TY - JOUR
T1 - Infiltrationsbehandlung bei akuten Muskelverletzungen: Sinn oder Unsinn?
AU - Gille, Justus
AU - Bark, S.
AU - Riepenhof, H.
AU - Partenheimer, A.
PY - 2013/1/1
Y1 - 2013/1/1
N2 - Problemstellung: Muskuläre Probleme im Freizeit- und Spitzensport zählen zu den häufigsten Ursachen für Trainings- und Wettkampfpausen. Bis heute besteht kein allgemeingültiger Konsens über das Therapieregime bei Muskelverletzungen, und es existiert kein wissenschaftlich ausreichender Beweis für die Wirksamkeit der verschiedenen Therapieoptionen. Methoden: Es erfolgte eine Literaturrecherche in der Ergänzung zu eigenen Erfahrungen in der Behandlung von Muskelverletzungen, um den Stellenwert der Infiltrationsbehandlung zu evaluieren. Ergebnisse: Eine frühzeitige Erkennung des Verletzungsmusters und -ausmaßes ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Therapie. Die Diagnostik beruht auf Anamnese und klinischer Untersuchung, ergänzend kommen bildgebende Verfahren hinzu. Mögliche Therapieverfahren bei Muskelverletzungen sind vielfältig: PECH (Pause, Eis, Kompression, Hochlagerung)-Schema, Einnahme nicht-steroidaler Antirheumatika (NSAR), Krankengymnastik mit manueller Therapie, operative Therapie und die Injektionsbehandlung. Die Anwendung der Infiltrationstherapie ist Teil der Behandlung von Muskelläsionen; hierbei werden Kortikosteroide, autologe Blutprodukte (u.a. thrombozytenreiches Plasma), Actovegin / Traumeel angewendet. Während die Gabe kortisonhaltiger Präparate keine Rolle bei der Behandlung akuter Muskelläsionen spielen sollte, wird Lokalanästhetikum in der Akutphase zur Muskeldetonisierung und Schmerzreduktion angewandt. Die Infiltration mit autologen Blutprodukten, Actovegin oder Traumeel wird zumeist in der postakuten Phase durchgeführt. Diskussion: Die Infiltrationsbehandlung bei Muskelläsionen ist weit verbreitet und Bestandteil der täglichen Praxis sportmedizinischer Tätigkeit. Dem gegenüber steht eine unzureichende, wissenschaftliche Datenlage, so dass vor diesem Hintergrund keine der praktizierten Infiltrationsbehandlungen generell empfohlen werden kann. Hier ist dringend eine verbesserte, wissenschaftliche Datenlage erforderlich, bevor eine generalisierte Empfehlung für einen weiteren Patientenkreis gegeben werden kann.
AB - Problemstellung: Muskuläre Probleme im Freizeit- und Spitzensport zählen zu den häufigsten Ursachen für Trainings- und Wettkampfpausen. Bis heute besteht kein allgemeingültiger Konsens über das Therapieregime bei Muskelverletzungen, und es existiert kein wissenschaftlich ausreichender Beweis für die Wirksamkeit der verschiedenen Therapieoptionen. Methoden: Es erfolgte eine Literaturrecherche in der Ergänzung zu eigenen Erfahrungen in der Behandlung von Muskelverletzungen, um den Stellenwert der Infiltrationsbehandlung zu evaluieren. Ergebnisse: Eine frühzeitige Erkennung des Verletzungsmusters und -ausmaßes ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Therapie. Die Diagnostik beruht auf Anamnese und klinischer Untersuchung, ergänzend kommen bildgebende Verfahren hinzu. Mögliche Therapieverfahren bei Muskelverletzungen sind vielfältig: PECH (Pause, Eis, Kompression, Hochlagerung)-Schema, Einnahme nicht-steroidaler Antirheumatika (NSAR), Krankengymnastik mit manueller Therapie, operative Therapie und die Injektionsbehandlung. Die Anwendung der Infiltrationstherapie ist Teil der Behandlung von Muskelläsionen; hierbei werden Kortikosteroide, autologe Blutprodukte (u.a. thrombozytenreiches Plasma), Actovegin / Traumeel angewendet. Während die Gabe kortisonhaltiger Präparate keine Rolle bei der Behandlung akuter Muskelläsionen spielen sollte, wird Lokalanästhetikum in der Akutphase zur Muskeldetonisierung und Schmerzreduktion angewandt. Die Infiltration mit autologen Blutprodukten, Actovegin oder Traumeel wird zumeist in der postakuten Phase durchgeführt. Diskussion: Die Infiltrationsbehandlung bei Muskelläsionen ist weit verbreitet und Bestandteil der täglichen Praxis sportmedizinischer Tätigkeit. Dem gegenüber steht eine unzureichende, wissenschaftliche Datenlage, so dass vor diesem Hintergrund keine der praktizierten Infiltrationsbehandlungen generell empfohlen werden kann. Hier ist dringend eine verbesserte, wissenschaftliche Datenlage erforderlich, bevor eine generalisierte Empfehlung für einen weiteren Patientenkreis gegeben werden kann.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84877598301&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.5960/dzsm.2012.061
DO - 10.5960/dzsm.2012.061
M3 - Übersichtsarbeiten
AN - SCOPUS:84877598301
SN - 0344-5925
VL - 64
SP - 98
EP - 102
JO - Deutsche Zeitschrift fur Sportmedizin
JF - Deutsche Zeitschrift fur Sportmedizin
IS - 4
ER -