterbringung sowie Verpflegung. Integrations-/Diversity-Beauftragte oder auch türkischsprachige Mitarbeiter/innen wurden selten vorgestellt.SchlussfolgerungDie Ergebnisse der Dokumentenanalyse zeigen, dass nur wenige Versorgungseinrichtungen Informationen zu migrationssensiblen Versorgungsangeboten auf ihren Webseiten bereitstellen. Die untersuchten Webseiten zeigten weder eine transparente noch eine patientenorientierte Darstellung ihrer Behandlungskonzepte und Angebote. Insofern lässt sich vermuten, dass insbesondere für Menschen mit Migrationshintergrund und vorhandener Sprachbarriere die Suche nach einer bedürfnisgerechten Einrichtung über das Internet eine Herausforderung darstellt.
AB - HintergrundMenschen mit Migrationshintergrund nehmen im Vergleich zu Menschen ohne Migrationshintergrund trotz erhöhtem Rehabilitationsbedarf rehabilitative Leistungen seltener in Anspruch. Um Barrieren beim Zugang zur medizinischen Rehabilitation abzubauen, kommt einer migrationssensiblen Informationsgestaltung, unter anderem auf den Webseiten von Rehabilitationseinrichtungen, eine besondere Bedeutung zu. Mittels Dokumentenanalyse sollte daher untersucht werden, ob und welche Informationen über verfügbare migrationssensible Versorgungsstrategien auf den Internetseiten von Rehabilitationseinrichtungen vorgehalten werden.MethodenFür die Dokumentenanalyse wurden Webseiten orthopädischer Rehabilitationseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein online recherchiert. Die Inhalte der identifizierten Webseiten wurden in MAXQDA eingelesen. Migrationssensible Inhalte (exemplarisch für Menschen mit türkischer Herkunft) wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring analysiert und strukturiert.ErgebnisseWebseiten von insgesamt 44 Rehabilitationseinrichtungen (Nordrhein-Westfalen: 32; Schleswig-Holstein: 12) wurden in die Analyse einbezogen. Über migrationssensible Angebote, wie etwa Klinikleistungen in verschiedenen Sprachen oder auch migrationssensible Therapie- und Schulungsangebote, informierte ausschließlich eine Einrichtung auf ihrer Webseite. Nur vereinzelt beschrieben die Einrichtungen migrationssensible Aspekte in der Ausstattung/Unterbringung sowie Verpflegung. Integrations-/Diversity-Beauftragte oder auch türkischsprachige Mitarbeiter/innen wurden selten vorgestellt.SchlussfolgerungDie Ergebnisse der Dokumentenanalyse zeigen, dass nur wenige Versorgungseinrichtungen Informationen zu migrationssensiblen Versorgungsangeboten auf ihren Webseiten bereitstellen. Die untersuchten Webseiten zeigten weder eine transparente noch eine patientenorientierte Darstellung ihrer Behandlungskonzepte und Angebote. Insofern lässt sich vermuten, dass insbesondere für Menschen mit Migrationshintergrund und vorhandener Sprachbarriere die Suche nach einer bedürfnisgerechten Einrichtung über das Internet eine Herausforderung darstellt.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85055053783&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1016/j.zefq.2018.08.004
DO - 10.1016/j.zefq.2018.08.004
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 30348594
AN - SCOPUS:85055053783
SN - 1865-9217
VL - 137-138
SP - 54
EP - 61
JO - Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen
JF - Zeitschrift fur Evidenz, Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen
ER -