TY - JOUR
T1 - Hausarztzentrierte Rehabilitationsnachsorge bei chronischen Rückenschmerzen
AU - Weier, Lisa
AU - Steinhäuser, Jost
AU - Träder, Jens Martin
AU - Deck, Ruth
N1 - Publisher Copyright:
© 2021 American Medical Association. All rights reserved.
Copyright:
Copyright 2021 Elsevier B.V., All rights reserved.
Publisher Copyright:
© 2021. Thieme. All rights reserved.
PY - 2021/6/1
Y1 - 2021/6/1
N2 - Hintergrund Rückenschmerzen gehören in Deutschland zu den häufigsten und kostenintensiven Gesundheitsstörungen. Rehabilitationsmaßnahmen bei Rückenschmerzen sind oft nur kurzfristig wirksam. Das Nachsorgekonzept „Neues Credo“ hat sich bei der Steigerung der Langzeiteffekte als erfolgversprechend erwiesen. In der aktuellen Studie wurde es in Hausarztpraxen erprobt und evaluiert.Methodik Es wurde eine prospektive Beobachtungsstudie durchgeführt. Beteiligt waren 9 orthopädische Rehabilitationseinrichtungen und N=178 Hausärzte, die die Nachsorge begleiten. Die Evaluation der Intervention erfolgte durch schriftliche Befragungen von 85 Rehabilitanden mit chronischen Rückenschmerzen zu drei Messzeitpunkten. Hauptzielkriterien waren Funktionskapazität und Teilhabe, als sekundäre Zielgrößen wurden u. a. Parameter der subjektiven Gesundheit und körperliche Aktivität herangezogen. Die Auswertung der Langzeiteffekte erfolgte mit Varianzanalysen mit Messwiederholung.Ergebnisse Am Ende der Rehabilitation zeigen sich im primären Outcome Funktionskapazität eine signifikante Verbesserung kleiner Größenordnung, in allen sekundären Zielgrößen signifikante mittlere bis große Effekte. Im Katamnesezeitraum konnten die Teilnehmer ihre körperliche Aktivität signifikant steigern. Vor allem im Bereich Ausdauersport und Krafttraining. Zwölf Monate nach der Rehabilitation sind bei allen Outcomes immer noch signifikante Verbesserungen festzustellen, es werden Effekte kleiner Größenordnung erreicht, die im Hinblick auf ihre klinische Relevanz etwas unterhalb der üblichen Schwelle für minimal bedeutsame Unterschiede liegen.Schlussfolgerungen Rehabilitationsnachsorge im Sinn des Neuen Credo, welche durch den Hausarzt unterstützt wird, zeigt ebenso nachhaltige Effekte, wie die Begleitung durch die Rehabilitationseinrichtung. Die Erfolge lassen 12 Monate nach der Rehabilitation zwar wieder etwas nach, bei allen erfassten Merkmalen sehen wir aber signifikante Unterschiede im Vergleich zur Ausgangslage. Die hohe Zufriedenheit von Hausärzten und Rehabilitanden sprechen für das Konzept. Da Hausärzte die unmittelbaren Ansprechpartner nach einer Rehabilitationsmaßnahme darstellen, wäre ein Transfer in die Routine vielversprechend.
AB - Hintergrund Rückenschmerzen gehören in Deutschland zu den häufigsten und kostenintensiven Gesundheitsstörungen. Rehabilitationsmaßnahmen bei Rückenschmerzen sind oft nur kurzfristig wirksam. Das Nachsorgekonzept „Neues Credo“ hat sich bei der Steigerung der Langzeiteffekte als erfolgversprechend erwiesen. In der aktuellen Studie wurde es in Hausarztpraxen erprobt und evaluiert.Methodik Es wurde eine prospektive Beobachtungsstudie durchgeführt. Beteiligt waren 9 orthopädische Rehabilitationseinrichtungen und N=178 Hausärzte, die die Nachsorge begleiten. Die Evaluation der Intervention erfolgte durch schriftliche Befragungen von 85 Rehabilitanden mit chronischen Rückenschmerzen zu drei Messzeitpunkten. Hauptzielkriterien waren Funktionskapazität und Teilhabe, als sekundäre Zielgrößen wurden u. a. Parameter der subjektiven Gesundheit und körperliche Aktivität herangezogen. Die Auswertung der Langzeiteffekte erfolgte mit Varianzanalysen mit Messwiederholung.Ergebnisse Am Ende der Rehabilitation zeigen sich im primären Outcome Funktionskapazität eine signifikante Verbesserung kleiner Größenordnung, in allen sekundären Zielgrößen signifikante mittlere bis große Effekte. Im Katamnesezeitraum konnten die Teilnehmer ihre körperliche Aktivität signifikant steigern. Vor allem im Bereich Ausdauersport und Krafttraining. Zwölf Monate nach der Rehabilitation sind bei allen Outcomes immer noch signifikante Verbesserungen festzustellen, es werden Effekte kleiner Größenordnung erreicht, die im Hinblick auf ihre klinische Relevanz etwas unterhalb der üblichen Schwelle für minimal bedeutsame Unterschiede liegen.Schlussfolgerungen Rehabilitationsnachsorge im Sinn des Neuen Credo, welche durch den Hausarzt unterstützt wird, zeigt ebenso nachhaltige Effekte, wie die Begleitung durch die Rehabilitationseinrichtung. Die Erfolge lassen 12 Monate nach der Rehabilitation zwar wieder etwas nach, bei allen erfassten Merkmalen sehen wir aber signifikante Unterschiede im Vergleich zur Ausgangslage. Die hohe Zufriedenheit von Hausärzten und Rehabilitanden sprechen für das Konzept. Da Hausärzte die unmittelbaren Ansprechpartner nach einer Rehabilitationsmaßnahme darstellen, wäre ein Transfer in die Routine vielversprechend.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85099978057&partnerID=8YFLogxK
UR - https://www.mendeley.com/catalogue/92087243-2576-3a2c-8686-25a5d4442ebe/
U2 - 10.1055/a-1286-2595
DO - 10.1055/a-1286-2595
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:85099978057
SN - 0034-3536
VL - 60
SP - 195
EP - 203
JO - Rehabilitation (Germany)
JF - Rehabilitation (Germany)
IS - 3
ER -