Abstract
Die Deutsche Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW) und die Deutsche Rentenversicherung haben sich in den letzten Jahren für die Erstellung von Leitlinien in der medizinischen Rehabilitation engagiert [1] [5]. Durch die Entwicklung von Leitlinien sind eine stärkere Evidenzbasierung in der Rehabilitation und eine weitere Verbesserung der Rehabilitationsergebnisse zu erwarten. Die Wirksamkeit des Rehabilitationssystems insgesamt hängt aber nicht nur davon ab, ob die Rehabilitanden in den Reha-Einrichtungen nach dem derzeitigen Stand des Wissens behandelt werden. Sie wird ganz wesentlich auch dadurch beeinflusst, ob diejenigen Personen, bei denen ein Rehabilitationsbedarf besteht, das System auch erreichen (Problem der Unterinanspruchnahme) und ob bei denjenigen, die das System erreichen, auch tatsächlich ein Rehabilitationsbedarf besteht (Problem der Überinanspruchnahme). Zugang und Indikationsstellung zur Rehabilitation haben einen entscheidenden Einfluss auf die Effektivität und die Effizienz des Reha-Systems insgesamt.
Indikationsleitlinien können dazu beitragen, dass sowohl der niedergelassene Arzt (Anregung, Verordnung) als auch der sozialmedizinische Dienst (Begutachtung) die Indikationsstellung zur medizinischen Rehabilitation nach überprüfbaren Kriterien bedarfsgerecht vornehmen. Leitlinien zur Indikation können weiterhin bei der (bisher sehr unzureichenden) Berücksichtigung der Rehabilitation im Rahmen von Programmen zur integrierten Versorgung und bei den Disease-Management-Programmen eine wichtige Steuerungsfunktion einnehmen [4] [6]. Indikationsleitlinien können darüber hinaus auch einen wichtigen Beitrag zur Integration der Rehabilitation in das gerade begonnene Programm zur Erstellung nationaler Versorgungsleitlinien (http://leitlinien.de/versorgungsleitlinien) leisten.
Mit dem vorliegenden Positionspapier will die DGRW einerseits einen Impuls für die Entwicklung von Indikationsleitlinien zur Rehabilitation und andererseits durch Handlungsanleitungen eine Hilfestellung zu deren Erarbeitung geben. Es wird ein indikationsübergreifendes Raster für die Erstellung von Indikationsleitlinien zur Rehabilitation vorgeschlagen, das für die verschiedenen Krankheitsgruppen mit spezifischen Inhalten zu füllen ist. Dadurch soll eine formale und - soweit bei den verschiedenen Krankheitsgruppen sinnvoll und möglich - auch eine inhaltliche Übereinstimmung der Indikationsleitlinien erreicht werden. Wesentliche Teile des Rasters wurden in einem Experten-Workshop der DGRW[1] am 21.6.2004 in Frankfurt erarbeitet, und zwar unter Berücksichtung des Konzeptes der funktionalen Gesundheit (im Sinne der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, ICF). Die Vorarbeiten für eine Indikationsleitlinie zur Rehabilitation bei Diabetes mellitus Typ 2 [3] [7] und die „Leitlinien der BfA für den Beratungsärztlichen Dienst zur Rehabilitationsbedürftigkeit” [2] waren dabei eine wichtige Grundlage.
Indikationsleitlinien können dazu beitragen, dass sowohl der niedergelassene Arzt (Anregung, Verordnung) als auch der sozialmedizinische Dienst (Begutachtung) die Indikationsstellung zur medizinischen Rehabilitation nach überprüfbaren Kriterien bedarfsgerecht vornehmen. Leitlinien zur Indikation können weiterhin bei der (bisher sehr unzureichenden) Berücksichtigung der Rehabilitation im Rahmen von Programmen zur integrierten Versorgung und bei den Disease-Management-Programmen eine wichtige Steuerungsfunktion einnehmen [4] [6]. Indikationsleitlinien können darüber hinaus auch einen wichtigen Beitrag zur Integration der Rehabilitation in das gerade begonnene Programm zur Erstellung nationaler Versorgungsleitlinien (http://leitlinien.de/versorgungsleitlinien) leisten.
Mit dem vorliegenden Positionspapier will die DGRW einerseits einen Impuls für die Entwicklung von Indikationsleitlinien zur Rehabilitation und andererseits durch Handlungsanleitungen eine Hilfestellung zu deren Erarbeitung geben. Es wird ein indikationsübergreifendes Raster für die Erstellung von Indikationsleitlinien zur Rehabilitation vorgeschlagen, das für die verschiedenen Krankheitsgruppen mit spezifischen Inhalten zu füllen ist. Dadurch soll eine formale und - soweit bei den verschiedenen Krankheitsgruppen sinnvoll und möglich - auch eine inhaltliche Übereinstimmung der Indikationsleitlinien erreicht werden. Wesentliche Teile des Rasters wurden in einem Experten-Workshop der DGRW[1] am 21.6.2004 in Frankfurt erarbeitet, und zwar unter Berücksichtung des Konzeptes der funktionalen Gesundheit (im Sinne der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, ICF). Die Vorarbeiten für eine Indikationsleitlinie zur Rehabilitation bei Diabetes mellitus Typ 2 [3] [7] und die „Leitlinien der BfA für den Beratungsärztlichen Dienst zur Rehabilitationsbedürftigkeit” [2] waren dabei eine wichtige Grundlage.
Translated title of the contribution | Indication guidelines for medical rehabilitation: Position Paper of the German Society of Rehabilitation Science, DGRW |
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Original language | German |
Journal | Rehabilitation |
Volume | 44 |
Issue number | 6 |
Pages (from-to) | 379-381 |
Number of pages | 3 |
ISSN | 0034-3536 |
DOIs | |
Publication status | Published - 12.2005 |