TY - JOUR
T1 - Gilles de la Tourette Syndrom-Modellerkrankung verstärkter Kopplung zwischen Perzeption und Handlung?
AU - Kleimaker, Maximilian
AU - Kleimaker, Alexander
AU - Beste, Christian
AU - Park, Soyoung Q.
AU - Münchau, Alexander Maximilian
N1 - Funding Information:
A.K., M.K, C.B., S.Q.P. and A.M. are supported by the Deutsche Forschungsgemeinschaft (FOR 2698).
Publisher Copyright:
© 2019 Hogrefe.
Copyright:
Copyright 2019 Elsevier B.V., All rights reserved.
PY - 2019/12
Y1 - 2019/12
N2 - Zusammenfassung. Das Tourette Syndrom ist eine facettenreiche neuropsychiatrische Erkrankung, die durch motorische und vokale Tics gekennzeichnet ist. Auch wenn zahlreiche neuroanatomische und neurophysiologische Besonderheiten bei Tourette-Patienten gefunden wurden, gibt es bislang kein umfassendes neurowissenschaftliches Model dieser Erkrankung. Auf Grund der den Tics vorausgehenden Vorgefühle sowie veränderter senso-motorischer Interaktion bei Tourette-Patienten ist die „Theory of Event Coding“ (TEC) ein attraktives kognitives Rahmenkonzept. Gemäß TEC sind Perzeption und Handlungen in einheitlichen Codes aufeinander bezogen, gekoppelt und in so genannten „event-files“ gespeichert. Je nachdem wie stark diese Bindung ist, führt partielle Wiederholung von Merkmalen beim neuerlichen Abrufen der „events“ zu erhöhtem Prozessierungsaufwand, da bereits ausgebildete „event files“ gelöst und neue konfiguriert werden müssen. Dies wird als „partial repetition costs“ bezeichnet und scheint bei Tourette-Patienten besonders ausgeprägt zu sein, was für eine verstärkte Kopplung zwischen Perzeption und Handlung bei diesen Patienten spricht.
AB - Zusammenfassung. Das Tourette Syndrom ist eine facettenreiche neuropsychiatrische Erkrankung, die durch motorische und vokale Tics gekennzeichnet ist. Auch wenn zahlreiche neuroanatomische und neurophysiologische Besonderheiten bei Tourette-Patienten gefunden wurden, gibt es bislang kein umfassendes neurowissenschaftliches Model dieser Erkrankung. Auf Grund der den Tics vorausgehenden Vorgefühle sowie veränderter senso-motorischer Interaktion bei Tourette-Patienten ist die „Theory of Event Coding“ (TEC) ein attraktives kognitives Rahmenkonzept. Gemäß TEC sind Perzeption und Handlungen in einheitlichen Codes aufeinander bezogen, gekoppelt und in so genannten „event-files“ gespeichert. Je nachdem wie stark diese Bindung ist, führt partielle Wiederholung von Merkmalen beim neuerlichen Abrufen der „events“ zu erhöhtem Prozessierungsaufwand, da bereits ausgebildete „event files“ gelöst und neue konfiguriert werden müssen. Dies wird als „partial repetition costs“ bezeichnet und scheint bei Tourette-Patienten besonders ausgeprägt zu sein, was für eine verstärkte Kopplung zwischen Perzeption und Handlung bei diesen Patienten spricht.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85076623698&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1024/1016-264X/a000274
DO - 10.1024/1016-264X/a000274
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:85076623698
SN - 1016-264X
VL - 30
SP - 215
EP - 221
JO - Zeitschrift fur Neuropsychologie
JF - Zeitschrift fur Neuropsychologie
IS - 4
ER -