TY - JOUR
T1 - Identifizierung von CD11c+ myeloiden dendritischen zellen in adenoiden und in der nasenschleimhaut von gesunden und allergikern
AU - Tuma, E.
AU - Rothenfusser, S.
AU - Hartmann, G.
AU - Wollenberg, Barbara
PY - 2002/8
Y1 - 2002/8
N2 - Hintergrund: Dendritische Zellen (DC) bilden ein wichtiges Bindeglied zwischen angeborener und erworbener Immunantwort. Sie sind in der Lage, Pathogene anhand bestimmter konservierter molekularer Muster zu erkennen und eine entsprechend angepasste Immunantwort zu steuern. Beim Menschen sind drei Unterformen der DC bekannt, Langerhans Zellen, myeloide DC (MDC) und plasmazytoide DC (PDC). Kürzlich wurde gezeigt, dass PDC bei der experimentell-induzierten allergischen Rhinitis vermehrt in die Nasenschleimhaut infiltrieren. Die Rolle von MDC in gesunder Nasenschleimhaut und bei der allergischen Rhinitis ist ungenügend untersucht.Patienten und Methoden: In der vorliegenden Arbeit wurde nach Etablierung des Nachweises von MDC in Tonsillen die Anwesenheit von MDC in der Nasenschleimhaut von Gesunden (n = 9) und von Patienten mit allergischer Rhinitis (n = 10) untersucht. Der quantitative Nachweis der MDC erfolgte über eine Vierfarben-Analyse der Expression von MHC II und CD11c unter Ausschluss lineage-positiver und avitaler Zellen in der Durchflusszytometrie.Ergebnisse: In Tonsillen wurde mit dieser Technik ein Anteil von durchschnittlich 0,4 % MDC an der Gesamtpopulation nachgewiesen. Auch in der Nasenschleimhaut konnte ein überraschend hoher Anteil von MDC nachgewiesen werden. Beim Vergleich von Allergikern mit Patienten ohne Allergie zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Anzahl der MDC (0,3 % vs. 0,45 % MDC; p = 0.12). Bei Patienten, die zum Zeitpunkt der Untersuchung mit Glukokortikoiden behandelt wurden, waren MDC kaum nachweisbar. Hingegen zeigten Patienten mit dokumentierter, wenige Tage zurückliegender Infektion eine stark erhöhte Anzahl der MDC.Schlussfolgerung: Zusammenfassend konnten wir in diesen Untersuchungen erstmals die Anwesenheit von CD11c-positiven MDC in der Nasenschleimhaut nachweisen. Es bestehen keine Unterschiede in der Zahl der MDC beim Gesunden im Vergleich zu Patienten mit Allergien. Diese Ergebnisse bilden die Grundlage für die Untersuchung einer möglichen funktionellen Beteiligung der MDC in der Pathogenese der allergischen Rhinitis und für eine gezielte therapeutische Beeinflussung mit mikrobiellen Molekülen wie CpG-Oligonukleotiden.
AB - Hintergrund: Dendritische Zellen (DC) bilden ein wichtiges Bindeglied zwischen angeborener und erworbener Immunantwort. Sie sind in der Lage, Pathogene anhand bestimmter konservierter molekularer Muster zu erkennen und eine entsprechend angepasste Immunantwort zu steuern. Beim Menschen sind drei Unterformen der DC bekannt, Langerhans Zellen, myeloide DC (MDC) und plasmazytoide DC (PDC). Kürzlich wurde gezeigt, dass PDC bei der experimentell-induzierten allergischen Rhinitis vermehrt in die Nasenschleimhaut infiltrieren. Die Rolle von MDC in gesunder Nasenschleimhaut und bei der allergischen Rhinitis ist ungenügend untersucht.Patienten und Methoden: In der vorliegenden Arbeit wurde nach Etablierung des Nachweises von MDC in Tonsillen die Anwesenheit von MDC in der Nasenschleimhaut von Gesunden (n = 9) und von Patienten mit allergischer Rhinitis (n = 10) untersucht. Der quantitative Nachweis der MDC erfolgte über eine Vierfarben-Analyse der Expression von MHC II und CD11c unter Ausschluss lineage-positiver und avitaler Zellen in der Durchflusszytometrie.Ergebnisse: In Tonsillen wurde mit dieser Technik ein Anteil von durchschnittlich 0,4 % MDC an der Gesamtpopulation nachgewiesen. Auch in der Nasenschleimhaut konnte ein überraschend hoher Anteil von MDC nachgewiesen werden. Beim Vergleich von Allergikern mit Patienten ohne Allergie zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Anzahl der MDC (0,3 % vs. 0,45 % MDC; p = 0.12). Bei Patienten, die zum Zeitpunkt der Untersuchung mit Glukokortikoiden behandelt wurden, waren MDC kaum nachweisbar. Hingegen zeigten Patienten mit dokumentierter, wenige Tage zurückliegender Infektion eine stark erhöhte Anzahl der MDC.Schlussfolgerung: Zusammenfassend konnten wir in diesen Untersuchungen erstmals die Anwesenheit von CD11c-positiven MDC in der Nasenschleimhaut nachweisen. Es bestehen keine Unterschiede in der Zahl der MDC beim Gesunden im Vergleich zu Patienten mit Allergien. Diese Ergebnisse bilden die Grundlage für die Untersuchung einer möglichen funktionellen Beteiligung der MDC in der Pathogenese der allergischen Rhinitis und für eine gezielte therapeutische Beeinflussung mit mikrobiellen Molekülen wie CpG-Oligonukleotiden.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=0036667265&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1055/s-2002-33362
DO - 10.1055/s-2002-33362
M3 - Zeitschriftenaufsätze
C2 - 12189575
AN - SCOPUS:0036667265
SN - 0935-8943
VL - 81
SP - 580
EP - 585
JO - Laryngo- Rhino- Otologie
JF - Laryngo- Rhino- Otologie
IS - 8
ER -