TY - JOUR
T1 - Indikationen zur chirurgischen therapie von larynx- und hypopharynxkarzinomen
AU - Eckel, Hans E.
AU - Schröder, Ursula
AU - Jungehülsing, Markus
AU - Guntinas-Lichius, Orlando
AU - Markitz, Michael
AU - Raunik, Wolfgang
PY - 2008/5
Y1 - 2008/5
N2 - In Österreich ist bei Kehlkopfkarzinomen derzeit jährlich mit etwa zehn Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner und bei Hypopharynxkarzinomen mit etwa drei Neuerkrankungen bei Männern zu rechnen. Bei Frauen sind die Inzidenzen etwa um den Faktor 5 geringer. Insgesamt scheint die Rate der Neuerkrankungen den letzten Jahren konstant oder leicht rückläufig zu sein. Etwa 70 % aller Kehlkopfkarzinome sind glottische, also von den Stimmlippen ausgehende Neoplasien. Etwa 30 % sind supraglottische Tumoren, echte subglottische Karzinome sind sehr selten. Die Mehrzahl der Hypopharynxkarzinome geht von den Sinus piriformes aus. Stimmlippentumore führen zu einem typischen und klinisch erkennbaren Frühsymptom: Heiserkeit. Über Wochen hinweg persistierende Stimmstörungen bei Erwachsenen müssen daher stets laryngoskopisch abgeklärt werden. Hierdurch eröffnet sich eine echte Möglichkeit der Früherkennung von Kehlkopfkarzinomen, so dass heute etwa 60 % aller Larynxkarzinome in den klinischen Frühstadien I und II nach UICC bzw. als intraepitheliale Neoplasie (früher so genanntes Karzinoma in situ) diagnostiziert werden können. Bei glottischen Karzinomen werden sogar etwa 75 % in diesen Frühstadien diagnostiziert, bei supraglottischen Tumoren dagegen nur etwa 30 %, bei Hypopharynxkarzinomen unter 15 %. Prinzipiell stehen Chirurgie, Strahlentherapie und medikamentöse Therapie als onkologische Ansätze zur Verfügung. Voraussetzung für den sinnvollen kurativen Einsatz chirurgischer Therapieoptionen ist in der Regel die Erfüllung folgender Bedingungen:- Lokal begrenzte Tumorkrankheit, keine systemische Metastasierung- Tumor muss operationstechnisch in gesunden Grenzen resezierbar sein- Vertretbare perioperative Mortalität/Morbidität- Operation darf nicht zu unzumutbaren Verstümmelungen führen- Fehlen gleichwertiger und weniger beeinträchtigender therapeutischer AlternativenIm Folgenden sollen die Indikationen zur chirurgischen Behandlung von Larynx- und Hypopharynxkarzinomen diskutiert und die Ergebnisse der chirurgischen Therapie kurz zusammengefasst werden.
AB - In Österreich ist bei Kehlkopfkarzinomen derzeit jährlich mit etwa zehn Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner und bei Hypopharynxkarzinomen mit etwa drei Neuerkrankungen bei Männern zu rechnen. Bei Frauen sind die Inzidenzen etwa um den Faktor 5 geringer. Insgesamt scheint die Rate der Neuerkrankungen den letzten Jahren konstant oder leicht rückläufig zu sein. Etwa 70 % aller Kehlkopfkarzinome sind glottische, also von den Stimmlippen ausgehende Neoplasien. Etwa 30 % sind supraglottische Tumoren, echte subglottische Karzinome sind sehr selten. Die Mehrzahl der Hypopharynxkarzinome geht von den Sinus piriformes aus. Stimmlippentumore führen zu einem typischen und klinisch erkennbaren Frühsymptom: Heiserkeit. Über Wochen hinweg persistierende Stimmstörungen bei Erwachsenen müssen daher stets laryngoskopisch abgeklärt werden. Hierdurch eröffnet sich eine echte Möglichkeit der Früherkennung von Kehlkopfkarzinomen, so dass heute etwa 60 % aller Larynxkarzinome in den klinischen Frühstadien I und II nach UICC bzw. als intraepitheliale Neoplasie (früher so genanntes Karzinoma in situ) diagnostiziert werden können. Bei glottischen Karzinomen werden sogar etwa 75 % in diesen Frühstadien diagnostiziert, bei supraglottischen Tumoren dagegen nur etwa 30 %, bei Hypopharynxkarzinomen unter 15 %. Prinzipiell stehen Chirurgie, Strahlentherapie und medikamentöse Therapie als onkologische Ansätze zur Verfügung. Voraussetzung für den sinnvollen kurativen Einsatz chirurgischer Therapieoptionen ist in der Regel die Erfüllung folgender Bedingungen:- Lokal begrenzte Tumorkrankheit, keine systemische Metastasierung- Tumor muss operationstechnisch in gesunden Grenzen resezierbar sein- Vertretbare perioperative Mortalität/Morbidität- Operation darf nicht zu unzumutbaren Verstümmelungen führen- Fehlen gleichwertiger und weniger beeinträchtigender therapeutischer AlternativenIm Folgenden sollen die Indikationen zur chirurgischen Behandlung von Larynx- und Hypopharynxkarzinomen diskutiert und die Ergebnisse der chirurgischen Therapie kurz zusammengefasst werden.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=52249113548&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s10354-008-0530-2
DO - 10.1007/s10354-008-0530-2
M3 - Übersichtsarbeiten
C2 - 18560951
AN - SCOPUS:52249113548
SN - 0043-5341
VL - 158
SP - 255
EP - 263
JO - Wiener Medizinische Wochenschrift
JF - Wiener Medizinische Wochenschrift
IS - 9-10
ER -